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·27 juillet 2025
Viele Leihen, wenig Ertrag: Bayern-Strategie auf dem Prüfstand

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·27 juillet 2025
Einst Erfolgsmodell, heute oft ein Risiko: Der FC Bayern setzt weiter auf Leihgeschäfte – doch die sportliche Ausbeute der letzten Jahre fällt ernüchternd aus.
Philipp Lahm, David Alaba, Serge Gnabry – sie alle wurden einst verliehen, sammelten wichtige Spielpraxis und kehrten als Leistungsträger zurück zum FC Bayern. Doch diese Erfolgsgeschichten liegen mittlerweile Jahre zurück. In der Gegenwart wirkt das Münchner Leihmodell weit weniger treffsicher – das zeigen zahlreiche Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit.
Aktuell stehen fünf Torhüter beim deutschen Rekordmeister unter Vertrag. Besonders kurios: Obwohl die Münchner mit Daniel Peretz einen Neuer-Backup hatten, wurde Anfang des Jahres mit Jonas Urbig ein weiterer Keeper verpflichtet. Peretz kam 2023 mit großen Vorschusslorbeeren nach München, wurde nach nur sieben Einsätzen weiterverliehen. Sky-Experte Lothar Matthäus zeigte sich zuletzt kritisch: „30 bis 35 Millionen Euro nur für Torhüter-Gehälter – das muss man hinterfragen.“
Das Beispiel Christian Früchtl mahnt zur Vorsicht: Einst großes Talent, letztlich ohne Perspektive in München, endete seine Bayern-Zeit mit einem Kurzeinsatz über neun Minuten.
Paul Wanner, Arijon Ibrahimovic, Maurice Krattenmacher – sie alle sollen über Leihen an das Bundesliga-Niveau herangeführt werden. Während Krattenmacher mit starken Leistungen in Ulm und einem Wechsel zur Hertha zumindest sportlich auf sich aufmerksam machte, verliefen die Stationen von Ibrahimovic (Frosinone, Lazio) bislang enttäuschend. Heidenheim soll nun der letzte Versuch werden.
Auch Wanner, nach starker Leihe in Elversberg und Heidenheim wieder zurück in München, steht vor einer ungewissen Zukunft. Ein fester Platz im Profikader ist Stand jetzt nicht garantiert.
Zwei Personalien stechen besonders ins Auge: Joshua Zirkzee und Malik Tillman. Beide waren verliehen, beide überzeugten – und beide wurden letztlich verkauft. Heute spielt Zirkzee bei Manchester United, Tillman wechselte für 35 Millionen Euro zu Bayer Leverkusen. Bei den Bayern hätte man beide in der aktuellen Situation gut gebrauchen können.
Lahm, Alaba, Gnabry: Diese Leihgeschichten sind Paradebeispiele. Aber sie sind auch die letzten echten Volltreffer dieses Modells. In jüngerer Vergangenheit blieben nachhaltige Erfolge aus. Spieler wie Frans Krätzig wurden zwar entwickelt – aber letztlich weiterverkauft. Die sportliche Rendite für den FCB bleibt überschaubar.