90PLUS
·24 août 2025
Unruhe im Umbruch bei Bayer 04? Ten Hag „braucht Zeit“

In partnership with
Yahoo sports90PLUS
·24 août 2025
Irgendwie hatte Erik ten Hag es schon geahnt. Überrascht schien der neue Coach von Bayer Leverkusen nach dem fatalen Fehlstart inmitten des XXL-Umbruchs jedenfalls nicht zu sein. Ein derart tiefgreifender Umbau, wie ihn die Rheinländer seit dem Sommer vorantreiben, gehe schließlich „nicht von einem Tag auf den anderen“ vonstatten, sagte der Niederländer, der all die Ungeduldigen im Umfeld zur Geduld mahnte: „Fußball ist kompliziert.“ Seine Forderung? „Es braucht Zeit.“
Es war ein Satz, der nach dem 1:2 (1:1) der Werkself gegen die TSG Hoffenheim immer wieder fiel. Die Fans bewiesen mit ihrem aufmunternden Applaus für ihr runderneuertes Team immerhin ein feines Gespür. „Wir können nur um Geduld bitten“, sagte der neue Torhüter Mark Flekken – wohl wissend, „dass du in diesem Geschäft nicht immer die Zeit bekommst“.
Viele andere Optionen bleiben den Leverkusenern allerdings kaum. Etliche Double-Helden wie Florian Wirtz oder Granit Xhaka sind weg, neue Profis wie Claudio Echeverri oder Loïc Badé erst seit wenigen Tagen dabei und die Bewegungen im Kader noch nicht abgeschlossen. Entsprechend war beim Bundesliga-Debüt des Nachfolgers von Xabi Alonso auf der Trainerbank noch reichlich Sand im Getriebe des Vizemeisters. „Wir haben noch viel Arbeit“, sagte ten Hag – und ergänzte: „Das ist nicht unerwartet.“
Wie harmlos Bayer offensiv agierte und wie anfällig sich die Defensive präsentierte, überraschte dennoch. Zumal „nur“ drei Zugänge in der Startelf standen. „Wir waren überall einen Tick zu spät, das hat nicht unbedingt etwas mit neuen oder alten Spielern zu tun“, sagte Kapitän Robert Andrich, nachdem Leverkusen die Führung durch Jarell Quansah (6.) verspielt und es Fisnik Asllani (25.) sowie Tim Lemperle (52.) deutlich zu einfach gemacht hatte. Man müsse sich „an die eigene Nase“ fassen.
Ohnehin sollte der Neuanfang „intern nicht zu lange als Ausrede“ benutzt werden, forderte Flekken nach einem Spiel, „in dem nicht alles schlecht war, aber auch definitiv nicht viel gut“. Besserung erhoffen sie sich bei Bayer durch eine zeitnahe Rückkehr der Verletzten, Rekordeinkauf Malik Tillman, der künftig offensiv für kreative Akzente sorgen soll, verpasste allerdings fast die gesamte Vorbereitung und benötigt Zeit.
Wie so viele in Leverkusen. Dazu sind die Wechselspiele im Kader der Werkself noch nicht beendet. So stockt etwa der mögliche Transfer von Angreifer Victor Boniface zur AC Mailand, einen neuen Stand gab es am Samstagabend laut ten Hag nicht. Er hoffe „selbstverständlich“, sagte er mit Blick auf das Ende der Transferfrist, dass bald September ist.
Dann wird ten Hag auch endgültig wissen, mit welchen Spielern er den Neuanfang bewältigen kann. „Wenn man siegt“, meinte er nach der bitteren Pleite, „geht so ein Prozess schneller. Wir müssen ruhig bleiben.“
Direct
Direct