
Löwenmagazin
·29 mai 2025
Sportetat für die Profifußball KGaA erhöht

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·29 mai 2025
Die Gesellschafter der Profifußball KgaA des TSV 1860 München haben den bisherigen Sportetat von 4,5 Millionen Euro noch einmal deutlich erhöht. Damit hat Dr. Christian Werner mehr Geld zur Verfügung. Allerdings erhöht das auch den Schuldenberg der Löwen.
Laut Presseinformationen sollen die Löwen mit dem Verkauf von Lukas Reich an den Zweitligisten Greuther Fürth um die 450.000 Euro eingenommen haben. Geld, dass erst einmal das jährliche Defizit schmälert. Das betrug bisher zwischen 1.5 und 2 Millionen Euro und wird durch Darlehen seitens der HI Squared International, dem Unternehmen von Hasan Ismaik ausgeglichen. Doch die Löwen haben bereits ihr Sportbudget erhöht, das jährliche Defizit wird sich also nicht verringern und eine notwendige Konsolidierung wird weiter ausgesetzt. Die Entscheidung hierzu trifft der Aufsichtsrat, in dem sowohl der e.V. als auch Ismaiks Unternehmen HAM International sitzen. Die Mehrheit hat jedoch die Ismaik-Seite und damit das letzte Wort.
Dr. Christian Werner, der Geschäftsführer der Profifußball KGaA, hat also mehr Geld in der kommenden Saison zur Verfügung. Das Portal db24 schreibt deshalb auch folgerichtig: „… wie die neuen finanziellen Recourcen eingesetzt werden, das liegt allein in der Hand von Werner.“ Aber nur, weil Saki Stimoniaris (der Aufsichtsratsvorsitzende) die Gelder für den Sport freigegeben hat, statt das jährliche Defizit zu verkleinern.
Eine immense Aufgabe für den promovierten Sportlehrer und aktuellen alleinigen Geschäftsführer. Denn auch wenn mit dem Verkauf von Reich Geld in die Kassen gespült wurden, eigentlich kann sich die Profifußball KGaA keine Erhöhung des Sportetats leisten. Werner stellt also auch heuer wieder einen Kader auf Pump zusammen. Sein Wirken ist weit weg von der einstigen Präsentation seiner Ziele als Geschäftsführer. Die Frage ist durchaus berechtigt, warum man nicht, so wie andere Klubs, mehr auf die eigene Jugend setzt und versucht, Saison für Saison das jährliche Defizit zu verringern. Der ehemalige Vize-Präsident Hans Sitzberger beschrieb das, was jährlich bei den Löwen passiert, ganz gut: „Zum Leben zu wenig, zum sterben zu viel.“ Das jährliche Defizit bleibt erhalten und man nimmt jährlich neue Darlehen auf, aber für den Aufstieg reicht es eben nicht.
Jedes Jahr erhöht sich damit der Schuldenberg des TSV 1860 München. Das ist vor allem deshalb durchaus relevant, weil Ismaik den Verkauf seiner Anteile offensiv angekündigt hat. Und es nur schwer vorstellbar ist, dass bei einem Verkauf die angehäuften Schulden komplett unter den Tisch fallen. Gerade die Darlehen, die er in den vergangenen Jahren der Profifußball KGaA gewährt hat, wird er wieder zurück wollen.
Aber vielleicht überrascht Dr. Christian Werner die Löwen und schafft in der kommenden Saison den Aufstieg. Dann ist der Teufelskreis durchbrochen. Die Löwen haben nämlich im Grunde nur zwei Optionen: konsolidieren und die Profifußball KGaA von Grund auf wieder auf gesunde Beine stellen, oder den Aufstieg mit Darlehen erzwingen. Ob Ismaik nach einem Aufstieg aber überhaupt noch verkaufen will, steht auf einem anderen Blatt.