Spielmacher fällt einige Wochen aus: So kann Leverkusen den Wirtz-Ausfall kompensieren | OneFootball

Florian Wirtz wird Bayer 04 Leverkusen einige Wochen nicht zur Verfügung stehen. Am Wochenende hat sich der Spielmacher bei einem Foul von Mitchell Weiser verletzt. Am Montag gab die Werkself bekannt, dass er aufgrund einer Sprunggelenksverletzung vorerst pausieren muss.

Sicher ist ein Ausfall gegen den FC Bayern in der Champions League und anschließend in der Bundesliga gegen Stuttgart. Wie es nach den Länderspielen weitergeht, wenn unter anderem das Halbfinale im DFB-Pokal ansteht, ist noch offen. Für die Werkself stellt sich nun natürlich eine essenzielle Frage: Wie kann Wirtz ersetzt werden?

Wirtz als Dreh- und Angelpunkt im Leverkusener Spiel

Ganz generell gesehen ist ein Ausfall von Florian Wirtz für Bayer 04 natürlich ein schwerer Rückschlag. Seine Ideen, seine Bewegungen auf engstem Raum sind nicht nur herrlich anzusehen, sondern auch effizient. Der Spielmacher ist der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Werkself, initiiert aus der Tiefe, kombiniert zwischen den Linien, schließt im letzten Drittel ab oder legt auf. Das lässt sich auch statistisch ablesen, denn 15 Tore und 13 Vorlagen zum jetzigen Zeitpunkt sind alles, nur kein Zufall.

Es sind ganz besondere Werte, die einer der begnadetsten Fußballer dieses Landes in dieser Spielzeit hinlegt. Für seine Mitspieler ist er offensiv ein Segen, weil er es schafft, die einfachen Dinge zu beherrschen und die schweren Dinge zumindest einmal einfach aussehen zu lassen. Deswegen kann er seine Mitspieler immer wieder gut bedienen und Lösungen finden. Und selbst wenn er mal außerordentlich gut bewacht wird, dann bindet er Gegenspieler, was anderswo auf dem Platz für Räume sorgt. Deswegen ist der Ausfall auch so bitter. Doch es gibt Optionen, wie Bayer ihn ersetzen kann.

So kann Leverkusen den Wirtz-Ausfall kaschieren

Klar ist: Das komplette Spektrum an Fähigkeiten kann Leverkusen durch keinen Spieler ersetzen. Es existieren aber zwei sinnvolle Varianten, die Xabi Alonso in seinem Repertoire haben dürfte. Nummer eins ist ein Fokus auf Geschwindigkeit. Nathan Tella, Amine Adli und Jeremie Frimpong sind Spieler, die ein hohes Maß an Tempo mitbringen. Weil Leverkusen einen geordneten, stabilen Spielaufbau in petto hat, können diese Spieler offensiv in das Risiko gehen, was die Laufwege angeht. Zudem passt das Leverkusener Gegenpressing oft, sodass im letzten Drittel etwas fluider, direkter als sonst gespielt werden kann.

In der Champions League gegen Bayern dürften zwei dieser Spieler plus ein Stürmer, vermutlich Patrik Schick, auflaufen. Zumindest dann, wenn Alonso diese Variante bevorzugt. Denn: Nordi Mukiele, der eigentlich rechts hinter Frimpong absichern könnte, sollte dieser sehr offensiv spielen, steht in der Champions League gesperrt nicht zur Verfügung. Doch es gibt auch noch eine andere Variante.

Hierbei handelt es sich um den spielerisch hochwertigen Wirtz-Ersatz. Also einen Akteur, der kreative Elemente einbringt und eher eine ähnliche Rolle übernimmt. Prädestiniert dafür wäre vor allem aufgrund seines guten Raumverständnisses Jonas Hofmann, er war zuletzt aber krank. Deswegen wäre Emi Buendia eine wahrscheinlichere Option. Die Leihgabe von Aston Villa kann auch in engen Räumen gute Entscheidungen treffen, ist ein Spieler mit dem Blick für den Nebenmann. Sogar Aleix Garcia, der diese Saison schon häufiger punktuell etwas weiter vorne eingesetzt wurde, kann in diese Rolle schlüpfen.

Und: Wenn Alonso Variante zwei wählt, ist es auch möglich ohne einen echten Neuner zu spielen. Ob er das nach 0 Toren in den letzten beiden Spielen gegen Bayern aber wirklich wieder versucht, steht in den Sternen. In jedem Fall gibt es Lösungen für die Werkself, auch ohne Wirtz.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)