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·18 février 2025
Schwierige Sportvorstand-Suche: Bleibt Schalke nur eine B- oder C-Lösung?
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·18 février 2025
Schalke 04 hat sich in der 2. Liga nach einem wackeligen Saisonstart zuletzt stabilisiert. Die Knappen starteten das neue Jahr mit sieben Punkten aus fünf Partien und stehen aktuell auf Tabellenplatz elf. Am kommenden Wochenende trifft man auswärts auf den SV Darmstadt 98. Gegen jenen Gegner setzte es in der Hinrunde eine 3:5-Klatsche nach eigener 3:0-Führung, was die Entlassung von Trainer Karel Geraerts und Sportdirektor Marc Wilmots zur Folge hatte.
Matthias Tillmann, Vorstandsvorsitzender der Schalker, begründete die damalige Entlassung Wilmots mit den unterschiedlichen Ansichten, in welche Richtung der Fußball auf Schalke entwickelt werden soll. Kaderplaner Ben Manga, seit Mai 2024 in Gelsenkirchen, sollte Wilmots Aufgaben übernehmen. Tillmann wird im kicker damals wie folgt zitiert: "Es ist bereits beschlossen, dass wir eine weitere Person für die sportliche Leitung suchen werden."
Rund fünf Monate später lässt sich festhalten: die Suche ist offenbar noch nicht abgeschlossen. Zuletzt wurden zahlreiche Kandidaten (Bobic, Boldt, Schmadtke) auf Schalke gehandelt, unterschrieben haben sie aber alle nicht. Fredi Bobic begründete seine Absage bei Sky mit den harten Worten: "Die Probleme sind einfach viel größer als die Möglichkeiten, nachhaltig was zu gestalten. Dieser Verein hat sicherlich Träume und ist eine große Marke, aber die Realität sieht ganz anders aus: Abstiegskampf in der 2. Liga."
Sind es also die sportliche Situation und die finanziellen Sorgen, die Schalke 04 unattraktiv für Funktionäre machen? Laut Bild schrecken auch einige Kandidaten vor Matthias Tillmann zurück. Dem Bericht zu Folge seien viele "Branchen-Größen" nicht bereit, unter Tillmann zu arbeiten.
Axel Hefer, Aufsichtsratvorsitzender bei S04, weist Schwierigkeiten bei der Suche zurück. Man sei in Gesprächen mit absoluten Fachleuten, die teilweise jedoch in fester Anstellung seien. Dennoch sei der Reiz bei den Kandidaten groß, etwas Dauerhaftes aufzubauen. Der Verein bliebe eine der größten Adressen im deutschen Fußball, so Hefer im Interview auf der Vereins-Homepage. "Die Herausforderung liegt nicht darin, Interesse zu wecken, sondern die richtige Person zu finden, die bereit ist, den Weg mit uns zu gehen. Dieser Weg wird nicht leicht, aber genau das macht Schalke aus - hier geht es um Leidenschaft und Durchhaltevermögen."
Hefer betonte darüber hinaus, dass man mit Ben Manga und Youri Mulder ein starkes Team habe, das die sportliche Verantwortung hervorragend trage. Beide würden die bevorstehende Sommertransferperiode intensiv vorbereiten.
Das große Ziele sei es, so Hefer weiter, Schalke 04 wieder zu einem stabilen Bundesligisten zu machen. Hefer betonte, das hierfür jemand gesucht wird, "der Schalke 04 mit einer klaren Sportphilosophie langfristig prägt. Wir wollen eine Spielidee, die sich von der Knappenschmiede bis zur Profimannschaft durchzieht."
Bleibt die Frage, wer dieser Kandidat sein könnte. Trotz Hefers Beteuerungen wirkt es so, als seien die Wunschkandidaten nicht verfügbar. Bleiben Kandidaten, die eher nach einer B- oder C-Lösung aussehen. Die Bild bringt dabei mit Dietmar Beiersdorfer, Oliver Kreuzer und Samir Arabi drei weitere Namen ins Spiel. Beiersdorfer, lange Jahre beim HSV und aktuell bei Drittligist Ingolstadt tätig, soll aber von den Ultras abgelehnt werden. Kreuzer dagegen arbeitete zuletzt für den KSC, Arabi stand letztmals bei Arminia Bielefeld unter Vertrag.
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