SchalkeTOTAL
·22 août 2023
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·22 août 2023
Bislang wurde S04-Trainer Thomas Reis auf Schalke extrem positiv aufgenommen und durch sein Wirken begleitet, auch wenn er letztlich den erneuten Abstieg aus der Bundesliga nicht verhindern konnte. Dass er eigentlich ein Bochumer Urgestein – als Spieler und als Trainer – ist, störte die königsblauen Fans nicht, weil er mit seiner Art bestens zu Schalke passt. Jetzt aber kommt erstmals Kritik an Reis auf.
Nicht allein in den letzten drei, sportlich besonders schwierigen Jahren müssen all jene, welche sich die Aufgabe des Cheftrainers beim FC Schalke 04 übernehmen, auf mannigfaltige Kritik einstellen. Nirgendwo sonst im deutschen Fußball gilt das Publikum als so überbordend emotional wie hier. Was nicht nur an der enormen Zahl der Schalke-Fans liegt, welche naturgemäß stets viele unterschiedliche Ansichten zu Tage fördert. Man hat traditionell sowohl eine recht kurze Zündschnur wie es auch Usus im Malocherclub Schalke ist, kein Blatt vor den Mund zu nehmen.
Allein der Blick in die allerjüngste Trainerhistorie zeigt, dass niemand – mit Ausnahme des Schalker Jahrhunderttrainers Huub Stevens – ungeschoren davon kam, was seine Reputation angeht, wenn er auf Schalke tätig war. Christian Gross, Markus Weinzierl, Manuel Baum, David Wagner, Andre Breitenreiter – niemanden hielt es länger als maximal anderthalb Saisons auf dem Trainerstuhl beim S04. Nun erlebt auch Thomas Reis zum ersten Mal in seiner seit dem 27. Oktober 2022 währenden Amtszeit erfahren, dass man Samthandschuhe auf Schalke nur vom Hörensagen kennt.
Foto: IMAGO
Zwei Niederlagen aus den ersten vier Spielen, in der Liga sogar nur drei Punkte und Platz 13. Dazu kommt eine peinliche Niederlage mit 2:4 im Test gegen die eigene U23, die vielleicht besser nicht publik geworden wäre. Hat Trainer Reis Fehler gemacht?
Das fragen sich unüberhörbar viele Fans in den sozialen Medien. Zum Beispiel als er beim HSV den für alle sichtbar überforderten Ibrahima Cissé so lange auf dem Platz ließ, bis dieser mit Gelb-Rot von selbigem flog. Zum Beispiel als er Henning Matriciani zu häufig erst spät einsetzte oder als er den neuen Shootingstar Assan Oueadraogo wiederholt nicht von Anfang brachte.
Der so infrage gestellte Thomas Reis kontert die Kritik damit, dass mit diesen Äußerungen wieder das „alte Schalke“ Einzug gehalten habe. Jenes nämlich, das nur Schwarz oder Weiß kenne, totale Glückseligkeit oder totale Betrübnis. Dabei sei nach seiner Ansicht keineswegs alles gut gelaufen, aber es gehe aktuell nicht um einen Schönheitspreis.
Wie die Stimmung sich rund um Schalke und damit auch in Bezug auf Thomas Reis entwickeln wird, werden natürlich zuvorderst die sportlichen Ergebnisse der nächsten Wochen bestimmen. Zu einem gewissen Teil aber auch Reis‘ Umgang mit der nun erstmals auf ihn einprasselnden Kritik.