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·29 janvier 2025
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Kurz zum Faktencheck: München ist eine der populärsten Städte der Welt - Dieter Reiter ist seit knapp elf Jahren der Oberbürgermeister unserer Stadt. Also einer, der durchaus ein wichtiger Kopf in München mit einem XXL-Netzwerk ist - auf der anderen Seite der TSV 1860, ein heruntergekommener Traditionsklub aus dem Stadtteil Giesing, dessen beste Zeiten weit zurückliegen. Vor 25 Jahren durfte man sich unter Karl-Heinz Wildmoser und Werner Lorant sogar Stadtmeister nennen - vor dem FC Bayern. Aber das ist inzwischen eine Legende zum einst so ruhmreichen Turn- und Sportverein.
Und dementsprechend sollte aus Löwen-Sicht auch ein bisschen demütig und vor allem respektvoll an die Kommunikation mit der Stadt München herangegangen werden. Doch bei den Löwen erkennen sie offenbar weiterhin nicht, wie die Rollenverteilung wirklich ist: Die Sechzger wollen in der nervtötenden Stadionfrage etwas von der Stadt - und nicht umgekehrt. Merke: Das Rathaus kann durchaus auch ohne die Blauen, aber die Sechzger nicht ohne die Stadt.
Es ist also ganz einfach - und diese Spielregeln sollte man anerkennen. Auch der Präsident des TSV 1860. Man muss nicht unterwürfig auftreten, aber immer mit Anstand und auf Augenhöhe. Und das Einmaleins des Miteinanders ist bei 1860 in den letzten Jahren stark abhanden gekommen - frag nach bei Daniel Bierofka, Michael Köllner, Marc Pfeifer, Fredi Heiß oder Hans Sitzberger, um nur einige zu nennen. Auch Hauptsponsor “Die Bayerische” hat bereits seine Erfahrungen gemacht. Wer nicht mitzieht, wird fallen gelassen.
Dieter Reiter ist ein offenes, engagiertes und sympathisches Stadtoberhaupt - er liebt München, insbesondere den Fußball. Und sein Fußballherz blutet, wenn er an die großen Duelle zwischen Rot und Blau denkt, wie fast jedem fußballbegeisterten Menschen in Bayern. Zurecht, denn es ist eine Schande, dass 1860 inzwischen mehr bemitleidet als gefeiert wird. Robert Reisinger ist der Präsident seit 2017. Er saß zuvor auch schon im mächtigen Verwaltungsrat.
Nur wer die Augen verschließt, sieht nicht, dass sich die Löwen auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit befinden. Die KGaA, also der Profifußball, ist generell das Aushängeschild des Klubs. Und ja, Reisinger hat mit seinen Entscheidungen und Nicht-Entscheidungen einen großen Anteil am Niedergang des Klubs. Auch der Verwaltungsrat darf sich angesprochen fühlen, der Reisingers Kurs über die Jahre stützte.
Aber um zurückzukommen zur Rollenverteilung: Frechheit siegt nicht immer! Man schlägt eine sich bietende helfende Hand nicht aus. Deswegen ist der Konter von Reisinger auf das exklusive db24-Interview von OB Reiter überflüssig und wenig hilfreich, in dem Reisinger davon spricht, dass Reiter sich schon im Wahlkampf befinde und das Grünwalder Stadion dafür benutzen wolle. Das Interview im Rathaus ist nicht auf Anfrage von OB Dieter Reiter zustande gekommen, sondern der Hartnäckigkeit von db24 geschuldet. Schließlich gab es viele offene Fragen zu klären, die jetzt beantwortet sind. Der gemeine Löwen-Fan weiß jetzt, woran es wirklich hakt bei 1860 München. Und was möglicherweise Reisinger bei seiner Attacke auf Reiter vergessen hat: Der Oberbürgermeister ist u.a. Verwaltungsratsvorsitzender der Stadtsparkasse München - einem langjährigen und treuen Sponsor des TSV 1860 e.V. Reisinger hat für 1860 die Tür bei der Stadt München erst einmal zugeschlagen.
Sechzig braucht dringend einen Neuanfang - nicht nur in den Gremien, sondern auch in der überlebenswichtigen Kommunikation mit der Stadt München.
Oliver Griss berichtet seit 1989 über den TSV 1860, davon allein 12 Jahre zu Bundesliga-Zeiten für die Münchner Abendzeitung. Seit 2011 betreibt Griss das Portal dieblaue24, das auch im Jahr 2024 rund 40 Millionen Seitenaufrufe generierte.
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