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·14 janvier 2025
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Auch in dieser Saison mischen neue Gesichter die Premier League auf. Einigen Spielern ist in der Rückrunde der ganz große Durchbruch zuzutrauen.
In der Premier League beherrschen in der Regel die schillernden Stars die Schlagzeilen. Doch hinter den großen Namen tummelt sich eine Vielzahl an hochveranlagten Spielern. Ob Top-Talent auf dem Sprung zum Leistungsträger oder vermeintlicher Fehleinkauf, der doch noch durchstartet: Wir stellen euch die Spieler vor, die in der zweiten Saisonhälfte vor dem großen Durchbruch stehen.
Saubere Ballannahme, ein schneller Haken, trockener Abschluss ins lange Eck. Mit seinem Tor zum 2:0 gegen Chelsea gab Omari Hutchinson eine Kostprobe seiner großen Qualitäten. Der 21-Jährige hat es bei Ipswich Town über Umwege in die Premier League geschafft und findet sich nach etwas Anlaufzeit immer besser in der Eliteliga zurecht.
Der Engländer mit jamaikanischen Wurzeln kommt aus der Akademie des FC Arsenal und stand als Teenager mehrfach im Spieltagskader der Gunners. Zum Einsatz kam er jedoch nur für die U21. Im Sommer 2022 zog es den variablen Offensivspieler zu Stadtrivale Chelsea. Bei den Blues gab er zwar sein Debüt in der Premier League, kam aber nicht über Kurzeinsätze hinaus.
2023 ging Hutchinson daher einen Schritt zurück, ließ sich zu Ipswich Town in die zweite Liga ausleihen. Mit zehn Toren und sechs Vorlagen trug er maßgeblich zum sensationellen Aufstieg der Tractor Boys bei und ist auch im Oberhaus eine feste Größe. Zu Beginn der Saison musste der U21-Nationalspieler, der bereits zwei Testspiele für die jamaikanische A-Auswahl absolviert hat, dem höheren Niveau Tribut zollen.
Mittlerweile überzeugt der Hochveranlagte regelmäßig als kreativer Fixpunkt in der Offensive des Außenseiters, vor allem das Zusammenspiel mit Goalgetter Liam Delap ist ein Grund, wieso Ipswich sich weiter Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen darf.
Dass Brajan Gruda den 1. FSV Mainz 05 verlassen könnte, war nach seiner starken ersten Profisaison abzusehen. Als die Wahl auf Brighton & Hove Albion fiel, waren jedoch viele überrascht und meldeten Zweifel an, ob die Premier League die richtige Sprosse auf der Karriereleiter des DFB-Youngsters ist.
Der Anfang fiel dem 20-Jährigen schwer. Da sein Wechsel erst am 14. August über die Bühne ging, verpasste Gruda die komplette Vorbereitung und fiel für die ersten drei Spiele verletzt aus. Am siebten Spieltag feierte er endlich sein Debüt, durfte gegen Tottenham drei Minuten ran. Seither steigert Trainer Fabian Hürzeler das Pensum des Talents kontinuierlich und bot den Flügelspieler zuletzt viermal in Serie in der Startelf auf.
Einen Scorerpunkt konnte der U21-Nationalspieler in der Liga zwar noch nicht verbuchen, mit seiner Spielweise passt er dennoch ideal in das offensive System der Seagulls. Ohnehin hat sich der Klub von der Südküste in der jüngeren Vergangenheit mehrfach als ausgezeichnetes Sprungbrett für Jungprofis erwiesen.
Manchester United erlebt eine Saison zum Vergessen, das können auch Highlights wie das 2:1 gegen Manchester City oder das Weiterkommen im FA Cup gegen Arsenal nicht kaschieren. Ein junger Spieler, der lange auf seinen Durchbruch warten musste, hat die Krise genutzt, um sich unverzichtbar zu machen: Amad Diallo.
Amad Diallo schießt ManUnited gegen ManCity zum Derbysieg. (Photo by Carl Recine/Getty Images)
Der 22-Jährige ist unter dem neuen Trainer Ruben Amorim gesetzt und kommt in der laufenden Saison auf drei Tore und sechs Vorlagen. Der Ivorer besticht durch sein enormes Tempo mit Ball am Fuß, Zug zum Tor und seinen Qualitäten im 1-gegen-1. Diallo zog es bereits 2020 von Atalanta zu den Red Devils, nach Leihen zu den Rangers und Sunderland kehrte er 2023 zurück.
„Im Training wirkt er wie Lionel Messi! Man kann ihn nicht aufhalten“, adelte ihn einst Papu Gomez, der einst mit dem jungen Diallo in Bergamo zusammen spielte. Unter Erik ten Hag kam er jedoch weiterhin nur sporadisch zum Einsatz. Mittlerweile ist er auf dem Sprung zum Leistungsträger.
Um den Jahreswechsel ist der FC Arsenal ins Straucheln geraten. Eine Mischung aus Verletzungspech, fehlendem Spielglück und einer zahnlosen Offensive erzeugen derzeit ordentlich Gegenwind für die Elf von Mikel Arteta. Ein Lichtblick sind derweil die beiden Top-Talente Ethan Nwaneri und Myles Lewis-Skelly. Während Nwaneri vorerst verletzt ausfällt, könnte Linksverteidiger Lewis-Skelly zu einem der Gewinner der Rückrunde werden.
Kaum vom Ball zu trennen: Arsenal-Entdeckung Myles Lewis-Skelly. (Photo by David Rogers/Getty Images)
Der 18-Jährige stand in sechs der letzten neun Pflichtspiele in der ersten Elf und machte dabei einen deutlich stabileren Eindruck als der dauerangeschlagene Neuzugang Riccardo Calafiori. „MLS“ ist gelernter Mittelfeldspieler und weiß diese Fähigkeiten auch hinten links anzuwenden. Das Eigengewächs ist kaum vom Ball zu trennen und rückt im Angriff gerne ins Zentrum. Etabliert sich der junge Verteidiger weiter in der Anfangsformation der Gunners, dürfte auch Nationaltrainer Thomas Tuchel hellhörig werden. Die Linksverteidigerposition ist seit Jahren eine Problemzone der Three Lions.
Vor fast vier Jahren schien der Stern des Mikkel Damsgaard bereits aufzugehen. Bei der Europameisterschaft, die aufgrund der Corona-Pandemie erst 2021 statt 202o stattfand, zählte der Däne zu den Shootingstars und zog mit seiner Mannschaft sensationell ins Halbfinale ein. Doch nach dem Turnier fiel das Talent lange mit Oberschenkelproblemen aus und verpasste einen Großteil der Saison bei Sampdoria. Beim FC Brentford wollte der Linksaußen wieder in den Tritt kommen, so richtig fasste er jedoch nicht Fuß.
In seinen ersten zwei Jahren auf der Insel kam Damsgaard zwar auf 49 Einsätze in der Premier League, war dabei jedoch meist nur Joker und erzielte kein einziges Tor. Der heute 24-Jährige wurde bereits als Fehleinkauf abgestempelt, doch in der laufenden Saison schickt er sich an, seinem großen Potenzial doch noch gerecht zu werden.
Der Nationalspieler hat sich in Thomas Franks Startelf festgebissen, zwei Tore und sieben Vorlagen zeugen von seinem Einfluss auf das Spiel der Bees. Und doch ist beim technisch versierten Freistoßspezialisten das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Setzt er seine Leistungssteigerung in der zweiten Saisonhälfte fort, dürften die Top-Klubs im Sommer Schlange stehen.
(Photo by Mike Hewitt/Getty Images)