Nur die Raute
·29 mars 2025
Passmaschine Meffert, Offensive glücklos: Die HSV-Einzelkritik zum Remis gegen Elversberg

In partnership with
Yahoo sportsNur die Raute
·29 mars 2025
Nach einem harten Kampf über 90 Minuten musste sich der HSV gegen die SV 07 Elversberg mit einem 0:0 begnügen. Damit verpasste die Mannschaft von Merlin Polzin zwei absolute Big Points.
Es hat nicht sollen sein: Trotz zahlreicher Top-Chancen und einer leidenschaftlichen Schlussoffensive im ohrenbetäubend lauten Volksparkstadion ist der Hamburger SV gegen den Außenseiter aus Elversberg nicht über ein torloses Unentschieden hinaus gekommen. Die extrem diszipliniert auftretenden Saarländer machten es den Rothosen defensiv wie offensiv schwer und erarbeiteten sich die Punkteteilung redlich.
Dabei hatten die HSV-Fans den potenziell entscheidenden Torschrei gleich mehrmals auf den Lippe. Vor allem Ludovit Reis und Marco Richter, aber auch der heute glücklose Goalgetter Davie Selke scheiterten aus mehr als aussichtsreichen Positionen. Letztlich fehlte neben der notwendigen Präzision im Angriffsdrittel oft auch das viel zitierte Quäntchen Glück.
Daniel Heuer Fernandes: Der Schlussmann war gegen Elversberg so oft gefordert wie nur selten in den letzten Wochen. Kurz vor der Pause parierte er zweimal in herausragender Manier, auch in Halbzeit zwei war der 32-Jährige gegen Lukas Petkov mit einem starken Reflex zur Stelle. Note: 2+
William Mikelbrencis: Offensiv war der Franzose lange gar kein Faktor und leistete sich teils kleinere Ungenauigkeiten. Defensiv machte es Mikelbrencis jedoch in weiten Teilen solide. Seine eine herausragende Flanke wäre in der 82. Minute beinahe mit dem 1:0 durch Selke belohnt worden. Note: 3
Dennis Hadžikadunić: Der Innenverteidiger wurde von den quirligen Angreifern aus Elversberg immer wieder gefordert, meisterte seine Aufgaben alles in allem aber souverän. Verletzungsbedingt wurde er nach 69 Minuten durch Schonlau ersetzt. Note: 3+
Daniel Elfadli: Der 27-Jährige hat sich in der Hintermannschaft zu einer absoluten Bank gemausert und weiß zudem immer wieder mit dynamischen Vorstößen am Ball zu gefallen. Unübersehbar ist auch, dass Elfadli bereits in seiner ersten HSV-Saison ein Führungsspieler geworden ist. Note: 2-
Miro Muheim: Die SVE hatte den offensiv so gefährlichen Schweizer mit Ausnahme einer brandgefährlichen Freistoßflanke gut im Griff. Vor allem in der zweiten Halbzeit leistete sich Muheim wiederholte Unaufmerksamkeiten. Die kurze Pause von nur drei Tagen nach dem Länderspiel gegen Luxemburg machte ihm sichtlich zu schaffen. Note: 3-
Jonas Meffert: Der Routinier war durch das teils hohe Elversberger Pressing geforderter als sonst und bot insbesondere seinen Innenverteidigern immer wieder eine zuverlässige Anspielstation. 64 Ballkontakte und eine perfekte Passquote von 100 Prozent (51/51) sprechen dahingehend eine klare Sprache. Note: 2-
Ludovit Reis: Wie schon in den letzten Wochen rieb sich Reis im Spiel gegen den Ball merklich auf und war mehrmals mit gut getimten Grätschen zur Stelle. In der 33. Minute jedoch hätte der Niederländer per Kopf zwingend das 1:0 erzielen müssen. Die Schlussphase sah der Kapitän dann nur noch von der Ersatzbank aus. Note: 3+
Adam Karabec: Dem Spielmacher bot sich aus knapp 15 Metern die erste gute Abschlusschance der Partie. Danach tauchte Karabec aber zunehmend ab, zeigte ungewohnte Schwächen im Passspiel und war offensiv nahezu gar kein Faktor mehr. Nach 62 Minuten wurde er folgerichtig durch Königsdörffer ersetzt. Note: 4-
Emir Sahiti: Der Kosovare trat äußerst engagiert auf und hatte auffällig starke Momente in der Rückwärtsbewegung. Auch offensiv zeigte Sahiti vereinzelt ansehnliche Aktionen, windete sich immer wieder elegant aus der Umklammerung seiner Gegenspieler. Doch es fehlt schlicht und ergreifend der messbare Output – seine ausgelassene Mega-Chance in der 48. Minute machte diesen Umstand einmal mehr klar. Note: 3
Davie Selke: Zunächst nur wenig in das Spiel eingebunden, besaß Selke nach starker Ballverarbeitung eine absolute Top-Chance auf die Führung. Zwei weitere gute Gelegenheiten in der zweiten Halbzeit ließ er ebenfalls ungenutzt. Der emotionale Leader fightete wie gewohnt aufopferungsvoll, war letztlich aber nicht vom notwendigen Glück gekrönt. Note: 3+
Jean-Luc Dompé: Elversberg war sichtlich bemüht die linke Offensivseite des HSV in Schach zu halten und hatte damit anfangs Erfolg. Nach rund 30 Minuten fand Dompé besser in die Begegnung und bereitete zwei herausragende Tormöglichkeiten vor. Im Dribbling war der Franzose wie immer schwer zu stoppen, doch seinen Hereingaben mangelte es in dieser Partie an der nötigen Präzision. Note: 3+
Ransford Königsdörffer (ab 61.): Der Matchwinner aus dem Spiel gegen den 1. FC Magdeburg musste sich diesmal mit einem Bankplatz begnügen. Nach seiner Einwechslung konnte Königsdörffer keine entscheidenden Akzente mehr setzen und verstolperte in der 90. Minute eine vielversprechende Situation. Note: 4
Sebastian Schonlau (ab 69.): Der zuletzt degradierte Kapitän erhielt aufgrund der Verletzung von Hadžikadunić eine unverhoffte Einsatzchance. Defensiv machte es Schonlau solide, im Spielaufbau leistete er sich den einen oder anderen Fehler. Note: 3
Adedire Mebude (ab 69.): Der schottische Winter-Neuzugang agiert im HSV-Dress auch weiterhin unglücklich. Das Engagement ist Mebude dabei keinesfalls abzusprechen, Torgefahr strahlt er jedoch nahezu keine aus. Note: 4
Marco Richter (ab 70.): Von allen Jokern machte es Richter am besten. Der 27-Jährige verzeichnete starke Momente im Gegenpressing und hätte das Stadion in der 78. Minute um ein Haar explodieren lassen. Sein starker Distanzschuss klatschte jedoch nur gegen die Latte. Note: 2-
Robert Glatzel (ab 82.): Nach seinem fünfminütigen Comeback in Magdeburg erhielt der Stürmer heute rund 15 Minuten. Bemerkbar machen konnte sich Glatzel nicht, seine Zeit dürfte erst in den kommenden Wochen beginnen. Note: Ohne Bewertung