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·4 septembre 2024

Noch gerecht? Über Arm und Reich in der Bundesliga

Image de l'article :Noch gerecht? Über Arm und Reich in der Bundesliga

Bayern bekommt mehr als dreimal so viel wie Holstein Kiel: Ist die Geldverteilung in der Bundesliga noch gerecht?

Es gibt eine Bundesliga-Tabelle, die vor Ungerechtigkeit strotzt: die Verteilung der Medienerlöse an die 18 Klubs. Ganz oben: die Bayern mit fast 101 Mio. Euro. Ganz unten: Aufsteiger Holstein Kiel mit 31,5 Mio. Euro. Irgendwo dazwischen: Vizemeister VfB Stuttgart mit 56 Mio. Euro, Traditionsverein Werder Bremen mit 44,8 Mio. Euro und Borussia Mönchengladbach mit 60,3 Mio. Euro.


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Das Geld stammt aus der TV-Vermarktung der Bundesliga und betrug zuletzt rund 1,2 Milliarden Euro (inklusive 2. Liga). Die neue Ausschreibung ab Saison 2025/26 ist noch nicht entschieden. Danach gehen die Verhandlungen los, wie der Kuchen verteilt wird: wie groß jedes der 36 Stücke sein soll. Geeinigt hat man sich immer. Aber die Kuchenstücke fielen auch unterschiedlich groß aus.

Wohin man auch schaut: Der Abstand zu Bayern München ist so groß, dass der Rekordmeister immer das meiste Geld und damit immer die besten Spieler bekommt. Sogar Borussia Dortmund hinkt mit 89,7 Mio. Euro hinterher. Der Rückstand beträgt zehn Prozent - das ist eine Menge. Man könnte sagen: Die Geldverteilung hängt ja von der Leistung ab. Richtig - und trotzdem ungerecht.

Denn jeder Bundesligist, der die Saison im besten Drittel abschließt, kassiert mit der Europacup-Qualifikation einen Nachschlag. Die Uefa schenkt jedem Teilnehmer an der Champions League ein Startgeld von fast 19 Mio. Euro. Mit Punkt- und Siegprämien kann man die Ausschüttung vervielfachen. Der Sieger kann am Ende sogar 100 Mio. Euro kassieren. 100.000.000 Euro!

Im Volksmund sagt man: Der Teufel scheißt immer auf den dicksten Haufen. Das ist drastisch formuliert und im Kern wahr: Wie soll ein Verein, der unten steht, den finanziellen Nachteil kompensieren? Manchmal gelingt das - wie dem VfB Stuttgart voriges Jahr. Aber das ist die Ausnahme. Die Geldverteilung manifestiert die Dreiklassengesellschaft in der Bundesliga.

Oben die Großkopferten, in der Mitte der Durchschnitt, unten die armen Mäuse: So wird die Liga selten auf den Kopf gestellt. Die Bayern werden keinen einzigen Cent für mehr Gerechtigkeit herausrücken, wenn nach der Vergabe der Medienrechte im Herbst die neue Tarifrunde beginnt. Doch für das viele Geld hätten sie mal ein Experiment mit CR7 wagen sollen.*

*Der letzte Satz war jetzt ein Scherz.

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