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·20 mars 2025
Niemeyer verrät Nachwuchskonzept: So soll der SVW nicht mehr "alt aussehen"

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·20 mars 2025
Zwar gehört Werder-Coach Ole Werner mit seinen 36 Jahren zu den Jungspunden im Trainergeschäft, jedoch sind seine Spieler auf dem Platz oft gar nicht so viel jünger. Werner setzt gerne auf Ü-30-Kräfte wie Mitchell Weiser (30), Marvin Ducksch (31), Anthony Jung (33) und Leonardo Bittencourt (31). Niklas Stark und Michael Zetterer werden sich dem Ü30-Klub auch bereits in wenigen Monaten anschließen.
Böse Zungen würden behaupten, dass die Werder-Profis auch auf dem Platz aktuell ziemlich alt aussehen. Tatsächlich rangiert der SVW nur auf dem 16. Platz der Rückrundentabelle. Trotz der jüngsten Durststrecke hat Werner auf sein Gerüst an erfahrenen Spielern festgehalten. Mit einem Altersdurchschnitt von 27,4 Jahren stellen die Bremer das viertälteste Team der Bundesliga. Zuletzt betrug der Schnitt meist sogar über 28 Jahre, womit man bei den letzten sechs Bundesligaspielen stets das ältere Team stellte und fünf davon verlor.
Einen Vorwurf möchte Profi-Chef Peter Niemeyer dem Werder-Coach aber nicht machen. "Ole hat die Kaderstruktur genau wie die Entwicklung einzelner Spieler im Blick. Über allem steht die Qualität. Wir brauchen ein gutes Gerüst, an dem sich junge und ältere Spieler entwickeln können", erklärte er gegenüber der Bild. Zudem ist Niemeyer guter Dinge, dass schon bald neue Nachwuchskräfte den Durchbruch bei den Profis schaffen könnten. "Unsere Jugend stimmt mich hoffnungsvoll. Wir haben gerade in der U19 Jungs, von denen einige das Niveau haben, mittelfristig Bundesliga zu spielen", versprach er.
Niemeyer zufolge wolle man sowohl "eigene Jugend-Spieler zu den Profis führen" als auch "erfolgreich" sein. Folgerichtig plane man mit einem "Mix aus Spielern, die das Gerüst bilden und anderen, die an ihrer Seite reifen".
Mit Mio Backhaus, Leon Opitz und Abdenego Nankishi stehen aktuell nur drei Ex-Werder-Jugend-Kicker im Profi-Kader, haben allerdings allesamt noch keine Bundesliga-Minute auf dem Feld erlebt. Auch in der Vergangenheit gelang es den Werder-Junioren nur selten, bei den Profis Fuß zu fassen. Blickt man in die jüngere Vergangenheit, lassen sich nur wenige Ausnahmen wie Philipp Bargfrede oder Maximilian Eggestein finden. Für einen Traditionsklub aus einer großen Stadt ist das schon ziemlich dürftig.
Bedenkt man nun, dass Werder auch schon seit Jahren knapp bei Kasse ist, wäre es schon hilfreich, mehr Kräfte aus dem eigenen Nachwuchs hochziehen zu können. Immerhin hat der Klub jedoch reagiert und mit Björn Schierenbeck im Sommer 2024 einen Koordinator für Top-Talente installiert. Er soll dafür sorgen, dass Youngster wie Patrice Covic (17), Wesley Adeh (18), Mick Schmetgens (17), Salim Musah (19) und Karim Coulibaly (17) den Weg nach oben schaffen.
"Wir haben mit Schiere (Schierenbeck) einen Mitarbeiter, der sich akribisch um die Jungs kümmert und einen Entwicklungsplan an die Hand gibt. Das ist ganz entscheidend", erhofft sich Niemeyer schnelle Effekte. Natürlich wird das aber nur der Fall sein, wenn sich auch Coach Werner dazu bereit erklärt, vermehrt auf den eigenen Nachwuchs zu setzen.
In der Tabelle rangiert der SVW derzeit im Niemandsland auf Position zwölf. Sollte sich erwartungsgemäß abzeichnen, dass es in den letzten Saisonspielen nicht mehr um so viel geht, wäre vielleicht der passende Moment gekommen, den jungen Kräften Chancen zu gewähren. Schon jetzt beschleicht einem aber häufig das Gefühl, dass frisches Blut der Truppe nicht schaden würde.
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