
liga3-online.de
·2 août 2025
Niederlechner wird emotional: "Das Tor ist für die Familie Ulreich"

In partnership with
Yahoo sportsliga3-online.de
·2 août 2025
Nach Rückstand kam 1860 München bei Rot-Weiss Essen am Freitagabend noch zu einem Punkt – dem Debüttreffer von Florian Niederlechner sei Dank. Nach dem Spiel wurde der Rückkehrer emotional.
Auch, wenn die Bundesliga-Zeiten bei Florian Niederlechner schon ein wenig in der Vergangenheit liegen: Dass er nach wie vor über das gewisse Extra verfügt, stellte er am Freitagabend in der 68. Minute unter Beweis. Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte bewegte sich der Stürmer an der Grenze zum Abseits, nahm den Ball stark an, war frei durch und brachte das Leder im Tor unter. Es war der Treffer zum Ausgleich, wodurch die Löwen am Ende trotz eines frühen Rückstands (6.) noch einen Punkt mitnahmen.
Anstatt sich nach Spielschluss für seinen Treffer feiern zu lassen, war Niederlechner aber in Gedanken bei Bayern-Keeper Sven Ulreich, der am Freitag seinen sechsjährigen Sohn nach langer und schwerer Erkrankung verloren hat. "Wir, die Familie Niederlechner, kennen die Familie Ulreich sehr gut. Unsere Kinder haben miteinander gespielt. Da habe ich in der Früh schon ein paar Tränen verdrückt, weil es ein unglaublicher Schicksalsschlag ist und es mir auch total leid tut für die Familie", sagte der Stürmer im "MagentaSport"-Interview. "Ich habe mich stark bemüht, dass ich ein Tor mache für die Familie. Darum bin ich sehr, sehr froh, dass mir ein Tor gelungen ist – das ist für die Familie Ulreich. Ich drücke die Daumen, dass es bald wieder in eine bessere Richtung geht."
Den Punkt an der Hafenstraße ordnete der 34-Jährige als "verdient" ein und sprach von einer "guten Leistung" beider Teams. Nach seinem Eindruck stand er beim Treffer auch nicht im Abseits. "Wenn ich die Bilder sehe, glaube ich, dass es kein Abseits war. In der kompletten Bundesliga-Zeit ist das mein Lieblingslauf gewesen." Und nun spielt er bei seinem Lieblingsverein, der "hundertprozentig" sein letzter Klub sein wird. "Ich habe eine tolle Zeit in Freiburg gehabt, ich habe eine tolle Zeit in Augsburg gehabt, eine geile Zeit bei der Hertha. Jetzt am Schluss meiner Karriere darf ich den Löwen auf der Brust haben, darf für den Verein auflaufen, den ich einfach liebe, wo ich in der Kurve stand. Das ist das Schönste, was es gibt. Ich brenne richtig."
Das war auch am Freitagabend zu sehen. "Flo hat seine Hausaufgaben mit dem Tor definitiv gemacht", lobte Trainer Patrick Glöckner. "Auch läuferisch hat er viel gegen den Ball gemacht und zudem für Wirbel und Unruhe gesorgt." Mit dem Remis nach den 90 Minuten zeigte sich der 48-Jährige ebenfalls zufrieden und bewertete dies als "absolut in Ordnung" Denn: "Hier ein Ergebnis aufzuholen, ist unwahrscheinlich schwer. Daher bin ich sehr stolz. Das hat sich die Mannschaft erarbeitet. Natürlich kann man noch Dinge verbessern, und daran müssen wir auch arbeiten." Glöckner nannte unter anderem das Agieren in Ballbesitz, das im teilweise "zu zaghaft" war, sowie das Verhalten beim Gegentor. "Aber erstmal steht die Moral im Vordergrund. Wir haben gefightet und sind gerannt bis zum Umfallen." Entsprechend könnten die Löwen nun "mit breiter Brust" und mit einem positiven Gefühl nach Hause fahren, ehe es am kommenden Samstag gegen den VfL Osnabrück zum Heimauftakt an der Grünwalder Straße kommt.
Direct
Direct
Direct
Direct
Direct
Direct
Direct
Direct