Müllers Tor reicht nicht – Inter zerlegt die Manndeckung des FC Bayern und siegt in München | OneFootball

Müllers Tor reicht nicht – Inter zerlegt die Manndeckung des FC Bayern und siegt in München | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: Miasanrot

Miasanrot

·8 avril 2025

Müllers Tor reicht nicht – Inter zerlegt die Manndeckung des FC Bayern und siegt in München

Image de l'article :Müllers Tor reicht nicht – Inter zerlegt die Manndeckung des FC Bayern und siegt in München

Thomas Müllers Tor reichte nicht. Der FC Bayern verliert im Viertelfinale der Champions League zu Hause mit 1:2 gegen Inter Mailand. Bayerns Manndeckung kam nicht gegen das Positionsspiel der Italiener an.

Im Duell mit dem Ex-Verein von Karl-Heinz Rummenigge und Lothar Matthäus traf der FC Bayern auf die noch aktiven Ex-Münchner Benjamin Pavard und Yann Sommer, die bei Inter eine der besten Defensiven Europas bilden.


Vidéos OneFootball


Bayern-Trainer Vincent Kompany entschied sich für Raphaël Guerreiro als Ersatz-Zehner für den verletzten Jamal Musiala. Guerreiro übernahm die Rolle bereits gegen Heidenheim und Bochum. Gegen Heidenheim hatte er ein Tor vorbereitet und gegen Bochum doppelt getroffen.

Außerdem rückte Leon Goretzka für João Palhinha in die Startelf. Ansonsten vertraute Kompany der Startelf von Augsburg.

  1. FC Bayern gegen Inter Mailand: Vorbericht
  2. FC Bayern München News: Darum sollte der FCB mit Leroy Sané verlängern
  3. Zur neuesten Podcastfolge: Max Eberl und der Aufsichtsrat

Simone Inzaghi schickte Inter Mailand erwartungsgemäß im 3-5-2 ins Rennen. Vor dem spielstarken Mittelfeldzentrum Nicolò Barella, Hakan Çalhanoğlu und Henrikh Mkhitaryan stürmten Marcus Thuram und Lautaro Martínez.

Image de l'article :Müllers Tor reicht nicht – Inter zerlegt die Manndeckung des FC Bayern und siegt in München

FC Bayern München gegen Inter Mailand: der Spielverlauf

Inter führt zur Pause

Inter verteidigte raumorientiert mit Fokus auf die Stabilität und Abstände ihrer Ketten. Der FC Bayern ließ sich nicht von der Defensive beeindrucken und kam in den ersten zwanzig Minuten zu einigen guten, aber keiner sehr klaren Chance. Kanes Kopfball nach Olise-Flanke war in Rücklage schwierig, Guerreiro hatte den Ball im spitzen Winkel auf dem schwachen rechten Fuß und Olise näherte sich langsam Sommers Tor.

In Zeiten von expected Goals verschwinden “hundertprozentige Chancen” nach und nach aus dem Sprachgebrauch. Nicht so in der 26. Minute. Pavard vertändelte den Ball, Olise geschickt und sah den komplett frei positionierten Harry Kane. Doch der Bayernstürmer traf von halb links nur den rechten Pfosten. Den muss er machen.

Auf der anderen Seite schaffte Inter es regelmäßig, den Ball zu halten und das Spielfeld groß zu machen. Dadurch entzogen sie sich erfolgreich Bayerns Pressing. Sobald Inter einen Bayernspieler überspielte, wurde es gefährlich.

In der 31. und 33. Minute vergaben Carlos Augusto und Lautaro Martínez noch, aber in der 38. traf Martínez schließlich zum 1:0 für Inter. Thuram und Martínez sicherten den Ball und dann brach Inter links durch Bastoni und Augusto durch. Martínez schloss nach Ablage durch Thuram sehenswert ab.

Zweite Halbzeit: Geschichte, die der Fußball…

Die zweite Halbzeit lief ganz nach dem Geschmack der Erfinder des Catenaccio. Hatte Inter in der ersten Halbzeit noch 51% Ballbesitz, zogen sie sich jetzt immer weiter zurück und überließen dem FC Bayern den Ball. Trotz phasenweise über 70% Ballbesitz wurde der FC Bayern zu selten gefährlich. Inter zog sich bis an den eigenen Strafraum zurück und schaffte es, klare Chancen für den FC Bayern zu verhindern.

In der 75. Minute reagierte Kompany dreifach: Thomas Müller, Serge Gnabry und Sacha Boey kamen für Guerreiro, Sané und den gelb-rot gefährdeten Kim. Die Arena wurde laut und hoffte auf Müller-Magic.

Und wurde nicht enttäuscht. Nach Kimmich-Flanke brachte Laimer den Ball zurück vors Tor, wo Müller volley einschob. 1:1 nach 85 Minuten.

Die gute Laune hielt nur kurz. Drei Minuten später griff Inter auf sein bewährtes Werkzeug zurück: viel Bewegung im Positionsspiel, Stürmer einbinden und warten, bis ein Bayernspieler seine Position entblößt. Dann folgte der Pass in die Schnittstelle über links, diesmal von Barella auf Augusto, dessen Hereingabe der eingewechselte Frattesi zur erneuten Inter-Führung verwandelte.

Es blieb beim 1:2. Der FC Bayern verliert in der Champions League zum ersten Mal seit dem Viertelfinal-Hinspiel 2021 gegen Paris Saint-Germain zu Hause. Damals schied der FC Bayern trotz Sieg im Rückspiel aus.

Drei Dinge, die auffielen

Inter deckt die Schwächen der Manndeckung des FC Bayern schonungslos auf

Von Beginn an stachen die defensiven Unterschiede heraus: Während Inter raumorientiert verteidigte, setzte Bayern auf eine klare Mannorientierung: Alle 10 Feldspieler hatten feste Gegenspieler. Kane lief Acerbi an, Sané und Olise Pavard Bastoni. Bayerns Außenverteidiger übernahmen Inters Schienenspieler Carlos Augusto und Darmian.

Im Mittelfeld lauteten die Pärchen Kimmich-Barella, Guerreiro-Çalhanoğlu und Goretzka-Mkhitaryan. Dort setzte Inter gezielt an: Einerseits ließen sich vor allem Barella und Çalhanoğlu enorm tief fallen. Kimmich und Guerreiro folgten ihnen bis in Sommers Strafraum, fehlten dann aber im Zentrum. Dadurch schaffte es Inter, das Spielfeld in der Vertikalen weit auseinanderzuziehen. Entsprechend groß waren die Räume für lange Pässe von Bastoni, Barella und Co.

Noch gefährlicher wurde es für Bayern, wenn Inter durch Freilaufbewegungen oder gewonnene Zweikämpfe einen Bayernspieler überspielt hatte. Olise hatte gleich zweimal das Nachsehen gegen Bastoni, das zweite führte zum Inter-Tor. Nur wenige Minuten vorher klärte Kim stark in letzter Sekunde gegen Martínez. Ein langer flacher Ball über das halbe Spielfeld von Barella hatte gereicht, um Bayerns entblößtes Zentrum zu durchschneiden.

Eine weitere Folge des auseinandergezogenen Feldes bei Inters Ballbesitz und der bayerischen Manndeckung war es, dass Martínez und Thuram regelmäßig Bälle festmachen konnten. Dier und Kim hielten oft einen kleinen Sicherheitsabstand. Nachvollziehbar, aber gefährlich.

In der zweiten Halbzeit nutzte Inter dieses Schema seltener, sie überließen Bayern den Ball öfter und zogen sich zu einem tiefen Defensivpressing zurück. Bis sie sich in der 88. Minute die Bayern noch einmal zurechtlegten. Bewegungen, Unordnung bei Bayern, die Stürmer lassen klatschen, Bastoni oder Augusto kommen über links durch. Ein Ansatz, für den Bayern über 90 Minuten keine Antwort fand.

Dieser FC Bayern stößt an seine aktuelle Leistungsgrenze

Am Dienstagabend spielten vier Teams um das Erreichen des Halbfinals der Champions League. In London traf Arsenal auf Real Madrid und in München der FC Bayern auf Inter.

Von diesen vier Teams hatte die Startelf des FC Bayern den niedrigsten Marktwert: Laut “Transfermarkt” hatte die erste Elf des FC Bayern zusammen einen Marktwert von 404 Millionen Euro. Der FCB bildet damit das Schlusslicht des Quartetts vom Dienstag. Inter liegt mit 432 Millionen leicht oberhalb, während Arsenal mit 685 und Real mit 944 Millionen Euro deutlich über dem Marktwert von Bayern liegen. Reals Startelf war sogar mehr als doppelt so wertvoll.

Marktwerte sind keine präzise Wissenschaft, aber ein Indiz für die Kaderstärke sind sie. Beim FC Bayern starteten außer Kane und Kimmich keine Weltstars. Mit Olise stand ein weiterer Spieler auf dem Feld, der dabei ist, einer zu werden, heute aber vor allem Defensivschwächen offenbarte. Der Rest der Startelf waren überwiegend Rotations-/Rollenspieler (Laimer, Stanišić), Talente (Urbig) oder Backups (Dier, Guerreiro).

Das ist dann vielleicht einfach keine Elf, die im Jahr 2025 ins Halbfinale der Champions League gehört.

Das macht Hoffnung: das Wunder von Mailand und Jürgen Klinsmann

Seit 2000 verlor der FC Bayern 15-mal ein Hinspiel in einer Champions-League-K.O.-Runde. Elfmal war danach auch Schluss. Zuletzt gelang das Aufholen eines Rückstandes 2024 gegen Lazio Rom. Damals allerdings mit dem Rückspiel zu Hause in der Allianz Arena.

Ein verlorenes Heimhinspiel umzubiegen ist nochmal schwieriger. Die Stichprobe solcher Niederlagen des FC Bayern ist klein. In diesem Jahrtausend verloren die Bayern nur drei Hinspiele, wenn sie in München stattfanden, zuletzt 2021 gegen Paris, davor zweimal gegen Real Madrid. In allen drei Duellen schied der FC Bayern aus.

Das letzte Auswärtswunder nach einer Hinspielniederlage zu Hause schaffte der FC Bayern vor fast 30 Jahren in Moskau. 1995 verlor der FC Bayern in der ersten Runde des UEFA-Cups zu Haus 0:1 gegen die Russen. Im Rückspiel schlugen die Bayern zurück. Jürgen Klinsmann traf doppelt, Emil Kostadinov legte drei Tore auf und am Ende stand ein 5:0-Auswärtssieg und die nächste Runde.

Noch länger her ist das Wunder von Mailand. 1988 verlor der FC Bayern zu Hause gegen Inter Mailand sogar 2:0 – und siegte 3:1 im Rückspiel. Die Bayern-Profis werden sich den Spielbericht vor dem Rückspiel sicherlich anschauen.

Hier weiterlesen

FC Bayern gegen Inter Mailand: Mit letzter Kraft zum Triumph?

FC Bayern – News: Darum sollte der FCB mit Leroy Sané verlängern

FC Bayern – News: Wie Max Eberl sich clever aus der Affäre zieht – vorerst

À propos de Publisher