SchalkeTOTAL
·20 mai 2025
„Ist bislang noch kein Erfolg“: Hefer kritisiert Schalke-Genossenschaft

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·20 mai 2025
Schalke-Boss Axel Hefer zieht ein ernüchterndes Zwischenfazit zur Fördergenossenschaft. Das Projekt steckt deutlich hinter den Erwartungen zurück und steht vor großen Herausforderungen.
Die groß angekündigte Fördergenossenschaft des FC Schalke 04 steckt in der Krise. Was als zukunftsweisendes Projekt mit Millionenpotenzial startete, entpuppt sich zunehmend als Enttäuschung. Aufsichtsratschef Axel Hefer findet klare Worte: „Das Projekt ist bislang noch kein Erfolg.“
Die Genossenschaft, die es Fans ermöglichen soll, Anteile an der Arena zu erwerben, war von Beginn an mit hohen Erwartungen verknüpft. Noch im Januar hatte Vorstandschef Matthias Tillmann davon gesprochen, Einnahmen im Bereich von bis zu 50 Millionen Euro seien denkbar – inspiriert vom erfolgreichen Modell des FC St. Pauli. Doch die Realität sieht ernüchternd aus: Nur rund sieben Millionen Euro sind bislang zusammengekommen.
Hefer benennt die Probleme deutlich. Der Startzeitpunkt sei unglücklich gewesen – „mitten in der sportlichen Krise“ – und die Vorbereitung des Projekts zu knapp. Zudem habe es keine zusätzlichen personellen Ressourcen gegeben: „Es musste mit dem gleichen Team gestemmt werden – es war eine Doppelbelastung mit viel Zeitdruck.“
Ein entscheidender Faktor für das schwache Abschneiden ist laut Hefer auch der sportliche Misserfolg: „Wenn man sich jede Woche so schlechten Fußball anschaut, hat natürlich kaum jemand Bock, in die Genossenschaft zu investieren.“
Auch personell zieht Schalke Konsequenzen. Matthias Tillmann, als Initiator des Projekts lange das öffentliche Gesicht der Genossenschaft, zieht sich zurück. Er wird sich künftig auf den Marketingbereich des Vereins konzentrieren. Seine Aufgaben in der Auf Schalke eG lässt er ruhen. „Die Genossenschaft wird unabhängiger, sodass die Arbeitsbelastung für unsere Vorstände runtergeht. Wir brauchen viel mehr Fokus insgesamt und Geschlossenheit“, erklärte Hefer die Neuausrichtung.
Neben Michael Kalthoff soll eine dritte Führungskraft in den Vorstand der Genossenschaft berufen werden. Mit dem geplanten Umbau hofft der Verein, das Projekt doch noch auf Kurs zu bringen. Doch ohne sportlichen Erfolg dürfte das schwer bleiben. Bisher haben vor allem die treuesten Anhänger investiert – „der absolute Kern“, wie Axel Hefer sie nennt – doch um die Genossenschaft zu retten, braucht es deutlich mehr Rückhalt.