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·16 avril 2025

HSV reagiert auf Kritik an Ticketpreisen: „Nehmen das sehr ernst“

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Immer wieder verärgert der HSV seine treuen Fans, indem er extrem hohe Eintrittsgelder für den Stadionbesuch verlangt. Der jüngste Aufschrei erfolgte nach der Verkündung der Preise für das letzte Heimspiel gegen Ulm. Nun reagierte der Verein auf die Kritik.

Denn den HSV erreichten negative Rückmeldungen über sämtliche Kanäle. Fans äußerten per Banner im Stadion, über die Medien, aber auch am Telefon sowie in persönlichen Gesprächen ihr Unverständnis. „Wir nehmen das sehr ernst und sehen auch die Notwendigkeit zum Handeln“, erklärte Cornelius Göbel, der als Direktor für Fans, Kultur und Markenidentität zuständig ist. Daher werde die Vereinsführung mit dem Supporters Club und der aktiven Fanszene in den Austausch treten.


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Göbel erklärt hohe Ticketpreise gegen Ulm

Insbesondere die aktive Fanszene positionierte sich in den vergangenen Jahren – und in den letzten Wochen nochmals besonders deutlich – zu dieser Thematik. Die Bekanntgabe der Preise für das Heimspiel gegen den SSV Ulm am vorletzten Spieltag, in dem womöglich die Bundesliga-Rückkehr eingetütet werden kann, brachte das Fass auch bei vielen anderen Anhängern zum Überlaufen. Denn Sitzplatztickets sind für einen Großteil von ihnen nur schwer erschwinglich.

Der billige Sitzplatz kostet 38 Euro, während im Oberrang der Gegengeraden mindestens 62 Euro und nahe der Mittelinie sogar an die 100 Euro fällig werden. Zum Vergleich: Diese Plätze sind gegen andere Kontrahenten, die etwa dem Attraktivitätslevel von Ulm entsprechen, für teils unter 40 Euro erhältlich. „Dahinter steckt ein komplexer Vorgang der Preisfindung, bei der wirtschaftliche Vorgaben ebenso eine Rolle spielen wie der Gegner, der Zeitpunkt des Aufeinandertreffens und auch die anzunehmende Nachfrage. Letzte Heimspieltage einer Saison gehören unabhängig vom Gegner meistens zur Kategorie A, also zu den Topspielen“, erläuterte Göbel die Preisgestaltung.

Der HSV wolle weiterhin, dass sich jeder den Stadionbesuch leisten kann. „Dementsprechend haben wir günstigere Preiskategorien, die trotz der riesigen Nachfrage auch schon seit Jahren nicht oder kaum erhöht werden. Für das Ulm-Spiel darf der Blick also nicht nur auf die hochpreisigen Kategorien gerichtet werden. Denn richtig ist eben auch, dass fast 60% unserer Zuschauer im ausverkauften Stadion gegen Ulm einen Kartenpreis von unter 40 Euro haben werden“, so Göbel weiter.

Er vergisst allerdings zu erwähnen, dass viele der leichter bezahlbareren Plätze bereits belegt sind. So befinden sich auf der Nordtribüne viele der über 21.000 Dauerkarteninhaber. Für Fans, die nicht zu jedem Heimspiel erscheinen können, bleibt daher oft nur der Griff zu den teureren Eintrittskarten oder Verzicht auf den Besuch im Volksparkstadion.

Was der Austausch mit der Fanszene bewirken soll

Der HSV prüfe derzeit sehr konkrete Maßnahmen, um seinem Anspruch, „immer sozial verträgliche, ausgewogene Preise herzustellen“ gerecht zu werden. Dazu gehört der Ausbau sozialer Ticketangebote. „Wir wollen einheitliche Kinderpreise, unabhängig vom Gegner oder Spieltag. Auch das ist ein Signal in Richtung Familienfreundlichkeit“, berichtete Göbel. Denn es gehe dem Verein auch in Anbetracht der gesellschaftlichen Lage um Zugang und Teilhabe: „Fußball lebt von den Menschen, von der Vielfalt auf den Rängen. Und die darf nicht an der Ticketkasse enden.“

Dafür wird sich der HSV mit der aktiven Fanszene in Verbindung setzen. Ziel sei es, „einen wesentlich differenzierteren und inhaltlichen Austausch als den, der gerade hinsichtlich der Preisgestaltung öffentlich oder auch in Foren stattfindet“, zu schaffen. Dabei stellte Göbel klar, dass es der Klub ernst meine: „Wenn es uns gelingt, glaubhaft zuzuhören, transparent zu handeln und die Bedürfnisse unserer Fans wirklich ernst zu nehmen, dann leisten wir mehr als Preispolitik.“

Welche Taten diesen Worten folgen, werden die kommenden Monate zeigen. Eine Rolle dürfte auch die Ligazugehörigkeit spielen. So würde die Rückkehr in die Bundesliga dem HSV auch die Beibehaltung der Ticketpreise erleichtern. Denn hohe Eintrittsgelder lassen sich eher in Heimspielen gegen Bayern München und Borussia Dortmund als gegen Ulm oder Regensburg nachvollziehen.

(Photo: Getty Images)

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