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·7 mai 2025
Heißer Endspurt im Abstiegskampf: Holstein Kiel hat „Bock auf die Bundesliga“

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·7 mai 2025
Nachdem Marcel Rapp seine Mannschaft über den Rasen gescheucht hatte, gab es für die heikle Mission von Holstein Kiel noch einen kleinen Mutmacher. Am Rande des Trainingsplatzes drückte ein treuer Fan dem Trainer und dessen Spielern selbst gebastelte Ketten in die Hand – Glücksbringer, die die Störche mitten im enormen Druck des knallharten Abstiegskampfes wohl gebrauchen können.
Doch nach den jüngsten Erfolgen lebt die Hoffnung im Norden, an ihrer Einstellung im Saisonendspurt der Fußball-Bundesliga lassen die Kieler ohnehin keine Zweifel. „Wir gehen jedes Spiel wie ein Finale an“, stellte Abwehrspieler Carl Johansson klar. Auch Rapp betonte: „Wir haben immer Bock auf Bundesliga.“
Das war auch in der Einheit am Mittwochvormittag zu spüren, in der sich die Kieler mit intensiven Spielformen weiter auf ihre überaus knifflige Aufgabe einschworen. Immer wieder rief Rapp seine Spieler zusammen, korrigierte hier und da. Auf der Zielgeraden soll und muss alles sitzen.
Denn im Tabellenkeller ist Kiel auf Rang 17 in den letzten beiden Spielen zum Punkten verdammt – und das gegen zwei Champions-League-Aspiranten. Am Samstag hat Holstein das Duell mit dem SC Freiburg vor der Brust, der auf Rang vier von der Königsklasse träumt. Zum Abschluss wartet am 17. Mai (beide 15.30 Uhr/Sky) die zwischenzeitlich strauchelnde Mannschaft von Borussia Dortmund, die im Rennen um Europa zur großen Aufholjagd bläst.
Dass bei den Gegnern Qualität vorhanden sei, wisse man, erklärte Rapp: „Aber wir haben auch etwas in die Waagschale zu werfen.“ Hoffnung dürften den Kielern die vergangenen beiden Auftritte machen, erstmals feierte der Verein zwei Bundesliga-Erfolge nacheinander. „Die Brust wird breiter“, sagte Torhüter Thomas Dähne: „Das gibt einen extremen Schub für die ganze Mannschaft.“
Nach dem wilden 4:3 gegen Borussia Mönchengladbach und dem 3:1 beim FC Augsburg ist der Rückstand auf Platz 16, den der 1. FC Heidenheim belegt, bis auf einen Zähler geschmolzen. Er sei „hundertprozentig“ davon überzeugt, die Relegation noch zu schaffen, sagte Dähne.
Doch es bringe „nichts, zu rechnen“, erklärte Rapp: „Wir müssen schauen, dass wir eine gute Leistung bringen.“ Ob er dabei auf den letzten Metern auch auf seinen Top-Torjäger Shuto Machino setzen kann, bleibt abzuwarten. Der Japaner hatte den Platz in Augsburg verletzt verlassen müssen, am Montag hatte der Verein aber eine erste Entwarnung gegeben. Die Untersuchungen hätten „keine strukturelle Verletzung am Sprunggelenk“ ergeben. „Wir müssen schauen, ob es reicht“, sagte Rapp.
So oder so geht Kiel mit Rückenwind in die heiße Phase. Die Mannschaft spiele „mittlerweile einen richtig guten Fußball“, erklärte Dähne: „Das macht mich extrem zuversichtlich, dass wir in der Liga bleiben.“ (SID)