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·7 août 2025
Glöckners Qual der Wahl: „Ich bin nicht der Gute-Laune-Onkel!“

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·7 août 2025
Ob Patrick Glöckner am Dienstagvormittag mögliche Osnabrück-Späher an der Bande des Einserplatzes verunsichern wollte, ist nicht überliefert. Zumindest tauschte der Löwen-Trainer beim Spielchen seine A-Elf immer wieder aus, gab ihr vor der Heim-Premiere gegen den VfL Osnabrück (Samstag, 14.03 Uhr, db24-Ticker) einen neuen Touch. Mal spielte Morris Schröter rechte Schiene, dann Talent Clemens Lippmann – am Ende durfte sich Tim Danhof zeigen, der die Position beim 1:1 in Essen bekleidete. Was Glöckner damit wohl auch aussagen will: Kaum einer darf sich sicher sein bei 1860 München. Der 48-Jährige hat bereits angekündigt, dass nicht nur der 20er Kader die ein oder andere Veränderung hervorbringt, sondern auch möglicherweise die Startelf. „Klar ist“, sagte Glöckner, „Startformation und Kader werden sich möglicherweise verändern.“
Durch den Eindruck des 1:1 in Essen würde Glöckner vermutlich heute anders agieren als noch an der Hafenstraße, denn auch ihm wird aufgefallen sein: Während sein Kollege Uwe Koschinat in der Schlussphase richtig nachlegen konnte, wurde das Spiel der Löwen nach den Einwechslungen nicht besser – auch weil es Tempo-Dribbler Soichiro Kozuki nicht in den Kader geschafft hatte. Glöckner dazu: „Ich musste mich in Essen zwischen Wolfram, Kozuki und Schröter entscheiden. Letztlich habe ich Wolfram gewählt, weil er statistisch gesehen die meisten Tore nach Einwechslungen macht (vier, d. Red.) und lange Einwürfe kann, mit denen wir gefährlich werden können.“
Ein kleines Handicap: Die Löwen müssen wie alle anderen Vereine auch immer die U23-Regel beachten, die besagt, dass jeder Klub vier Talente im Spieltags-Kader auflisten muss. Während Sean Dulic in Essen gesetzt war, saßen Clemens Lippmann, Paul Bachmann und Emre Erdogan auf der Bank. „Sie sind schon gut für ihr Alter, Aber es fehlt schon noch etwas. Einen Lamine Yamal, der sofort durchstartet, hat nicht jeder…“
Wir sind im Profigeschäft, es gilt das Leistungsprinzip.Patrick Glöckner
Am morgigen Freitag bei der Benennung des Spieltag-Kaders wird es wieder Härtefälle geben und Glöckner muss nicht nur als Trainer, sondern auch als Moderator handeln. Wie war die Reaktion der Daheimgebliebenen (Morris Schröter, Philipp Maier, Soichiro Kozuki, Max Reinthaler und Justin Steinkötter) in der vergangenen Woche? Glöckner: „Sie zeigten Verständnis. Ich habe ihnen gesagt: „Malt mir doch selbst mal den Kader auf!‘ Dann haben sie gemerkt: Ist der eine Härtefall weg, gibt es zwei andere. Die Gespräche sind nicht schön. Aber wir sind im Profigeschäft, es gilt das Leistungsprinzip. Es geht immer darum, wie man der Mannschaft helfen kann.“ Gleichzeitig wirbt Glöckner um Verständnis für seine schwierige Rolle: „Ich kann nicht der Gute-Laune-Onkel für alle sein, es geht um Ergebnisse.“ Um einen Sieg gegen Osnabrück.
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