Österreichische Fußball-Bundesliga
·25 août 2023
Gänsehaut-Momente der Bundesliga: Die Highlights der 70er-Jahre

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·25 août 2023
25. August 2023 in ADMIRAL Bundesliga
Seit ihrer Gründung 1974 sorgte die Bundesliga immer wieder für Gänsehaut-Momente, die sich ins kollektive Gedächtnis der Fußball-Fans eingebrannt haben. Wir haben aus Anlass des 50. Geburtstags der Liga pro Jahrzehnt eine Top 10 erstellt, die die Highlights der Dekade umfasst. Und die die Fans in wohlige Erinnerungen schwelgen lassen. Den Anfang machen die 70er-Jahre, in denen sich Austria Wien und Swarovski Wacker Innsbruck ein spektakuläres Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten.
1. Das erste Tor
Der Mann weiß, wann man liefern muss. Am historisch bedeutenden 9. August 1974, dem allerersten Spieltag der Bundesliga, gelang Admiras Hannes Demantke nicht nur das erste Tor der Liga-Geschichte, sondern gleich auch der erste Dreierpack. Mit 6:1 wurde Eisenstadt aus der Südstadt geschossen, und die Liga hatte ihren ersten großen Helden. Noch dazu einen, der eigentlich Außendecker war und nur im Notfall als Stürmer einsprang.
2. Premieren-Meister Innsbruck
Was in den 70er-Jahren das Duell Gladbach gegen Bayern in Deutschland war, war hierzulande der Kampf zwischen Austria Wien und der SPG Swarovski Wacker Innsbruck. In der Premieren-Saison hatten die Innsbrucker, angeführt von Legenden wie Welzl, Koncilia oder Pezzey, die Nase vorn. Und das unter dem späteren Teamchef und Kult-Trainer Branko Elsner, der in diesem Jahr auch den ÖFB Cup und den Mitropacup nach Tirol holte.
3. Köglbergers Unikum
Der erste Torschützenkönig der Bundesliga sorgte gleich für ein Kunststück, das bis heute nicht wiederholt wurde. Denn Helmut Köglberger erzielte in der Saison 74/75 neun seiner 22 Tore für die Austria und 13 für den LASK. Der Hintergrund: Der erste farbige Nationalspieler Österreichs wechselte in der Winterpause von den Veilchen zu seinem eigentlichen Stammklub in Oberösterreich, für den er noch bis 1981 spielte.
4. Prohaskas Meister-Feier
In den 70er-Jahren ging der Stern des Jahrhundert-Austrianers Herbert Prohaska auf. Seinen ersten Meistertitel feierte er im Sommer 1976, als man den Dauer-Rivalen Innsbruck mit satten sieben Zählern (bei der Zwei-Punkte-Regel, wohlgemerkt) distanzieren konnte. In Erinnerung blieb „Schneckerl“ vor allem die Meisterfeier, zu der Präsident Böhm die Mannschaft nach Paris einlud. „Vom Crazy Horse bis zum Lido war alles dabei!“
5. Rapid überrollt den GAK
Für solche Abende wurde der Begriff „Kantersieg“ erfunden. Am letzten Spieltag der Saison 76/77 demütigte Rapid die Gäste des GAK mit 11:1 – der bis heute höchste Sieg in der Geschichte der Bundesliga. Siebenfacher Torschütze: Hans Krankl, der an diesem Mittwochabend seine Saisontreffer 26 bis 32 erzielte und den Titel des Torschützenkönigs einheimste.
6. Derby-Time in der Bundesliga
Die Saison 1977/78 war in vielerlei Hinsicht kurios. Auch deshalb, weil acht der zehn Klubs aus Wien (vier), Graz (zwei) und Linz kamen. Bedeutet: In 28 von 36 Runden kam es zu Derbys, in denen es bekanntlich um mehr als nur zwei Punkte geht. In Wien setze sich am Ende die Austria (vor Rapid, Vienna und Sportclub) durch, in Graz Sturm (vor dem GAK) und in Linz der SK VÖEST (vor dem LASK).
7. Innsbrucker Europacup-Wahnsinn
Viele sagen, dass sich am 2. November 1977 das wahrscheinlich legendärste Europacup-Spiel in der Innsbrucker Vereins-Geschichte zutrug. Im Salzburger Exil (der Tivoli war wegen Fanausschreitungen gesperrt) wurde Celtic Glasgow im Europacup der Landesmeister mit 3:0 besiegt. „Wir wurden von einem Provinzklub geschlagen, von dem man nicht wusste, dass er existiert“, analysierte der schottische Daily Mirror. Im Semifinale war dann gegen Gladbach Endstation.
8. Der Meisterteller wird erfunden
Bis 1976 bekommt der Meister in Österreich eine Trophäe in Form einer Tafel überreicht. Doch dann beschließt die Liga-Kommission, es möge ab sofort „ein großer attraktiver Teller (ähnlich dem in der BRD)“ sein – der Meisterteller war geboren. Bis 2015 wurde er den jeweiligen Kapitänen übergeben, ehe er dem heute gebräuchlichen Teller weichen musste. Heute steht er in der Geschäftsstelle der Österreichischen Bundesliga im 13. Wiener Bezirk.
9. Europäischer Husarenritt der Austria
Im Europacup der Cupsieger ist die Wiener Austria in der Saison 77/78 nicht zu bremsen. Mit Siegen über Cardiff City, Lokomotiva Kosice, Hajduk Split und Dynamo Moskau stürmen die Violetten bis ins Finale im Europacup der Cupsieger. Dort erweist sich der RSC Anderlecht als zu große Nummer, das Spiel geht mit 0:4 verloren. Herbert Prohaska erinnert sich: „Wir hatten an diesem Abend nicht den 100prozentigen Biss. Nachher waren wir am Boden zerstört.“
10. Ewiger Rekord des Goleadors
Ein Fünferpack, fünf Dreierpacks, sieben Doppelpacks – am Ende der Saison 1977/78 steht „Goleador“ Hans Krankl bei unglaublichen 41 Treffern. Ein Rekord für die Ewigkeit? Einmal wurde es immerhin spannend, als Marc Janko im Dress von Red Bull Salzburg in der Spielzeit 2008/09 39 Treffer erzielte und dem Rapid-Hero bis auf zwei Treffer nahekam. Krankl traf in diesem Jahr übrigens gegen jeden Gegner – bis auf den großen Rivalen Austria.
Fotos: Votava / brandstaetter images / picturedesk.com
Redakteur: Markus Geisler