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·19 décembre 2024
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·19 décembre 2024
Immerhin wurde der Täter beim Skandal-Spiel gegen den VfL Bochum äußerst schnell entlarvt, geschnappt und den Behörden übergeben
Heute erwartet das DFB-Sportgericht die Stellungnahme von Union Berlin, wie es zum Feuerzeug-Wurf beim Heimspiel gegen den VfL Bochum kommen konnte. Der Verein wird für sich Nachsicht beanspruchen dürfen, weil der Übeltäter äußerst schnell entlarvt, geschnappt und den Behörden übergeben wurde. Kein Klub kann ja für jeden einzelnen Stadionbesucher gewährleisten, dass der bei Verstand ist, wenn er zum Fußball geht. Im Moment muss man froh sein, dass VfL-Torwart Patrick Drewes nicht ernsthafter verletzt wurde.
Die peinliche Diskussion, ob Drewes seine Verletzung nur vorgetäuscht hat, wie es Ex-Schiedsrichter Gräfe tat, trägt wenig zur Sachdiskussion bei. Es geht in diesem Fall um den Täter und nicht um das Opfer. Das DFB-Sportgericht wird sein Urteil hoffentlich so hart fällen, dass das Signal unmissverständlich ist: Wer andere im Stadion gefährdet, muss dafür teuer bezahlen. Auch Union kommt an einer Strafe nicht vorbei. Aber immerhin dürfen wir registrieren, dass der Verein seinen notwendigen Teil zur Aufklärung beigetragen hat.
Das ist nicht selbstverständlich. Fußballhistoriker Udo Muras hat in die Geschichtsbücher geschaut und zu viele Fälle entdeckt, die einem Beobachter noch heute, Jahre später, den Kopf schütteln lassen. Cola-Dose, Kastanie, Golfball, Schnapsflasche: Die kleine Chronik von Wurfattacken im deutschen Fußball entblößt die Hemmungslosigkeit bei zu vielen Fans. Wenn jetzt trotzdem ein Feuerzeug fliegt, kann man sagen: Noch immer nix gelernt! Kurios ist übrigens: In vier von zehn Fällen war Mönchengladbach beteiligt.