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·31 janvier 2025
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Womöglich kann der FC Bayern München bei Mathys Tel ordentlich abkassieren – sollte einen Fehler aber vermeiden. News und Gerüchte zum FCB.
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
Verlässt Mathys Tel den FC Bayern München auf der Zielgeraden? Vieles deutet darauf hin. Schon die Szenen nach Abpfiff des Duells mit Slovan Bratislava in der Champions League waren bemerkenswert. Nachdenklich schlenderte der junge Franzose über das Spielfeld der Allianz Arena. Nahezu innig kommunizierte er mit den Fans – vor allem in der Südkurve.
Tel war und ist beim FC Bayern und seinem Anhang so beliebt, weil er immer wieder den Kontakt zum Umfeld gesucht hat. Nie hat er sich über seine Rolle im Team beschwert. Selbst wenn alle um ihn herum argumentierten, dass es jetzt an der Zeit wäre, ihn spielen zu lassen, blieb er ruhig. Es ist ein bemerkenswert professionelles Verhalten in einer Zeit, in der viele Spieler nach wenigen Monaten schon die Geduld verlieren, einen neuen Arbeitgeber suchen.
Fehlende Geduld kann man Tel gewiss nicht unterstellen. Fehlende Qualität vielleicht schon. Zumindest wenn es um die aktuelle Situation geht und vor dem Hintergrund, dass es hier um das allerhöchste Niveau geht. Gerade die 60 Minuten gegen Bratislava haben mal wieder gezeigt, dass ihm noch zu viel fehlt, um sich ernsthaft von seiner Konkurrenz in München abheben zu können.
Es gab diese Phase unter Thomas Tuchel, da hofften an der Säbener Straße viele auf den großen Durchbruch. Doch der Ex-Trainer des FCB verpasste es, Tel in genau dieser Phase regelmäßig von Anfang an zu bringen. Vielleicht einer von vielen Knackpunkten in München.
Jetzt aber befindet er sich in einer Sackgasse. Er braucht Spielzeit, die er bei den Bayern nicht bekommen wird. Aus Sicht von Vincent Kompany ist das nachvollziehbar. Tel gibt seinem System einfach zu wenig und ist auch im Zentrum, wo ihn viele Fans gern sehen würden, ein komplett anderer Spielertyp als Harry Kane. Das macht es kompliziert.
Eine Trennung ist sinnvoll. Rein sportlich betrachtet wäre es für beide Seiten wohl das Beste, würde man den 19-Jährigen verleihen. So hätte der Rekordmeister die Chance, einen zweiten Anlauf zu starten, sollte er starke Leistungen zeigen. Denn auch wenn man die Qualität des Spielers zum jetzigen Zeitpunkt und im Kontext des FC Bayern durchaus in Frage stellen kann: Sein enormes Potenzial ist über jeden Zweifel erhaben.
Nun aber gibt es offenbar mindestens ein unmoralisches Angebot aus England. Die L’Équipe berichtet, dass Tottenham 60 Millionen Euro geboten haben soll. Das verändert alles. Denn dieses Angebot kann der FCB eigentlich nicht ablehnen. Rein logisch betrachtet: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Tel sich in der Zukunft zu einem Spieler entwickelt, der mehr als 60 Millionen Euro wert ist? Wie viel ist er mit seinen aktuellen Leistungen derzeit ungefähr wert? Und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Tel in Zukunft weniger wert sein wird als diese 60 Millionen Euro?
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Die Antworten auf diese Fragen sind recht eindeutig. Es besteht eine recht kleine Chance, dass man sich irgendwann in München darüber ärgert, dass man dieses Geld mitgenommen hat. Die Chance darauf, dass man einen Verkauf nicht bereut, dürfte nach allem, was man in den vergangenen Jahren gesehen hat, größer sein.
Schaut man zudem darauf, dass die Bayern ohnehin einen Umbruch in der Offensive vorantreiben wollen und müssen, hilft diese Summe sehr dabei, die Möglichkeiten zu erweitern. Es wird nicht nur ein Kaderplatz frei, sondern auch das Transferbudget für Christoph Freund und Max Eberl steigt. Laut der französischen Zeitung habe der FCB das Angebot entsprechend schon angenommen. Nur Tel selbst muss noch eine Entscheidung treffen.
Mit einer potenziellen Einnahme geht aber auch ein gewisses Risiko einher. Denn natürlich hätte man in München Interesse daran, Tel zu ersetzen – möglichst schon im Winter. Da das Transferfenster nur noch wenige Tage geöffnet ist und die ganze Welt genau mitbekommen wird, wie viel man an Tel verdienen wird, ist die Verhandlungsposition nicht gerade vorteilhaft.
Gerüchte gab es zuletzt um Christopher Nkunku vom FC Chelsea. Der Franzose soll sich bereits entschlossen haben, zum FCB wechseln zu wollen, berichteten mehrere Medien. Nkunku wäre ein erfahrener Spieler, der in seiner Karriere viele Qualitäten nachgewiesen hat, die Eberl und Co. gerade suchen.
Aber der ehemalige Leipziger ist auch ein Spieler, der in den letzten Jahren häufig verletzt war und zumindest im Moment nicht der Stürmer ist, der er einst in der Bundesliga war. Chelsea, so berichteten es englische Medien, will mindestens 75 Millionen Euro für Nkunku. Die Tel-Einnahmen würden den Deal finanzierbar machen.
Wäre das aber eine kluge und gute Entscheidung? Streitbar. Auch hier gilt es abzuwägen, wie groß die Chance tatsächlich ist, dass man diesen Deal nicht bereut. So richtig es sein mag, Tel bei einem derartigen Angebot abzugeben, so falsch kann das Geld auch reinvestiert werden.
Und abseits aller Gedankenspiele rund um Finanzen und sportlicher Qualität gibt es zumindest bei vielen Fans auch noch eine emotionale Komponente. Es wäre ein abrupter Abschied, der sich für Tel, der sich in kurzer Zeit sehr intensiv mit dem FC Bayern identifiziert hat, unfair anfühlen muss. So ist das Geschäft, werden einige sagen und haben damit nicht ganz unrecht.
Auf der anderen Seite aber hatte diese Abschiedsrunde in der Arena am Mittwochabend ziemlichen Nachhall. Es ist selten, dass ein Spieler, der sportlich im Prinzip so wenig Bedeutung für die Bayern hatte, solche Spuren bei vielen hinterlässt. Tel würde vielen Bayern-Fans fehlen, das steht außer Frage.
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Georgia Stanway fällt mehrere Monate aus. Das gab der FC Bayern München am Donnerstag bekannt. Die Engländerin habe sich eine Außenbandverletzung zugezogen und wurde erfolgreich operiert. Neben Lena Oberdorf und Sarah Zadrazil ist das der dritte Ausfall im zentralen Mittelfeld.
Erste Gerüchte deuten darauf hin, dass die Münchnerinnen gern Ersatz verpflichten würden. Aus Italien wird das Gerücht verbreitet, Bayern hätte großes Interesse an Arianna Caruso von Juventus Turin. Laut Mauro Murro, italienischer Journalist, hätten die Münchnerinnen sogar die Ausstiegsklausel von Caruso gezogen. Murro ist als seriös zu bewerten, hat häufig sehr zuverlässige Informationen. Inwiefern er hier richtig liegt, bleibt abzuwarten.
Welche Optionen Alexander Straus jetzt hat, um Georgia Stanway zu ersetzen, erfahrt ihr hier.
Dayot Upamecano steht nach Informationen von Sky vor einer Rückkehr in die Startelf des FC Bayern. „Ich bin komplett fit“, hatte der Franzose am Mittwoch bereits gesagt. Dennoch saß der 26-Jährige gegen Bratislava über die volle Distanz auf der Bank. Beim 2:1 in Freiburg fehlte er gar komplett.
Zuletzt hatte Upamecano mit muskulären Problemen zu kämpfen. Am Samstag spielt der Rekordmeister gegen Holstein Kiel.
Max Eberl soll beim FC Bayern bereits unter besonderer Beobachtung stehen. Das will der kicker erfahren haben. Demnach soll nicht nur die sportliche Situation des Rekordmeisters eine Rolle spielen – der FCB tat sich in der Champions League sehr schwer, ist im DFB-Pokal ausgeschieden und auch die vergangenen Auftritte in der Bundesliga waren nicht immer einwandfrei.
Eberl soll laut dem Fachmagazin zu Alleingängen neigen, was beispielsweise die Vertragsverlängerungen angehe und werde für eine mangelnde Kommunikation mit der Vereinsspitze kritisiert. Das sei aus dem Verein zu hören. Vor allem bei Konditionen und der internen Absprache habe es Grund zur Kritik gegeben. So sei die Vereinsführung verwundert über die kolportierten Zahlen bei Alphonso Davies und Jamal Musiala.
Angeblich sei man unzufrieden, weil es der Auftrag des Sportvorstands gewesen sei, das Gehaltsgefüge zu senken. Bei Davies habe Eberl bereits versucht, ein teures Paket zu schnüren und mit ihm zu verlängern, worauf der Aufsichtsrat sein Veto eingelegt haben soll. Auch eine klare Frist für Musiala oder Joshua Kimmich hätte sich die Vereinsführung gewünscht, so der Bericht. Grund für die Verärgerung soll auch sein, dass dem FC Bayern rote Zahlen drohen würden.
Zudem berichtet der kicker, dass die Meinungen zu Vincent Kompany intern mittlerweile differenzierter wären, obwohl der Belgier weiterhin eine Art Welpenschutz genieße – und Eberls Standing hänge mit dem Trainer zusammen.
Der Bericht des kicker ist aus vielerlei Gründen mit Vorsicht zu genießen, ist er doch einerseits der erste seiner Art und gab es andererseits bisher auch keine großen Anzeichen für Unzufriedenheit. Dass Eberl grundsätzlich auch kritischer für seine bisherige Zeit beäugt werden kann, ist klar. Dass der Aufsichtsrat seiner Aufgabe nachkommt und Eberl „unter Beobachtung“ steht, überrascht ebenfalls nicht.
Zudem war der kicker in letzter Zeit nicht als Medium auffällig, das Entwicklungen rund um den FC Bayern als erstes und zuverlässig auf dem Schirm hatte. Spannend ist auch der Teil zum Gehaltsgefüge. Zwar wurde mehrfach berichtet, dass Eberl die Hierarchie umbauen soll. Doch es ist schwer vorstellbar, dass in der Führungsetage, die selbst mehrfach öffentlich betonte, alles tun zu wollen, um mit Musiala zu verlängern, Kritik aufkommt, weil der beste Spieler des FCB zum Topverdiener aufsteigen soll.
Auch das drohende Szenario der „roten Zahlen“ dürfte man in München etwas entspannter sehen, als es hier dargestellt wird. Dass dem FC Bayern die Rekordzahlen auf der Jahreshauptversammlung wichtig sind, ist kein Geheimnis. Doch die Münchner sind gesund genug, um nicht in Panik zu verfallen, wenn beispielsweise der im Sommer notwendige Umbruch die Ausgaben erhöht. Auch beim FCB wird man sich wohl kaum kaputt sparen wollen.
Alles in allem wirkt der Bericht also noch etwas unschlüssig. Spannend wird es zu sehen, ob andere Medien den Punkt der „Alleingänge“ bestätigen werden.