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·2 août 2025
FC Bayern gewinnt erstes Testspiel gegen Lyon: Vier Dinge, die auffielen

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·2 août 2025
Der FC Bayern München gewinnt sein erstes Testspiel gegen Olympique Lyon mit 2:1. Neben Neuzugang Luis Díaz konnten auch einige Talente Spuren hinterlassen.
Für den FC Bayern München hat die neue Saison jetzt also auch in Form eines ersten Testspiels begonnen. Gegen Olympique Lyon setzten sich die Münchner mit 2:1 durch.
In beiden Halbzeiten durften Talente vom Campus sich beweisen, Lennart Karl und Paul Wanner standen sogar in der Startelf. Im zweiten Durchgang durften auch Cassiano Kiala, Jonah Kusi-Asare und David Daiber ran. Drumherum versuchte Vincent Kompany, die Verteilung der gestandenen Profis und Stammspieler auf beide Formationen zu verteilen.
Die Tore für den FCB erzielte Michael Olise (53., Elfmeter und 62.), Alejandro Rodríguez traf in der 83. Minute zum Anschluss für Lyon.
Bei der Startaufstellung ging der Blick vieler Bayern-Fans natürlich auf die jüngsten Spieler: Karl, Wanner und Tom Bischof. In einer insgesamt noch behäbig spielenden Mannschaft konnten sie alle ein paar Akzente setzen.
Bischof bemühte sich sehr darum, das Spiel an sich zu reißen, Kontakte zu sammeln und vertikales Tempo reinzubringen. Neben seinem souveränen Passspiel zeigte der ehemalige Hoffenheimer auch, dass er Verantwortung im Freilaufverhalten übernimmt. Auch gegen den Ball wirkte er stabil.
Wanner und Karl waren wiederum an der einzigen guten Chance der ersten Halbzeit federführend beteiligt. Ersterer ließ sich in der Entstehung des Angriffs fallen und verlagerte das Spiel dann aus dem Zentrum auf den linken Flügel, von wo am Ende Kingsley Coman die Flanke auf Karl schlug. Der Linksfuß verzog per Volley nur knapp.
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Auf vielen Ebenen deutete Wanner an, dass er für die Bayern eine richtig gute Alternative sein kann. Auffällig war vor allem seine Präsenz zwischen den Linien. Mehrfach agierte der 19-Jährige als Dreiecksspieler in Kombinationen. Lediglich seine Präzision im Passspiel war für seine Verhältnisse nicht gut.
Karl spielte auf der rechten Seite noch etwas verhalten, aber auch bei ihm war zu erkennen, dass er das Potenzial hat, auf diesem Niveau gute Leistungen zu zeigen. Hier und da wäre etwas mehr Mut zum Risiko wünschenswert gewesen, aber in Kombinationen und in der Arbeit gegen den Ball war das für seinen ersten richtigen Auftritt schon gut.
Dass es dann doch noch einen Unterschied zwischen jungen Talenten und einem gestandenen Spieler wie Michael Olise gibt, dürfte kaum jemanden verwundern. Wie viel Spaß der Franzose aber jetzt schon macht, ist ein schöner Teaser für das, was in dieser Saison mit ihm möglich ist.
Von der ersten Sekunde der zweiten Halbzeit an war die rechte Seite richtig gut im Spiel. Konrad Laimer trieb mit seiner Durchschlagskraft und Wucht von hinten an, Olise bespielte mit gewohnter Qualität den rechten Halbraum.
Auffällig: Olise übernahm auf dem rechten Flügel im Pressing oft eine eher absichernde Haltung, was bei Ballgewinnen auf der anderen Seite dazu führte, dass man gut auf ihn verlagern konnte und so schnelle Raumgewinne und sofort Gefahr hatte.
Spannend war neben den Talenten auch das Debüt von Luis Díaz. Der Kolumbianer wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt und hatte direkt ein paar gute Szenen – unter anderem drei Abschlüsse aus spitzem Winkel und eine Torschussvorlage für Serge Gnabry, die eigentlich sein erster Assist hätte sein müssen.
Taktisch war seine Rolle sehr flexibel. Mal machte der 28-Jährige das Spiel breit, um vor allem bei Verlagerungen mit etwas Raum die gegnerische Abwehr attackieren zu können. War der Ball auf seinem linken Flügel, tauchte er eher etwas zentraler auf und positionierte sich oft zwischen Lyons Rechtsverteidiger und dem rechten Innenverteidiger.
Dort konnte man zwei-, dreimal eine seiner großen Stärken beobachten: Sich im Rücken des Gegenspielers in die Tiefe zu „schleichen“. Dafür bewegte er sich zunächst etwas ins Zentrum, um dann diagonal nach außen und im Rücken des Innenverteidigers Tempo aufzunehmen. Richtig konsequent bedient wurde dieser Laufweg noch nicht, aber das kann noch werden – und muss eigentlich auch werden.
Denn mit seinen klugen Tiefenläufen könnte er den meisten Impact haben.
Obwohl die Bayern im zweiten Durchgang größtenteils defensives Stammpersonal auf dem Platz hatten, wackelten sie doch gehörig bei Umschaltsituationen. Selbstverständlich liegt das nicht ausschließlich an der Viererkette, aber trotzdem war es auffällig, wie instabil das Team in der zweiten Halbzeit war.
Neben einem etwas mutiger nach vorne spielenden Lyon ist hier wohl auch Dayot Upamecano zu nennen, der in der ersten Halbzeit sehr souverän agiert hat. Auch Leon Goretzka und Bischof gewannen im Mittelfeld einige Zweikämpfe, die Joshua Kimmich und Daiber so nicht gewannen.
Nichtsdestotrotz hatte dieser Test noch keine große Aussagekraft. Die Bayern sind erst seit wenigen Tagen im Training und müssen schauen, dass sie die Belastung der Klub-WM entsprechend auffangen. Mehr Auskunft zu all diesen Themen werden erst die kommenden Wochen, vielleicht sogar Monate bringen.