Ex-Milan-Star Desailly mit Verbalattacke gegen Joao Felix: „Mangelt an Charakter & mentaler Stärke!“ | OneFootball

Milan kann mit seiner bisherigen Saison nicht wirklich zufrieden sein. In Europa war für die Rossoneri früh Schluss, in der Liga hat das Team mit ganz vorne nichts zu tun und im Sommer soll der nächste Trainerwechsel vorgenommen werden.

Inhaltlich stimmt einiges nicht, auch einige Entscheidungen waren nicht gerade gut. Eine davon, die Leihe von Joao Felix vom FC Chelsea, wurde nun vom französischen Ex-Verteidiger der Rossoneri, Marcel Desailly, heftig kritisiert.

Desailly: Milan fehlt die Philosophie

Die generelle Situation bei Milan sieht wie folgt aus: Die Rossoneri liegen in der Serie A auf dem neunten Platz und es bedarf schon einiger bemerkenswerter Leistungen, um wieder in den Kampf um einen Champions-League-Platz eingreifen zu können.

Leistungen, die aktuell niemand so richtig erwartet. Auch nicht Marcel Desailly. „Ich bin enttäuscht, denn Milan ist heute eine Mischung aus vielen verschiedenen Problemen, die alle für diese Situation verantwortlich sind“, sagte Desailly gegenüber Sky Sport Italia.

Und weiter: „Die Saison hat schlecht begonnen, dann gab es einen Moment, in dem man dachte, es würde sich etwas ändern, aber jeder hat schnell gemerkt, dass dieser Mannschaft die Führung fehlt, um konkurrenzfähig zu sein. Alle Mannschaften, die in der Serie A vor ihnen stehen, haben eine ganz klare Philosophie.“

Auch der neue Trainer bekam von Desailly sein Fett weg: „Die Ankunft von Sergio Conceicao hat nicht viel geändert. Denn der Gewinn der Supercoppa hat Erwartungen geweckt, die nicht erfüllt wurden. Ich dachte wirklich, dass er die richtige Person wäre, um das Beste aus den Talenten im Kader herauszuholen. Aber das war nicht der Fall.“

Zwar steht für Milan noch ein Titel zur Debatte, denn in der Coppa Italia bestehen noch Chancen, aber insgesamt kann man nicht zufrieden sein. Zumal in der Liga noch Brocken wie Atalanta und die Roma warten.

Desailly kritisiert Joao Felix

Als Sinnbild der Problematik hat Desailly derweil Joao Felix auserkoren. Er hatte nach seiner Leihe von Chelsea nicht den Einfluss, den man sich erhoffte. Das einstige Toptalent scheint auch in Mailand nicht zurecht zu kommen. „Er war bei Chelsea, Atletico Madrid und jetzt bei Milan, ohne wirklich etwas zu bewirken. In diesem Moment seiner Karriere braucht er einen Verein mit einer klaren Philosophie, der sein Projekt um ihn herum aufbauen kann, der ihn in die Lage versetzt, sein Potenzial zu entfalten, das wir noch nicht wirklich gesehen haben. Ich würde Paris Saint-Germain vorschlagen“, so Desailly.

Damit war die Kritik noch nicht beendet. „Was Joao Felix fehlt, ist nicht die Technik, sondern der Charakter. Er ist kein Anführer. In diesem Moment ist er nicht das, was Mailand braucht, denn ihm fehlt die mentale Stärke, um die Rossoneri wiederzubeleben. Und umgekehrt.“

(Photo by Marco Luzzani/Getty Images)