„Der Messi von Bayern“: Hamann kritisiert Verhandlungstaktik im Musiala-Poker | OneFootball

Dietmar Hamann kritisiert die Taktik des FC Bayern im Musiala-Poker und sieht den Klub in einer schwierigen Verhandlungsposition. Besonders die öffentlichen Lobeshymnen könnten die Gespräche über eine Vertragsverlängerung erschwert haben.

Der FC Bayern München steht vor einer wichtigen Entscheidung: Kann Jamal Musiala langfristig gebunden werden? Der 21-Jährige gilt als eines der größten Talente im Weltfußball, doch die Gespräche über eine Vertragsverlängerung gestalten sich schwieriger als erwartet. TV-Experte Dietmar Hamann kritisiert dabei die Taktik der Bayern-Verantwortlichen und sieht den Klub in einer schwierigen Verhandlungsposition.

„Die Bayern haben sich in eine Situation reinmanövriert mit ihren Aussagen, dass er der Messi Bayerns ist und so weiter“, erklärte Hamann bei Sky90. Der ehemalige Nationalspieler ist der Ansicht, dass die vielen Lobeshymnen den Preis für Musiala nur in die Höhe getrieben haben. „Das müssen sie gar nicht sagen, jeder weiß, was er für ein guter Spieler ist“, so der ehemalige Bayern-Profi weiter. Für den 51-Jährigen ist klar: „Wenn ich als Musiala oder als sein Berater das alles höre, sage ich, das will ich und keinen Cent weniger.“

Musiala in starker Verhandlungsposition

Die Verantwortlichen des FC Bayern, darunter Präsident Herbert Hainer und Sportvorstand Max Eberl, haben immer wieder betont, wie wichtig das Top-Talent für die Zukunft des Klubs ist. Hainer bezeichnete den Offensivspieler sogar als „Jahrhundertfußballer“. Doch diese öffentlichen Lobeshymnen hätten laut Hamann die Verhandlungen erschwert. „Mit dem, was sie in den letzten Wochen und Monaten gemacht haben, haben sie mit Sicherheit das Musiala-Paket nicht günstiger gemacht“, kritisierte der Ex-Profi.

Ein weiteres Problem für die Bayern: Der Nationalspieler hat noch einen Vertrag bis 2026, doch der FC Bayern muss sich beeilen, um nicht in eine unangenehme Situation zu geraten. „Je länger sich eine mögliche Vertragsverlängerung hinzieht, desto größer wird der Druck und desto mehr müssen sie vielleicht bezahlen“, erklärte der TV-Experte. „Ob der Aufsichtsrat 25 oder 26 Millionen Euro Gehalt durchwinkt, da wäre ich mir nicht so sicher.“

Ein weiterer Faktor, der die Situation verkomplizieren könnte, sind die Gespräche mit anderen Top-Spielern des Vereins. Ein Spieler wie Joshua Kimmich, der „schon zehn Jahre Leistungen gebracht und alles gewonnen hat“, werde nicht für weniger Geld spielen, wie Dietmar Hamann vermutet.