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·30 octobre 2024
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Im ersten Spiel nach der Entlassung von Cheftrainer Joe Enochs jubelte der SSV Jahn Regensburg über das Weiterkommen im DFB-Pokal. Nach einem 1:0-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth, bei dem Mittelfeldspieler Rasim Bulic als Torschütze und Rotsünder auffiel, machte sich die Erleichterung bei Interimscoach Andreas Patz breit. Ein Verein atmet auf.
Der SSV Jahn Regensburg kann noch gewinnen! Nach 72 Tagen feierte die Mannschaft von Andreas Patz im DFB-Pokal den 1:0-Sieg, den Rasim Bulic in der 59. Spielminute besorgte. "Als der Ball kam, wusste ich direkt, dass ich ihn einmal annehme und dann schieße. Ich habe immer gesagt, dass ich mein erstes Tor vor der Hans Jakob Tribüne machen will", feierte sich der 23-Jährige nach Abpfiff - und entschuldigte sich beim Gegner. Denn nur vier Minuten später wurde Bulic für ein grobes Foulspiel vom Platz gestellt. "Bei der Roten Karte komme ich leider zu spät und habe mich bereits beim Spieler entschuldigt", so Bulic.
In Unterzahl brachte die Jahnelf den Sieg über die Zeit, sodass die Horrorserie von acht Spielen ohne Sieg - in denen die Jahnelf eine Bilanz von 3:28 Toren erspielte - beendet ist. "Es war ein echter Pokalfight heute. Ich bin sehr glücklich und stolz auf die Mannschaft, wenn man bedenkt, was sie die letzten Tage erlebt und geleistet hat", erklärte Patz nach seinem ersten Einsatz als Interimstrainer. "Die Jungs haben die Tugenden an den Tag gelegt, die wir wollten: Fighten, Helfen, Kompaktheit herstellen und ein anderes Gesicht zeigen." Das habe der SSV Jahn am Dienstagabend geschafft.
Nach vier Jahren zieht Regensburg erstmals wieder ins Achtelfinale des Pokal-Wettbewerbs ein. Vier Spieler brachte der Interimstrainer in seiner Startelf, um die Trendwende zu schaffen. "Bei dem Tor ist es natürlich etwas glücklich, dass der Ball dort runterfällt, da musst du aber erstmal stehen. Rasim macht ihn rein und es war Freude und Extase pur. Man hat bei den Jungs gemerkt, wie viel da abgefallen ist", beobachtete Patz anschließend, wie sich seine Mannschaft den Frust von der Seele schoss. Auch zu Bulics Platzverweis hatte er jedoch eine klare Meinung: "Die Rote Karte war absolut berechtigt und das hat es für uns nicht gerade einfacher gemacht. Ich mache Rasim aber keinen Vorwurf, ich mag Spielertypen wie ihn, aber so wie er da rein geht, geht es nicht."
Bis zum Ende kämpfte die Jahnelf um jeden Grashalm, sodass das Erfolgserlebnis letztendlich perfekt gemacht wurde. Inklusive einer Pokalprämie von rund 800.000 Euro. So tanken die Regensburger neues Selbstvertrauen. "Jetzt gilt es, die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, in die Liga zu transportieren und Stück für Stück weiter daran zu arbeiten, uns mehr Torchancen zu erspielen", wusste auch Patz, dass der Sieg im Pokal erst der Anfang sein kann. In der Zweitliga-Tabelle stehen die Oberpfälzer schon vier Punkte hinter dem rettenden Ufer. Am Samstag (13 Uhr) folgt ein Heimspiel gegen die SV Elversberg, in der sich Regensburg wieder in den Liga-Alltag zurückkämpfen kann.