MillernTon
·26 juillet 2023
Dauerkarten Preisvergleich 2023/24 – 1. und 2. Fußball-Bundesliga

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·26 juillet 2023
Wir haben wieder einmal die Preise der Dauerkarten im Bereich Stehplatz und Sitzplatz verglichen, sowohl in der 1. als auch in der 2. Bundesliga der Männer.Titelfoto: Stefan Groenveld
Wie immer gilt es, die nackten Zahlen einzuordnen und die Zusammenhänge zu verstehen, ehe man sich unnötig aufregt. Wenn Ihr diese Erfassung also zum ersten Mal seht, lest bitte vor der Empörung noch kurz die Hinweise am Ende, um unnötige Proteste wie „Aber als Mitglied zahl ich doch weniger!“ zu vermeiden, Danke.
Wer in den Daten der letzten Jahre schmökern will:2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019 und 2022. 2020 und 2021 fiel die Erfassung pandemiebedingt aus.
Alle Zahlen sind manuell auf den einzelnen Webseiten der Vereine herausgesucht und nach bestem Wissen und Gewissen übertragen worden. Sollte sich da ein Fehler eingeschlichen haben, lasst es mich in den Kommentaren oder per Mail an maik(at)millernton.de wissen.Und natürlich freue ich mich generell über jede Form der Rückmeldung in den Kommentaren, zumindest wenn Ihr vorher die eben erwähnten Anmerkungen ganz unten gelesen habt.
Und damit hinein in die erste Tabelle, alternativ auch als .jpg mit farblicher Hervorhebung der günstigsten und teuersten Karten pro Kategorie.
Im Durchschnitt zahlt man für einen Stehplatz im Fanblock 205€. Die Spanne reicht dabei von 150€ (Hoffenheim) bis 256€ (Darmstadt). Auch in Dortmund (250€) und Köln (238€) zahlt man ordentlich, während es bei Wolfsburg (160€) sowie Heidenheim und Bayern (je 165€) deutlich günstiger ist.
Ein kurzer Blick zurück: 2011 kostete die Karte im Schnitt noch 168€ und die Spanne ging von 132€ (Wolfsburg) bis 212€ (Mainz). Bei der letzten Erfassung vor der Pandemie (2019) waren es im Schnitt 186€ und die beiden Pole waren 145€ (Wolfsburg und Bayern) sowie 225€ (Paderborn). In den letzten zwölf Jahren sind die Stehplatzpreise also durchschnittlich um 22% gestiegen.
Der „billigste“ Sitzplatz kostet im Schnitt 381€, wobei die günstigste Karte in Wolfsburg (250€) zu erhalten ist, während man dafür in Darmstadt 576€ hinlegen muss.Die beste Sicht von der Mitte der Gegengerade schlägt mit 698€ im Schnitt dann doch schon ein größeres Loch in den Geldbeutel, wobei Heidenheim (355€) und Leverkusen (360€) selbst hier noch unter dem Schnitt für die günstigen Tickets liegen. Leipzig (924€) und Köln (978€) kratzen hingegen schon bald an der Vierstelligkeit.
Auch hier der Blick zurück: die günstigen Tickets sind seit 2011 (302€) um ca. 26% und damit nur etwas mehr als die Stehplätzen angehoben worden. Überraschung: Im Premium-Bereich (damals: 595€) liegt die Steigerung im gleichen Zeitraum bei nur 17%.
Darmstadt 98 liegt hier gleich mal auf dem zweiten Rang und hat sowohl die teuerste Stehplatz- als auch die teuerste „günstige“ Sitzplatzkarte. Auch die beste Sicht wird nur bei drei anderen Vereinen teurer bezahlt als am „Bölle“. Da man sich wohl schon vorstellen konnte, dass dies nicht nur auf Begeisterung stößt, erwähnt man lieber auch gar nicht erst, dass die Preise damit im Vergleich zur letzten Saison (in der Summe der drei Kategorien) um satte 48% angehoben wurden, sondern verweist aktiv auf die Preise der letzten Erstligasaison, 2016/17. Je nach Kategorie beträgt die Erhöhung seitdem zwischen 0% und 30%, wobei das Stadion ja auch in großen Teilen um- oder neu gebaut wurde.
Einen etwas anderen Weg wählt der 1. FC Heidenheim. Für die allererste Erstligasaison der Vereinsgeschichte hat man die Preise im Vergleich zur letzten Saison nur um gut 20% angehoben und zählt somit sowohl bei den Steh- als auch bei den teuersten Gegengerade-Plätzen zu den günstigsten Vereinen.
Auch hier die Tabelle alternativ als .jpg mit farblicher Hervorhebung der günstigsten und teuersten Karten pro Kategorie.
Die Entwicklung der letzten Jahre setzt sich fort, die Stehplatzdauerkarte in Liga 2 ist mit 205€ im Schnitt nahezu genauso teuer wie in Liga 1. Fortuna Düsseldorf (160€) und die SpVgg Fürth (150€) sind hier deutlich unterm Schnitt, was bei Düsseldorf natürlich auch an „Fortuna für alle“ liegt. Hansa Rostock (249€) und der HSV (238€) deutlich drüber, der Rest bewegt sich in einem recht ähnlichen Fenster. Mit 35% Erhöhung seit 2011 ist das Stehen hier deutlich teurer geworden.
Durchschnittlich zahlt man 333€, um sich günstig hinsetzen zu dürfen. Die äußerste Ecke der Arena mit den vielen Namen in Düsseldorf ermöglicht einen Sitzplatz schon ab 210€ (und inklusive den drei Gratis-Spielen von „Fortuna für Alle“), während gleiches im Paderborner Möbelhaus erst ab 435€ möglich ist.Die beste Sicht schlägt durchschnittlich mit 542€ zu Buche, wobei die Spanne hier von 370€ (Fürth) bis 782€ (HSV) sehr viel weiter auseinander geht.
Im Vergleich zu 2011 sind die Preise bei den günstigen Plätzen (250€) und im Premium-Bereich (407€) um je etwa 33% gestiegen. Der gestiegene Wert der 2. Liga wird also auch hier deutlich.
Beginnen wir mit Schalke 04: Hier wurden die Preise stabil gehalten – wohlgemerkt eben im Vergleich zum Erstligajahr. Und nur als Vergleich: In der 1. Liga würde man mit diesen Beträgen auch weiterhin im Mittelfeld rangieren. Die Auslastung dürfte ihnen aber sicher wieder Recht geben.Auch bei Hertha BSC sind die Preise gleich geblieben, trotzdem gibt es leichte inhaltliche Veränderungen, siehe „Sonstiges“.
Beim SV Wehen Wiesbaden (19%) und dem VfL Osnabrück (10%) gibt es deutliche Erhöhungen zur letzten erfassten Zweitligasaison 19/20, was aber jeweils für den Zeitraum auch für alle anderen Teams gilt. Die SV Elversberg gruppiert sich bei der erstmaligen Erfassung zunächst im preisgünstigeren Drittel der Liga ein.
Neue Liga, neue Ideen bei Hertha BSC: Grundsätzlich sind die Preise im Vergleich zur Vorsaison wie erwähnt gleich geblieben. Neu allerdings, dass auch die Mittelblöcke im Oberrang der Heimkurve ab sofort als „Stehplatztickets mit freier Platzwahl“ verkauft werden, zum gleichen Preis wie der Unterrang. Ich habe hier allerdings bei den Preise für den teuersten Platz auf der Gegengeraden jetzt auch die Comfort Seats mit reingenommen, da diese kein Catering beinhalten.
Ein Kommunikationsseminar „positives formulieren“ hat wohl jemand beim Karlsruher SC besucht:
„Die Dauerkartenpreise für die kommende Saison 2023/24 werden grundsätzlich nicht erhöht. Allerdings sieht sich der KSC aufgrund von massiv gestiegenen Betriebskosten rund um die Heimspiele im BBBank Wildpark leider dazu gezwungen, für die neue Saison eine vorläufige „Allgemeine Betriebskostenpauschale“ einzuführen. Diese liegt pro Dauerkarte bei 0,50 Euro pro Heimspiel und dementsprechend 8,50 Euro für die gesamte Saison.„ KSC.de
Dementsprechend ist in den von mir verwendeten Zahlen diese Pauschale auch mit drin. Man eröffnet aber damit zumindest die theoretische Möglichkeit, diese „Pauschale“ zur nächsten Saison wieder zurückzunehmen. Da das Stadion aber jetzt fertig umgebaut ist, kann man in der Nordkurve günstigere Sitzplatztickets als in der vergangenen Saison anbieten.
Und damit zum Kleingedruckten:
Danke für’s Lesen bis hierhin, Forza St. Pauli!// Maik
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