"Das geht gar nicht": TV-Expertin mit klarer Meinung zur Oberdorf-Saga | OneFootball

Seit Wochen bestimmt die Situation von Lena Oberdorf den öffentlichen Diskurs rund um die DFB-Frauen. Der Grund: Bundestrainer Christian Wück nominierte die Mittelfeldspielerin in den erweiterten Kader für die letzten zwei Nations League-Spiele, obwohl Oberdorf nach ihrer schweren Knieverletzung noch keine Spielminute sammelte. Das und die Kommunikation zu dieser Saga gaben nach außen hin zuletzt ein unglückliches Bild ab. Natürlich war die Situation auch im Vorfeld des 4:0-Triumphs der DFB-Frauen über die Niederlande Thema. Dabei bezog ZDF-Expertin Kathrin Lehmann klar Stellung und schloss einen EM-Einsatz von Lena Oberdorf aus.

"Wird dem Team nicht weiterhelfen"

Auf die Frage, weshalb Wück Oberdorf ohne Spielminuten in den erweiterten Kader berief, antwortete die ehemalige Torfrau trocken: "Das muss man eigentlich ihn fragen". Lehmann könne verstehen, dass Wück die Spielerin des FC Bayern als "starke Persönlichkeit" dabei haben will. Die 45-Jährige könne sich auch vorstellen, dass die Nominierung ein Zeichen für die Zukunft ist, im Sinne von ‚Ich setze auf dich‘. "Aber dass so eine Entscheidung Gesprächsbedarf gibt, ist klar", fügte Lehmann hinzu.

Zuletzt wurde viel diskutiert, ob Lena Oberdorf überhaupt schon bereit ist für ein solches Großturnier. Die ehemalige Torhüterin von Turbine Potsdam geht sogar noch einen Schritt weiter: "Spielerisch wird sie dem Team sicherlich nicht helfen können". Dafür hatte Lehmann auch eine Erklärung parat: "Den Fitnesszustand hat sie sicherlich, aber die Spielerfahrung einfach nicht. Ich erwarte die spielschnellste EM aller Zeiten. Sie spielt zentral und muss in unglaublich viele Zweikämpfe reingehen. Wenn man noch keine einzige Spielminute in den Beinen hat, dann gleich auf so einer Position auf aller höchstem Niveau – das geht gar nicht."

Besonders das stetige Hin und Her sowie die unterschiedlichen Aussagen über einen Einsatz von Lena Oberdorf in der Nations League sorgten hierzulande für Stirnrunzeln. Kathrin Lehmann verstehe, dass der FC Bayern ein großes Interesse daran habe, Lena Oberdorf zu schützen. "Das war ein riesen Transfer, der sehr viel Geld gekostet hat. Mit ihrem Gehalt über drei Jahre reden wir über einen ersten Millionentransfer in der Bundesliga. Dass der FC Bayern kein Interesse daran hat, eine Spielerin gleich in die höchste Gefahr zu bringen, ist klar", machte die TV-Expertin deutlich. Lehmann sei sich sicher, dass "klare Worte" gefallen sein. "Es ist sehr unglücklich, was da gelaufen ist - wahrscheinlich aufseiten Christian Wücks", so die 45-Jährige weiter.

Die 1-Million-Dollar-Frage bleibt aber weiterhin, ob Lena Oberdorf in den Kader der EM nominiert wird und in der Schweiz zum Einsatz kommt. Kathrin Lehmann hat dazu eine ganz klare Meinung: "Als Spielerin wird sie garantiert nicht dabei sein. Das glaub ich einfach nicht. Das schafft sie nicht vom Spieltempo her." Die Schweizerin könne sich aber vorstellen, dass der Bundestrainer Lena Oberdorf als eine Art Support mit in ihr Heimatland nimmt.

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