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·19 août 2024

Bundesliga-Neuling Holstein Kiel: So wollen die Störche oben bleiben

Image de l'article :Bundesliga-Neuling Holstein Kiel: So wollen die Störche oben bleiben

Die Bundesliga begrüßt in der Saison 2024/25 ein neues Gesicht. Die Störche von Holstein Kiel sind erstmals in der Beletage vertreten. Und sie sind gekommen, um zu bleiben. Dabei soll das Erfolgsmuster der letzten Jahre an die neuen Umstände angepasst, aber nicht grundlegend verändert werden.

Warum auch? Holstein Kiel hat in den letzten Jahren schließlich bewiesen, dass der eingeschlagene Weg zum Erfolg führen kann.  Intern weiß jeder, was seine Aufgabe ist und was diese für den Gesamtkontext bedeutet. Die Abläufe sind eingespielt, nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf der Führungsebene. Das sind die Grundvoraussetzungen, um mit einem geringen Etat doch gut genug sein zu können, um die Klasse zu halten.


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Holstein Kiel: Mit einem klaren Plan in die Bundesliga

Der Aufstieg in die Bundesliga war für Holstein Kiel der Lohn der harten Arbeit der letzten Jahre. Die Störche bastelten Sommer für Sommer am Kader, entwickelten eine Spielidee, drehten dabei permanent an Stellschrauben, um die Flexibilität zu erhöhen und unabhängiger von Einzelspielern zu werden. Im Mittelpunkt stehen die mannschaftliche Geschlossenheit, viel Laufaufwand und die Möglichkeit, auf diverse Ausrichtungen diverser Gegner zu reagieren.

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Interessant: Holstein Kiel war 2023/24 Werder bei den Toren, noch bei den Torschüssen, der Passquote, den gewonnenen Zweikämpfen oder dem Ballbesitz in den Top-3 der 2. Bundesliga zu finden. Trotzdem war der Aufstieg verdient. Weil die Störche gegen jeden Gegner einen Plan hatten, der in vielen Fällen am Ende auch zum Erfolg führte.

21 der 34 Spiele wurden gewonnen, 65 Tore erzielt. Kein Team siegte häufiger, nur drei Mannschaften konnten häufiger treffen. Vor allem die Auswärtsbilanz beeindruckte: Zwölf Siege gab es hier in 17 Partien – bei nur 13 Gegentoren. Selbst in der Saisonphase, als der Druck langsam stieg und Kiel etwas hätte verlieren können, blieb man ruhig, bereitete sich Woche für Woche akribisch vor. Und das mit Erfolg.

Vereinzelte Anpassungen im Kader

Dass Holstein Kiel nicht die ganz großen finanziellen Möglichkeiten hat, um den Kader aufzurüsten, ist klar. Glücklicherweise gab es auch nur wenige wichtige Spieler, die den Klub verlassen haben. Philipp Sander zog es nach Mönchengladbach, die Leihe von Tom Rothe lief aus, ansonsten waren die Abgänge zu verschmerzen. Leih-Neuzugang Tymoteusz Puchacz, der von Union kam, soll die Rothe-Lücke schließen, Magnus Knudsen und Armin Gigovic, die beide aus Rostov kamen, sind im Mittelfeld zur Ergänzung des Kaders da.

Trotzdem: Die Homogenität im Kader ist da, Trainer Marcel Rapp hat genügend Optionen für sein bevorzugtes 3-4-1-2-System. Führungsspieler wie Timo Becker, Patrick Erras und Lewis Hotlby stehen ebenso im Aufgebot wie junge Talente wie Colin Kleine-Bekel oder Lasse Rosenboom, der im Pokal schon zwei Tore erzielen konnte. Die großen Namen fehlen in der Spitze wie in der Breite, aber das ist für den Kieler Weg kein Hindernis.

Die schwerste Aufgabe steht Holstein Kiel noch bevor

Es ist schwer, in die Bundesliga aufzusteigen. Noch schwerer ist es, dort die Klasse zu halten und sich anschließend dort zu etablieren. Diese Aufgabe steht den Kielern jetzt bevor. Bei einer Auflistung der Abstiegskandidaten wird wohl fast jeder die Störche nennen, was angesichts der individuellen Qualität und der mangelnden Erfahrung in der Bundesliga keine Überraschung ist, aber es gibt auch einige Aspekte, die Mut machen.

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(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Klar, ein Vergleich ist aus vielen Gründen kompliziert, aber Parallelen zu Heidenheim sind erkennbar. Es ist langsam etwas zusammengewachsen, der Aufstieg resultierte nicht aus einer einzigen Saison, in der alles für das Team lief. Die Mannschaft steht über den Individualkönnern, das System ist stabil, auch wenn Frank Schmidt beim FCH deutlich länger im Amt ist als Rapp in Kiel. Weitere wichtige Faktoren: Es herrscht Ruhe im Klub,  auch bei drei oder vier Niederlagen nacheinander wird sich das nicht ändern. Und den Druck haben im Abstiegskampf andere.

In allen Teilbereichen des Spiels muss ein Gang höhergeschaltet werden

Das ist aber logischerweise nur die Basis. Ein gutes Fundament ist wichtig, gerade dann, wenn eine Mannschaft nicht über viele Spielertypen verfügt, die ein Spiel auch mal im Alleingang auf den Kopf stellen können. Im Fall von Holstein Kiel ging es im Sommer darum, alle Elemente des eigenen Spiels auf das nächsthöhere Level zu hieven. Die Bundesliga ist schneller, körperlicher, intensiver und unerbittlicher als die 2. Bundesliga. Fehler werden nicht verziehen, Gegner können eine individuell unterlegene Mannschaft auch einmal in wenigen Minuten herspielen.

Der Aufsteiger muss also noch fitter werden, noch mehr Antworten auf entstehende Probleme in petto haben, das Presssing noch besser koordinieren, Möglichkeiten finden, über ruhende Bälle Tore zu erzielen, das eigene Konterspiel verbessern und vor allem auch stressresistenter werden. Es soll, um diesen Vergleich noch einmal zu bemühen, der Heidenheimer Weg werden und nicht der Darmstädter.

Wie kann Holstein Kiel den Klassenerhalt schaffen?

Um den Klassenerhalt zu schaffen oder zumindest den Relegationsplatz zu erreichen muss Holstein Kiel zweifelsohne am eigenen Leistungsmaximum agieren, unnötige Fehler vermeiden und jederzeit hochkonzentriert sein. Auch ein guter Saisonstart ist immens wichtig, den Auftakt gibt es bei der TSG Hoffenheim, ehe der VfL Wolfsburg zu Gast ist. Zwischen Länderspielpause eins und zwei warten Bayern, Bochum und Frankfurt. Auch wenn das Programm nicht leicht ist, sollte es hier schon die ersten Punkte geben.

Zudem muss der Aufsteiger darauf hoffen, dass die Schlüsselspieler fit bleiben. Verteidiger Kleine-Bekel fehlt nach einer Kreuzbandverletzung noch eine Weile, im Abwehrzentrum darf schon jetzt nichts mehr passieren. Das Spielsystem muss sukzessive an die neuen Anforderungen angepasst werden. Deswegen sind insbesondere die ersten Wochen der neuen Saison so wichtig. Rapp und sein Trainerteam müssen viel analysieren, während der Länderspielphase schon direkt nachjustieren und jede Einheit nutzen.

Es mag ein wenig einfach klingen, aber ein essenzieller Punkt ist auch die Stimmung im Team, das Gemeinschaftsgefühl. Jeder Spieler ist wichtig, das muss vermittelt werden. Und jeder einzelne hat seinen Anteil zu leisten, damit das Team insgesamt Erfolg hat. Nur so kann es gelingen. Nur so kann Holstein Kiel in der Bundesliga bleiben. Die nächsten Wochen werden zeigen, wie weit die Mannschaft schon ist.

(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

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