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·16 février 2025
"Bemerkenswert": Koschinat lobt medizinische Abteilung des SVWW
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·16 février 2025
Der 3:1-Sieg von Rot-Weiss Essen beim SV Wehen Wiesbaden war für die Ruhrpottler das vierte Spiel in Folge ohne Niederlage – und das trotz eines Rückstands zur Halbzeit. Ein besonderer Moment der Fairness war die Reaktion der medizinischen Abteilung der Hessen nach einem Zusammenprall zweier Essener Spieler. Trainer Uwe Koschinat fand dazu lobende Worte.
Obwohl sein Team das Spiel beim SVWW letztlich noch drehen konnte, war Essens Trainer Uwe Koschinat über den vermeidbaren Rückstand kurz vor der Pause auch nach Spielschluss noch erbost. Nach einem Einwurf auf Höhe des eigenen Strafraums fehlte die Ordnung in der Verteidigung, wodurch die Hausherren in einer bis dato überschaubar spannenden Partie in Führung gingen. Keiner seiner Spieler hielt sich in der Situation an die abgesprochenen Regeln.
"Eine Katastrophe" war es, dass das Team des 53-Jährigen "mit dem Rückstand in die Pause gegangen ist". Eine Katastrophe, die sich die Defensive aber selbst zuzuschreiben hatte, denn Koschinat hatte das Verhalten bei Einwürfen auf Strafraumhöhe als Schwachstelle ausgemacht und mit den Spielern intensiv daran gearbeitet: "Das Tor fällt aus einer Situation heraus, die wir nach meiner Übernahme als Schwäche aus der Hinrunde identifiziert hatten. Die wir wirklich oft thematisiert hatten, zum ersten, wie verteidigen wir Einwürfe von außen und zum zweiten, dass wir bei einem harmlosen Schuss in der Box den Fuß nicht reinhalten und damit dem Torwart die Abwehrchance nehmen." Weil seine Defensivakteure beide Regeln missachteten, ging RWE mit der Hypothek des Rückstands in die Kabine.
Und doch konnten die Essener das Spiel in der zweiten Halbzeit über Arslan (49.), Kraulich (61.) und Eitschberger (70.) drehen, auch weil die "Turban-Spieler" erfolgreich waren. Knapp 18 Minuten war das Kräftemessen alt, als Essens Julian Eitschberger und Ahmet Arslan übel mit den Köpfen zusammenrauschten und nicht klar war, ob und wenn ja, wer von den beiden weiterspielen könnte. Koschinat war es deshalb nach dem Spiel wichtig, explizit die Rolle der Mannschaftsärzte des SVWW zu loben, nachdem er bereits während der Partie zur Wiesbadener Bank gegangen war und sich bedankt hatte.
"Ich möchte mich bei der medizinischen Abteilung von Wehen Wiesbaden bedanken. Es war bemerkenswert, wie schnell die Jungs auf dem Platz waren und unseren Spieler versorgt haben." Während Eitschberger von den RWE-Ärzten behandelt wurde, kümmerten sich die Wiesbadener um Arslan. "Es musste zunächst geklärt werden, ob die Spieler bei Bewusstsein sind. In welcher Geschwindigkeit das von denen kam, das war außergewöhnlich. Die Versorgung war hervorragend. Vielen Dank dafür. Ein toller Aspekt der Fairness, der da gegriffen hat." Nach etwa drei Minuten Behandlungszeit konnten beide Akteure – jeweils mit einem Turban versehen – wieder ins Spiel einsteigen und später ihre Treffer markieren.
Wie es zu dem Zusammenprall kam, schilderte Eitschberger so: "Ich wollte in den Ball reingehen und weiß nicht, ob er (Arslan; d. Red.) mich gesehen hat. Dann sind wir zusammengeprallt." Arslan musste noch auf dem Platz genäht werden. "Nochmal ein riesen Dankeschön dafür, weil nur dadurch konnte ich weiterspielen. Das Blut war sonst nicht zu stoppen", so Arslan, der von einem "enorm wichtigen Sieg" sprach. "Auch für die Moral. Das macht was mit einer Mannschaft. Wir haben gezeigt, dass wir leben." Trotz der starken Vorstellungen in den vergangenen vier Spielen beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz nur einen Punkt, da auch Waldhof Mannheim gewinnen konnte. Die Chance zur Fortsetzung der Serie gibt es am kommenden Samstag, dann gastiert Ingolstadt in Essen.