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·20 mars 2025

Baumann-Entscheidung: Bundestrainer beschränkt sich auf zwei Spiele 

Image de l'article :Baumann-Entscheidung: Bundestrainer beschränkt sich auf zwei Spiele 

Oliver Baumann mag in der Nationalmannschaft eine bärenstolze Nummer eins auf Zeit sein, das bedeutet ihm sportlich die Welt – aber noch glücklicher macht ihn etwas viel Wichtigeres. Seit 2023 erfüllt seine Stiftung „Olis Kinderwelt“ krebskranken Kindern Herzenswünsch e: Wer ihn da als Vorlese-Onkel mit dem „Kleinen Eisbär“ lachen sieht, kann sich vorstellen, dass Fußball längst nicht alles im Leben ist. Baumann hat seinen Vater früh an den Krebs verloren.

Baumann-Entscheidung: Bundestrainer beschränkt sich auf zwei Spiele

Selbstverständlich hat aber auch ein 34 Jahre alter Torhüter von der TSG Hoffenheim noch Herzenswünsche. Einer hat sich erfüllt – der Deutsche Fußball-Bund (DFB) verschickte seine Kaderliste mit den Rückennummern für das Nations-League-Viertelfinale gegen Italien, und Baumann, lange der ewig treu Wartende, bekam die ersehnte „1“. Somit ist er wohl zumindest so lange Stammtorhüter, bis Marc-André ter Stegen aus seiner Zwangspause nach einer Patellasehnenverletzung kommt. Das kann dauern, der Bundestrainer beschränkt seine Ansage aber erst einmal auf zwei Spiele.


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Nagelsmann hat „in einer Millimeter-Entscheidung“ eine logische Wahl für Baumann getroffen, nicht unbedingt gegen Alexander Nübel (VfB Stuttgart). Baumann ist mit seinem „Tick mehr Konstanz“ in bestem Sinne solide, erfahren, dankbar und – ebenfalls in gutem Sinne – ohne größere Ansprüche. Kampfansagen werden von ihm höchstwahrscheinlich auch nach dem Hinspiel am Donnerstag (20.45 Uhr/ARD) in Mailand nicht zu hören sein, er würde sich problemlos wieder eine Reihe weiter hinten anstellen.

In Hoffenheim steckt Baumann in einer problematischen Saison. Der TSG droht noch der Abstiegskampf, 48 Gegentore in 26 Spielen werden ligaweit nur viermal über- bzw. eigentlich eher unterboten.

Die persönliche Leistung war dennoch auch nach einer mehrwöchigen Verletzungspause ordentlich, trotz eines Patzers quasi pünktlich zur Berufung: Baumanns Fehlpass in den Fuß eines Gegenspielers verursachte zuletzt das 0:1 beim FC St. Pauli. Dies, versicherte er rasch, habe mit der Torhüterdiskussion in der Nationalmannschaft in keinerlei Zusammenhang gestanden. Am Mittwoch flog er unter dem strengen Auge des Trainingskiebitzes Rudi Völler den Bällen hinterher.

Im Team ist Baumann bestens angesehen. Der dritte Torhüter Stefan Ortega Moreno merkte erst am Dienstag voller Respekt an, „Ausreißer nach unten“ seien beim Kollegen nach „gefühlten 20 Jahren im Geschäft“ selten wie Schnee im Juli. „Wie stabil Olli seine Leistung bringt, finde ich beeindruckend“, sagte er.

Und erst Baumanns Geduld! Nach stolzen 467 Bundesliga-Spielen durfte die neue Nummer eins im Oktober 2024 gegen die Niederlande endlich ihr Debüt geben, mehr als vier Jahre waren da seit der ersten Nominierung im September 2020 bereits vergangen. Baumann wurde im Alter von 34 Jahren und 134 Tagen der drittälteste Debütant der Nationalmannschaftsgeschichte, die Mitspieler gönnten es ihm von Herzen. „Das erste Länderspiel ist ein Traum“, sagte er anschließend überglücklich.

Es war einer dieser Herzenswünsche, die auch Baumann selbst anderen gerne erfüllt. In wesentlich wichtigerem Zusammenhang. (SI)

(Photo by Selim Sudheimer/Getty Images)

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