Auftakt vor 3000 Fans: Erst Schwitzen auf dem Platz, dann mit dem Edding in der Hand | OneFootball

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FC Schalke 04

·21 juin 2025

Auftakt vor 3000 Fans: Erst Schwitzen auf dem Platz, dann mit dem Edding in der Hand

Image de l'article :Auftakt vor 3000 Fans: Erst Schwitzen auf dem Platz, dann mit dem Edding in der Hand

Am Samstag (21.6.) stand am Berger Feld die erste Trainingseinheit unter dem neuen Chef-Coach Miron Muslic an. Vor rund 3000 Fans präsentierte sich die Lizenzmannschaft eine Dreiviertelstunde auf dem Rasen, deutlich länger unterschrieben die Profis Autogramme und erfüllten Fotowünsche. Das Media House des FC Schalke 04 war hautnah dabei – der Auftakt als Reportage.

Zigfach pilgern Fans den Ernst-Kuzorra-Weg am Samstagmorgen entlang des Fanshops und der Geschäftsstelle hoch zum Trainingsauftakt der Saison 2025/2026. Auf dem grünen Wall, der in Richtung des alten Parkstadions zuläuft, bildet sich schon eine Viertelstunde vorm Eintreffen der Profis ein blau-weißes Meer. An der Längsseite zu den altehrwürdigen Rängen tummeln sich die besonders neugierigen Kiebitze.


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Bei rund 25 Grad in der schon jetzt prallen Vormittagssonne springen an den Seiten des millimetergenau gekürzten Geläufs noch einmal die Rasensprenger an und streifen die Banden – willkommene Abkühlung unter königsblauem Himmel. Derweil ist auf Platz 2 am Berger Feld schon alles bereit: Rote und gelbe Stangen stehen in drei abgetrennten Bereichen angeordnet beieinander, Bälle liegen parat. Es kann losgehen.

Miron Muslic betritt mit seinem Trainerteam in der neuen Teamwear den Platz. Nach kurzem Posieren für die Kameras erntet er den Applaus von Jung und Alt und gibt den Beifall an die Zuschauerscharen zurück. Anerkennend, fast ungläubig, nickt er den 3000 Fans zu. Dann geht’s für ihn sofort an die Arbeit – der Coach instruiert seinen Staff energisch, besitzt in jedem Detail eine genaue Vorstellung davon, wie die Übungen wenige Minuten später auszusehen haben.

Pünktlich um 10.45 Uhr begeht die Schalker Mannschaft von ihrem Ausgangspunkt Profileistungszentrum geschlossen den Weg zurück aus der Sommerpause aufs frisch gewässerte Grün. „Auf geht’s Schalke, kämpfen und siegen“, rufen einige Fans den Profis zu, die vom alten und neuen Kapitän Kenan Karaman angeführt werden. Auf dem Platz angekommen, gibt’s auch für die Spieler Beifall, während sie gemeinsam mit der Sonne zum Aufgalopp ihre Runden drehen.

Alexander Storck, Leiter Athletik, kümmert sich anschließend ums intensivere Warmmachen. Muslic und Tim Hoogland, einer seiner Co-Trainer, beraten sich währenddessen intensiv. Am Rande können die Verantwortlichen derweil einen besonderen Zaungast begrüßen: Klaus Fischer, Ehrenspielführer des S04, schaut sich die erste Einheit der neuen Saison aus nächster Nähe an.

Die Spieler sind nun in drei Teams aufgeteilt und spielen ihre eigene Version von „Reise nach Jerusalem“. Erst tänzeln sie einzeln im Kreis umher, unerwartet ruft Storck eine Zahl rein. Sofort müssen sich die Spieler in der geforderten Anzahl als Gruppe zusammenfinden. Wer übrig bleibt, geht runter auf alle Viere. Zehn Liegestütze sind das Strafmaß. Das trifft auch mal Routiniers wie Ron Schallenberg oder Kenan Karaman. Ohne Murren wird gepumpt.

Der Kapitän ist nach ein paar Übungen mit der Kugel beim Sieben-gegen-Zwei wieder lautstark zu hören. Die Nummer 19 zählt alle Kontakte mit, Ex-Profi Tim Hoogland zeigt als Mitspieler seine technische Raffinesse. „Trinkpause“, ruft Miron Muslic rein. Stürmer Peter Remmert hält sich sofort den Eisbeutel an den Nacken. Von außen hallt es „Schalalala Schaaaalke 04“ aufs Feld, dort geht es mit einer dreiecksförmigen Passübung weiter.

Passen, dem Ball nachgehen, klatschen lassen – was simpel klingt, ist für Muslic eine penible Sache: „Wenn jemand einen zweiten Kontakt braucht, ist es ein Shit-Ball.“ Die Ansage sitzt. Schalkes jüngste Anhänger stimmen inzwischen mit Hilfe von ERWIN die nächsten Fangesänge an. Das Maskottchen ist nur wenige Meter vom Tor entfernt, wo sich Schalkes Keeper die Bälle um die Ohren hauen, noch vor den Profis für Signaturen und Selfies gefragt.

Lang brauchen die 3000 Knappen jedoch auch nicht auf ihre Idole warten – um 11.30 Uhr erklärt Muslic die Premieren-Einheit wie geplant für beendet, passend zum Trainingsschluss weht vom parallel laufenden Knappenkids-Cup der Geruch von frisch gegrillter Bratwurst rüber gen Parkstadion. Jetzt kommen Autogrammjäger auf ihre Kosten – die Spieler fangen zusammen an der linken Ecke vom Schalker Feld drei an, sich den Fans zu widmen.

Allen voran Ilyas Hamache unterschreibt in den ersten Minuten ein Trikot nach dem anderen, alle Akteure sind letztlich aber gleichermaßen gefragt. Ein Vater am Seitenrand meint zu seinem Sohn: „Schau mal, da vorne der Torwart mit dem Zopf, der hat schon bei Besiktas und Liverpool gespielt.“ Wenige Sekunden später hat der Knirps ein Erinnerungsbild mit Loris Karius.

Die Worte „Schön, dass du wieder da bist“ fallen an einigen Ecken. Immer gemeint ist der gebürtige Hertener Timo Becker, der zurück bei seinem Ausbildungsverein herzlich willkommen geheißen wird. Der einstimmige Wunsch beim letzten Schalker der Selfie-Schlange ist dagegen klar: „Viel Erfolg“, geben die Fans Miron Muslic mit auf den Weg. Der 42-Jährige nimmt sich wirklich für jeden einzelnen Knappen die Zeit für einen kleinen Plausch. Der Trainingsauftakt wird für ihn zum großen Kennenlernen und dauert deutlich länger als die Einheit auf dem Rasen – eine Stunde nach Trainingsende ist ein solches beim Autogrammeschreiben nämlich noch nicht in Sicht.

Übrigens: Wer den Trainingsauftakt verpasst hat, findet auf dem YouTube-Kanal des FC Schalke 04 eine Aufzeichnung. Die Live-Übertragung hatten sich mehrere tausend Schalker ab 10.45 Uhr angeschaut und so auch aus der Ferne einen Eindruck von Miron Muslic und seinem Team gewinnen können.

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