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Löwenmagazin

·22 janvier 2025

1860-Geschäftsführer Werner bedankt sich bei Ismaik für den Verzicht von “Auflagen und Forderungen”

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Wie auch in der vergangenen Saison hat Saki Stimoniaris im Aufsichtsrat erwirkt, dass man nicht mit dem ursprünglich vorgesehenen Budget von 4,5 Millionen die Saison bestreitet, sondern den “Etat Spielbetrieb” erhöht. Ohne “Auflagen und Forderungen”, wie der Geschäftsführer betont.

Gehen wir eine Saison zurück. Um eine Million hat man im Sommer 2023 das ursprüngliche Sportbudget in Höhe von 4,5 Millionen Euro erhöht. Gegen den Willen des TSV 1860 München e.V., den Mutterverein der Löwen. So richtig gut lief die Saison nicht. Im Oktober 2023 erklärte Saki Stimoniaris dann, man wolle zukünftig nur noch ausgeben, was man auch einnimmt.


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In die neue (aktuelle) Saison 2024/25 startete man dann auch mit den vorgesehenen 4,5 Millionen Euro. In den letzten Tagen hat man das Budget allerdings wieder erhöht. Das ist ausschließlich durch HAM International möglich. Denn Hasan Ismaik hat im Aufsichtsrat die Mehrheit und das letzte Wort. Aufsichtsratsvorsitzender ist Stimoniaris.

In der Konsequenz heißt dies nun weitere Darlehen für die bereits hochverschuldete Profifußball KGaA. Und die Erkenntnis, dass man eben Jahr für Jahr immer mehr ausgibt, als man ausgeben kann. Nicht vergessen darf man dabei, dass der gemeinnützig anerkannte Mutterverein jedes Jahr mit den Beiträgen seiner Mitglieder die Profifußball KGaA durch die Übernahme der Kosten für das Nachwuchsleistungszentrum in Millionenhöhe entlastet.

Dies sind erst mal reine Tatsachen und kann jeder für sich selbst bewerten. Aber klar ist, dass Dr. Christian Werner nun mehr ausgibt, als er ursprünglich zugesprochen bekommen hat. Und deutlich mehr als die Profifußball KGaA erwirtschaftet.

Überraschend war eine Anmerkung seitens des 1860-Geschäftsführers: “Für die Realisierung der Verpflichtungen in der Winterpause danke ich insbesondere auch Hasan Ismaik für sein wertvolles Engagement und die Tatsache, dass HAM Ltd. keine Auflagen und Forderungen an die KGaA gestellt hat.”

Zunächst ist zu betonen, dass Auflagen bzw. Forderungen seitens Ismaiks Firma HAM International in der Regel nicht die KGaA betreffen, sondern den Mitgesellschafter, also den TSV München von 1860 e.V.. Warum Werner explizit erwähnt, dass es keine Auflagen und Forderungen an die KGaA gibt, irritiert deshalb durchaus. Aber auch sonst ist die Aussage irritierend, denn es gibt keinerlei Druckmittel. Es ist ja ein Budget festgelegt und es liegt alleine in der Entscheidungsgewalt von HAM International dieses Budget auch in dieser Saison wieder zu erhöhen und die KGaA mit Darlehen zu belasten. In der Vergangenheit geschah das auch schon gegen den Willen des Muttervereins. Zum Beispiel in der vergangenen Saison. Würden bei dieser Erhöhung des Budgets “Auflagen und Forderungen” geben, dann gibt es eben keine Budgeterhöhung. Warum also wird dies seitens des Geschäftsführers betont? Er selbst soll, das betont die Presseabteilung ausdrücklich, nicht mal um eine “Finanzspritze” gebeten haben.

Zur Erinnerung: Ein potentielles “Drohszenario”, das immer wieder aufkommt und auch Forderungen mit sich bringt, ist das jährliche zur Verfügung stellen der sogenannten Brückenfinanzierung, bei dem Ismaik bzw. HAM International sicherstellt, dass die Profifußball KGaA die positive Fortführungsprognose erhält und nicht in die Insolvenz-Gefahr rutscht. So wie zuletzt im Herbst des vergangenen Jahres. Dieses jährlich aufkommende Szenario ist allerdings aktuell nicht gegeben.

Aus sportlicher Sicht war es aktuell sicherlich notwendig zu handeln. Ob man dafür die KGaA mit neuen Darlehen belasten muss, ist eine gute Frage. Langfristig muss man sich schon überlegen, ob man wirklich jedes Jahr noch einmal zusätzliche Darlehen aufnimmt will, um irgendwelche “sportlichen” Korrekturen vorzunehmen. So schleicht man sich weiter Jahr für Jahr durch die 3. Liga. Man nimmt dabei Jahr für Jahr weitere Darlehen auf, die Ismaik zahlt. Und die Mitglieder finanzieren zum Ausgleich das Nachwuchsleistungszentrum, das große “Pfund” der Profifußball KGaA. Ohne diese Unterstützung gäbe es die Profifußball KGaA vermutlich nicht mehr. Auflagen und Forderungen stellen die Mitglieder allerdings nichts.

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