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Rund um den Brustring

·30 de junio de 2025

Wieder im Brustring (oder auch nicht): Die verliehenen Spieler des VfB

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In einem der letz­ten Arti­kel zur abge­lau­fe­nen Sai­son bli­cken wir auf die Rück­run­de der fünf Spie­ler, die der VfB an ande­re Ver­ei­ne ver­lieh und auf deren Per­spek­ti­ven — die mitt­ler­wei­le ohne­hin bei ande­ren Ver­ei­nen lie­gen.

Eigent­lich hat sich die­ser Arti­kel schon ein biss­chen selbst über­holt, weil ich ein paar Ant­wor­ten hin­ter­her­lau­fen muss­te, hat es dies­mal etwas län­ger gedau­ert. Und den­noch möch­te ich Euch noch einen Über­blick dar­über geben, wie Jeong Woo-yeong, Jovan Milo­se­vic, Juan José Perea, Luca Pfeif­fer und Silas die Rück­run­de bei ihren jewei­li­gen Leih­ver­ei­nen ver­bracht haben. Dazu haben wir erneut Exper­ten die­ser Ver­ei­ne befragt, auch wenn uns die dies­mal nicht so furcht­bar viel sagen konn­ten. Denn für alle fünf Leih­spie­ler ende­te die­se Sai­son ver­let­zungs­be­dingt frü­her als geplant. Ins­ge­samt kamen die fünf Spie­ler seit Jah­res­be­ginn auf 39 Pflicht­spie­le für ihre Ver­ei­ne (Jeong 8, Milo­se­vic 7, Perea 9, Pfeif­fer 5, Silas 10). Und schließ­lich, aber immer­hin, haben zwei der fünf Lei­hen dazu geführt, dass Spie­ler einen neu­en Ver­ein gefun­den haben: Jeong Woo-yeong wech­sel­te fest nach Ber­lin, Luca Pfeif­fer schloss sich dem Bei­na­he-Auf­stei­ger aus Elvers­berg an. Jovan Milo­se­vics Lei­he läuft noch bis Ende des Jah­res und wie es mit Juan Perea und Silas nach deren Rück­kehr nach Stutt­gart in ihrem Stand jetzt letz­ten Ver­trags­jahr wei­ter­ge­hen könn­te, wer­den wir uns auch anschau­en. Mit Den­nis Sei­men und Lau­rin Ulrich ste­hen bereits zwei Leih­spie­ler für die kom­men­de Sai­son fest — ein guter Anlass, am Ende noch­mal über die Kader­pla­nung des VfB und die Vor- und Nach­tei­le von Lei­hen all­ge­mein nach­zu­den­ken. Nun aber zum Rück­run­den­rück­blick.


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Jeong Woo-yeong

Über den süd­ko­rea­ni­schen Natio­nal­spie­ler, der erst zu Beginn der Vize­meis­ter-Sai­son aus Frei­burg zum VfB kam, haben wir erneut mit Sebas­ti­an Fieb­rig vom Uni­on-Pod­cast Tex­til­ver­ge­hen gespro­chen. Bei unse­rem letz­ten Gespräch stand das Trai­ner­de­büt von Stef­fen Baum­gart noch bevor, der in der Win­ter­pau­se den FCU über­nom­men hat­te. Dem­entspre­chend unsi­cher war man sich in Köpe­nick, wie es nach Platz 12 zu Weih­nach­ten in der Rück­run­de wei­ter­ge­hen wür­de und auch, was das für Jeong bedeu­tet.

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Jeong bei Uni­on Ber­lin. © Alex Grimm/Getty Images

Im Mai been­de­te Uni­on die Sai­son auf Platz 13, einen Platz schlech­ter als im Win­ter. “Mit dem Ergeb­nis bin ich zufrie­den”, erklärt Sebas­ti­an, räumt aber auch ein, dass das im Lau­fe des Früh­jahrs durch­aus mal ande­res war, zum Bei­spiel als Uni­on am 24. Spiel­tag mit 0:1 gegen den spä­te­ren Abstei­ger aus Kiel ver­lor und meh­re­re schwe­re Geg­ner vor der Brust hat­te. Uni­on war zwar einer­seits defen­siv gut orga­ni­siert (das 4:4 gegen uns mal aus­ge­nom­men), hat­te aber Pro­ble­me, gegen tief­stehen­de Geg­ner das Spiel zu machen. In der Win­ter­pau­se hat­te Sebas­ti­an noch spe­ku­liert, dass eine Umstel­lung Baum­garts auf eine Vie­rer­ket­te Jeong hel­fen könn­te. Let­zen Endes war es aber nicht die Abwehr­for­ma­ti­on, son­dern die Her­an­ge­hens­wei­se Baum­garts, der Offen­si­ve mehr Mut zu Ent­schei­dun­gen abzu­ver­lan­gen, von der Jeong pro­fi­tier­te. Anfang März gelang ihm beim Aus­wärts­spiel in Frank­furt gar der Sieg­tref­fer.

Drei Wochen spä­ter muss­te er beim Aus­wärts­sieg in Frei­burg bereits nach acht Minu­ten aus­ge­wech­selt wer­den und fiel mit einer Knö­chel­ver­let­zung für den Rest der Sai­son aus. Das habe nicht direkt einen Ein­fluss auf den Sai­son­end­spurt gehabt, meint Sebas­ti­an, aber es habe auf jeden Fall die Offen­siv­op­tio­nen ein­ge­schränkt. Nichts­des­to­trotz ließ Uni­on zwar die Frist für die Kauf­op­ti­on in Höhe von etwa 5 Mil­lio­nen Euro ver­strei­chen, einig­te sich anschlie­ßend mit dem VfB aber auf eine etwas gerin­ge­re Ablö­se. Für Sebas­ti­an ein nach­voll­zieh­ba­rer Schritt, denn Jeong sei bereits in der Mann­schaft ange­kom­men und man wis­se, was man bekommt:  “Jeong gehör­te aus mei­ner Sicht neben Hol­ler­bach zu den Spie­lern, die offen­siv mal unbe­re­chen­ba­re Din­ge gemacht haben”, so Sebas­ti­an. Außer­dem pas­se er zu dem Plan von Uni­on, sich min­des­tens eine zwei­te Spiel­wei­se anzu­eig­nen, um die Schwie­rig­kei­ten gegen tief­stehen­de Teams zu besei­ti­gen. Blei­be er ver­let­zungs­frei, traut Sebas­ti­an ihm 25 bis 30 Spie­le zu — was aber auch davon abhängt, ob Stef­fen Baum­gart bei Uni­on ein ball­be­sitz­ori­en­tier­tes Spiel eta­blie­ren kann und ob Jeong zum Trai­nings­auf­takt wie­der fit ist.

Aus VfB-Sicht ist es ein biss­chen scha­de, Jeong gehen zu sehen, auch wenn er selbst in der Vize­meis­ter-Sai­son nie ers­te Wahl im offen­si­ven Mit­tel­feld war. Finan­zi­ell kommt der VfB dabei unge­fähr auf Null raus, Jeong hät­te aber in der abge­lau­fe­nen Sai­son durch­aus auch Druck auf die etwas lah­men­de rech­te Außen­bahn machen kön­nen, auf der Rie­der posi­ti­ons­fremd und Lewe­ling außer Form spiel­ten. Auf der ande­ren Sei­te ist auch nicht gesagt, dass er dazu wirk­lich in der Lage gewe­sen wäre. Am Ende kann man den­ke ich von allen Sei­ten aus mit der Lei­he zufrie­den sein und muss hof­fen, dass Jeong nicht in typi­scher Ex-Spie­ler-Manier gegen uns trifft am ers­ten Spiel­tag.

Jovan Milosevic

Um mehr über das letz­te hal­be Jahr von Jovan Milo­se­vic her­aus­zu­fin­den, konn­ten wir dies­mal nicht auf den glei­chen Ansprech­part­ner zurück­grei­fen. Denn im Janu­ar einig­te sich der VfB mit sei­nem Lieb­lings-Leih­part­ner, dem FC St. Gal­len auf ein Ende des Leih­ge­schäfts und schick­te Milo­se­vic statt­des­sen in sei­ne ser­bi­sche Hei­mat, zum FK Par­tizan Bel­grad. Der gro­ße Riva­le von Silas’ Leih­ver­ein Roter Stern war zu die­sem Zeit­punkt in der Liga schon rela­tiv abge­schla­gen Zwei­ter und dar­an soll­te sich auch bis Mai nichts ändern. Für den Par­tizan-Fan und haupt­be­ruf­li­chen Scout Luka Trbo­vic eine durch­aus frus­trie­ren­de Erfah­rung, ande­rer­seits sei der Ver­ein gera­de im Umbruch und Roter Stern habe ein­fach einen gro­ßen finan­zi­el­len Vor­teil.

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Jovan Milo­se­vic bleibt bis Jah­res­en­de in Bel­grad. © Chris­ti­an Kas­par-Bart­ke/­Get­ty Images

Milo­se­vic wur­de gelie­hen, so Luka, weil sich Djord­je Jova­no­vic vor Weih­nach­ten eine Ver­let­zung zuge­zo­gen hat­te und Par­tizan eine wei­te­re Opti­on im Sturm benö­tig­te. Die stell­te jedoch auch Milo­se­vic zunächst nicht dar, denn er brach­te aus St. Gal­len eine Ver­let­zung mit, die ihn bis Ende März außer Gefecht setz­te. Immer­hin erziel­te er am letz­ten Haupt­run­den­spiel­tag bei Rad­ni­cki immer­hin bei­de Tref­fer zum 2:0‑Sieg. Nach vier Spie­len in der tabel­la­risch bedeu­tungs­lo­sen Meis­ter-Run­de ver­letz­te er sich dann erneut, so dass er bei Par­tizan ins­ge­samt nur auf 336 Minu­ten Spiel­zeit kam. Dem­entspre­chend über­schau­bar sind die Ein­drü­cke, die Luka von ihm gewin­nen konn­te. Was die zwei­te Hälf­te der Lei­he in der kom­men­den Hin­run­den angeht sind er, wie vie­le Par­tizan-Fans skep­tisch. Milo­se­vic habe schon bei Voj­vo­di­na Novi Sad als gro­ßes Talent gegol­ten, die Ver­let­zungs­an­fäl­lig­keit sei jedoch ein Pro­blem.

Jova­no­vic, der Ende Juli immer noch erst 20 wird und beim VfB einen Ver­trag bis 2027 besitzt, hat also noch ein hal­bes Jahr lang die Chan­ce, sich zu bewei­sen. Wie aus­sa­ge­kräf­tig dann die Leis­tun­gen in einer der­art ein­sei­ti­gen Liga sind, muss man, wie bei Silas (s.u.) natür­lich auch ein­be­rech­nen. Vor allem ist ihm zu wün­schen, dass er fit bleibt, denn auf­grund der vie­len Ver­let­zun­gen lässt sich sei­ne Qua­li­tät und sein Talent kaum rich­tig bewer­ten.

José Juan Perea

Was Juan Perea kann und was nicht, das wis­sen wir ja eigent­lich schon, genau aus dem Grund ist er aber in der abge­lau­fe­nen Sai­son ein wei­te­res Mal ver­lie­hen wor­den, dies­mal zum FC Zürich. Schon im Win­ter spra­chen wir mit Lukas vom Pod­cast ““Züri i weni­ger als 93 Minu­te” des Por­tals Züri Live. Er berich­tet uns, dass in die­ser Sai­son beim FCZ  eine ein­heit­li­che Spiel­phi­lo­so­phie ein­ge­führt wur­de und zwar über alle Mann­schaf­ten hin­weg — und das im lau­fen­den Betrieb. Vom Umschalt­spiel ent­wi­ckel­te sich die Mann­schaft hin zu mehr Ball­be­sitz und Pres­sing, was Pere­as Spiel­wei­se immer weni­ger ent­ge­gen kam. Immer­hin traf er Anfang Febru­ar noch­mal zum zwi­schen­zeit­li­chen Aus­gleich gegen Sion, ansons­ten lief für Perea aber vie­les in die fal­sche Rich­tung: “Bei domi­nan­tem Spiel braucht es einen tech­nisch guten Mit­tel­stür­mer, der mit­spie­len und Bäl­le able­gen kann. Das kann er nicht. Und ein Kopf­ball­mons­ter ist er auch nicht, auch wenn er per Kopf ab und zu mal ein Tor erzielt. Dem­entspre­chend hat­te er mit zuneh­men­der Dau­er der Sai­son immer weni­ger Bin­dung zum Spiel”, so Lukas. Auch per­so­nell habe es in der Win­ter­pau­se einen gro­ßen Umbruch gege­ben.

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Juan Perea kehrt zunächst zum VfB zurück. © Chris­ti­an Kas­par-Bart­ke/­Get­ty Images

Der brach­te übri­gens auch den ehe­ma­li­gen VfB-Leih­spie­ler Ste­ven Zuber zum FCZ, der als ursprüng­li­cher Gras­shop­per zunächst einen schwe­ren Stand hat­te, im Ver­lauf der Rück­run­de aber sie­ben Tore erziel­te und zudem immer Ein­satz zeig­te und die rich­ti­ge Men­ta­li­tät an den Tag leg­te, so dass er nach Sai­son­ende von Fans gar zum Spie­ler der Sai­son gewählt wur­de. Weni­ger gut lief es für Perea, der sich Anfang März beim Sieg in Luga­no einen Achil­les­seh­nen­riss zuzog, der sei­ne Sai­son been­de­te.  Der FCZ rutsch­te indes in die Abstiegs­run­de und ver­pass­te damit die Chan­ce aufs inter­na­tio­na­le Geschäft. Das sei aber nicht unbe­dingt aus­schlag­ge­bend für die Ent­las­sung Trai­ner Ricar­do Moniz nach Sai­son­ende gewe­sen, erklärt Lukas. Denn sei­ne Punk­te­bi­lanz sei über sei­ne gesam­te Amts­zeit sehr gut gewe­sen und die Meis­ter­schafts­grup­pe ver­pass­te man letzt­lich auch nur wegen der Tor­dif­fe­renz. Moniz sei ein typi­scher Aus­bil­der, so Lukas, der durch­aus auch mal einen grö­ße­ren Fokus auf Ent­wick­lung denn auf Erfolg leg­te. Zudem sei er in sei­ner Kom­mu­ni­ka­ti­on sehr offen gewe­sen und höhe­re Zie­le for­mu­liert, als es die Ver­eins­ver­ant­wort­li­chen auf­grund der Über­gangs­sai­son getan hat­ten.

Er kön­ne sich nicht vor­stel­len, so Lukas, dass Perea beim VfB eine Per­spek­ti­ve habe. Beim FCZ hat er sie auf jeden Fall nicht, denn nach Sai­son­ende gab der Ver­ein bekannt, die Kauf­op­ti­on für den Offen­siv­spie­ler nicht zie­hen zu wol­len. Beim VfB hat er nur noch einen Ver­trag für die kom­men­de Sai­son, und man wird ver­mut­lich ver­su­chen, noch in die­sem Som­mer einen neu­en Ver­ein für ihn zu fin­den, um zumin­dest einen Teil der 2022 an PAS Gian­ni­na gezahl­ten 2,4 Mil­lio­nen Euro wie­der rein­zu­ho­len. Grund­sätz­lich kann ich mir schon vor­stel­len, dass das klappt, schließ­lich hat Perea gewis­se Qua­li­tä­ten. Die Fra­ge ist letzt­lich, in wel­cher Spiel­an­la­ge und auf wel­chem Niveau die am Bes­ten zum Zug kom­men kön­nen.  Sicher ist jeden­falls, dass wir in die­ser Rubrik das letz­te Mal über ihn spre­chen wer­den.

Das glei­che gilt für

Luca Pfeiffer

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Luca Pfeif­fer bleibt in der zwei­ten Liga, aber nicht in Karls­ru­he. © Lars Baron/Getty Images

der sich mitt­ler­wei­le der in der Rele­ga­ti­on zur Bun­des­li­ga geschei­ter­ten SV Elvers­berg ange­schlos­sen hat. Ob man beim VfB und bei sei­nem letz­ten Leih­ver­ein, dem Zweit­li­gis­ten aus Karls­ru­he, bei der Ein­schät­zung von SVE-Sport­vor­stand Ole Book, Pfeif­fer sei ein “spiel­star­ker Stür­mer” mit­geht, steht indes auf einem ande­ren Platz. Auch KSC-Fan Kirs­ten kann sich dem nicht anschlie­ßen. Denn in der Rück­run­de kam Luca Pfeif­fer auf ins­ge­samt 75 Spiel­mi­nu­ten, berei­te­te beim 2:2 in Elvers­berg immer­hin ein Tor vor. In der Län­der­spiel­pau­se Mit­te März ließ er sich dann am Fuß ope­rie­ren, der ihn schon zuvor geplagt hat­te, was gleich­be­deu­tend mit sei­nem Sai­son­ende war. Auch bei die­sen weni­gen Ein­satz­mi­nu­ten hat­te unse­re Exper­tin nicht das Gefühl, dass Pfeif­fer in der Rück­run­de eine grö­ße­re Ver­stär­kung gewe­sen wäre. Denn obwohl mit Ziv­ziv­ad­ze der Top­stür­mer des KSC im Win­ter nach Hei­den­heim gewech­selt war und auch noch Andrin Hun­zi­ker ver­letzt aus­fiel, konn­te er nicht über­zeu­gen. Den Ver­kauf von Ziv­ziv­ad­ze führt Kers­tin dabei nicht als ein­zi­gen Grund dafür an, dass der KSC die Sai­son auf Platz 8 been­de­te, nach­dem er lan­ge den Rele­ga­ti­ons­platz zur Bun­des­li­ga im Blick hat­te. Der Kader sei ins­ge­samt qua­li­ta­tiv zu dünn besetzt gewe­sen und dann noch von Ver­let­zun­gen gebeu­telt wor­den.

Die Lei­he sei “ein Satz mit X” gewe­sen, so Kers­tin, man habe sich von Pfeif­fer viel mehr ver­spro­chen. So ging es wohl auch den VfB-Fans im Nach­hin­ein und ich bin gespannt, wie es für Pfeif­fer im Saar­land läuft. Die SVE hat sich ja mit einem span­nen­den Fuß­ball bis fast in die Bun­des­li­ga gespielt, mir fehlt aktu­ell noch die Fan­ta­sie, dort einen Luca Pfeif­fer glän­zen zu sehen. Das Kapi­tel VfB ist für ihn und uns jetzt jeden­falls been­det und dabei kann man es den­ke ich bewen­den las­sen.

Silas

Etwas kom­pli­zier­ter wird es bei Silas. Bei ihm war eigent­lich rela­tiv schnell klar, dass Roter Stern die Kauf­op­ti­on in Höhe von 10 Mil­lio­nen Euro nach Ende der Lei­he nicht zie­hen wür­de — ange­sichts der Leis­tun­gen von Silas wäre das nicht nur wirt­schaft­lich ein Novum für den Ver­ein gewe­sen, son­dern auch sport­lich nicht ziel­füh­rend. Denn schon im Win­ter beklag­te unser Exper­te Denis, dass Silas mit­un­ter die Ernst­haf­tig­keit und den Biss ver­mis­sen ließ, wenn die Spie­le schnell ent­schie­den waren. Roter Stern wur­de mit gro­ßem Vor­sprung ser­bi­scher Meis­ter, was Denis zufol­ge in der gesam­ten Mann­schaft irgend­wann zu einem Span­nungs­ab­fall geführt habe, bei Silas sei das aber schon seit Sai­son­be­ginn der Fall gewe­sen. Eine posi­ti­ve Ent­wick­lung über die Sai­son habe er auch nicht ent­de­cken kön­nen, Schwä­chen habe Silas nach wie vor in der Defen­siv­ar­beit und was den Ein­satz ange­he.

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Für Silas lief es in Bel­grad nicht wie gewünscht. © Danie­la Porcelli/Getty Images

Anfang April ver­letz­te auch er sich, in die­sem Fall am Knö­chel und fiel für den Rest der Sai­son aus. Zuvor traf er ledig­lich gegen Nap­re­dak und mach­te nach Denis Ein­schät­zung auch ein gutes Spiel. Auf die gesam­te Sai­son gese­hen traf Silas in 15 Liga­spie­len sechs Mal, in acht Cham­pi­ons-League-Spie­len zwei Mal — ins­ge­samt habe man sich von ihm mehr erhofft, er habe aber nur in vier Spie­len wirk­lich über­zeu­gen könn­nen, unter ande­rem beim Deba­kel des VfB in der Königs­klas­se. “Mei­ner Mei­nung nach wür­de uns ein Spie­ler mit sei­nen Qua­li­tä­ten schon gut tun, aber wir kön­nen es uns nicht erlau­ben, bei die­ser hohen Sum­me von sei­nen Lau­nen abhän­gig zu sein”, so Denis’ Urteil. Ins­ge­samt sei das Jahr ein ver­lo­re­nes für alle drei Betei­lig­ten gewe­sen — Roter Stern muss wei­ter­hin jemand für den rech­ten Flü­gel suchen, Silas konn­te sich nicht wei­ter­emp­feh­len und der VfB muss ihn, wenn er fit ist, wie­der in den Kader inte­grie­ren oder ver­kau­fen. Wenn Silas den Kon­kur­renz­kampf beim VfB anneh­me und sich nach einem sport­lich wenig auf­re­gen­den Jahr wie­der auf die Bun­des­li­ga ein­stel­len könn­te, sieht Denis aber durch­aus eine Zukunft für ihn in Stutt­gart.

Ich tue mich damit immer noch schwer. Jamie Lewe­ling über­zeug­te mich in der letz­ten Sai­son zu sel­ten auf dem rech­ten Flü­gel, ob man dann aber gegen ihn einen Silas in den Kon­kur­renz­kampf schickt, der nach sei­ner schwe­ren Ver­let­zung nie wie­der an das davor gezeig­te Niveau her­an­kam und zudem auch bis­lang nicht so wirk­lich in die tak­ti­schen Vor­ga­ben von Sebas­ti­an Hoe­neß pass­te, ist frag­lich. Es wird wahr­schein­lich dar­auf hin­aus­lau­fen, dass man ihn zie­hen lässt und dabei auch in Kauf nimmt, dass die Ablö­se unter den 2019 gezahl­ten acht Mil­lio­nen Euro liegt. Die gemein­sa­me Geschich­te des Ver­eins mit die­sem Spie­ler recht­fer­tigt es mei­ner Mei­nung nach, dass man sich bemüht, im Guten aus­ein­an­der zu gehen.

Was ist also das Fazit des Leih­spie­ler-Jahr­gangs 2024/2025? Immer­hin hat man es geschafft, die Zahl der aus­ge­lie­he­nen Spie­lern in den letz­ten Jah­ren zu redu­zie­ren und — natür­lich auch bedingt durch im kom­men­den Jahr aus­lau­fen­de Ver­trä­ge, war man auch in der Lage, neue Ver­ei­ne für jene Spie­ler zu fin­den, denen man kei­ne Per­spek­ti­ve mehr bie­ten kann. Bei Juan Perea bin ich mir sicher, dass das noch klappt, bei Silas ist es — wie gesagt — ein ambi­va­len­tes The­ma. Mit den anste­hen­den Lei­hen der Talen­te Sei­men und Ulrich in die zwei­te Liga kommt der VfB zudem wie­der dort­hin, Lei­hen als Instru­ment zur Ent­wick­lung von Spie­lern zu nut­zen, anstatt nur Pro­fis woan­ders zu par­ken, für die man auch wegen stän­di­ger Wech­sel in der sport­li­chen Füh­rung kei­ne Ver­wen­dung mehr hat. Den Schritt — wie vom NLZ in den Pro­fi­be­reich — müs­sen die Leih­spie­ler bei ihren Ver­ei­nen am Ende natür­lich sel­ber gehen. Auch wenn die Tat­sa­che, dass alle fünf Leih­spie­ler ihre Sai­son und teil­wei­se ihre Lei­he ver­let­zungs­be­dingt frü­her been­den muss­ten, natür­lich nicht gera­de för­der­lich für die Ent­wick­lung ist, kön­nen wir den­ke ich unterm Strich sagen, dass die Kader­pla­nung in die­sem Bereich beim VfB lang­sam in die rich­ti­ge Rich­tung geht.

Titel­bild­col­la­ge: © sie­he Bild­un­ter­schrif­ten

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