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·21 de abril de 2025
Werner Lorant tot: Doppel-Sieg gegen Bayern, rabiate Sprüche

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Werner Lorant ist tot. Der legendäre Ex-Trainer von 1860 München starb am Ostersonntag im Alter von 76 Jahren nach längerer Krankheit in Wasserburg am Inn in Bayern. Fussballdaten.de verneigt sich vor Werner Lorant, würdigt seine Lebensleistung und zitiert einige seiner Sprüche, die Bundesliga-Geschichte schrieben.
Sommer 2000. Im Medien-München drehte sich plötzlich alles einmal nicht um die Großkopferten vom FC Bayern, sondern um die „Löwen“ von 1860 München.
Unter der Regie von Trainer Werner Lorant hatte der Verein aus Giesing sensationell Platz vier in der Bundesliga erobert und spielte nun in den Playoffs gegen Leeds United um den Einzug in die Champions League.
„Heute das große Spiel gegen Leeds“ titelte die Münchner tz am 23. August 2000, vor dem Rückspiel im Olympiastadion, „diese elf Löwen wollen in die Champions League“ und zeigte die vermutlich beste Mannschaft, die Werner Lorant in seiner langen Karriere trainiert hat.
Unter anderem liefen auf: Paul Agostino, Daniel Bierofka, Daniel Borimirov, Harald Cerny, Weltmeister Thomas Häßler und Martin Max.
Es wurde nichts mit der Champions League:0:1 nach 1:2 im Hinspiel an der Elland Road, „The Peacocks“ waren letztlich cleverer als die Münchner.
Auf dem Weg in die CL-Quali hatte 1860 München erstmals seit 1977 wieder einen Derby-Sieg gegen den großen Stadtrivalen FC Bayern (1:0 / Tor: Thomas Riedl) geschafft – und auch das Rückspiel gewannen die „Löwen“ mit 2:1.
Werner Lorant war allerdings beim historischen 1:0-Triumph am 27. November 1999 im eiskalten Olympiastadion nur Tribünengast.
Der temperamentvolle, mitunter harsche „Löwen“-Coach („Ich wechsle nur aus, wenn sich einer das Bein bricht.“) hatte sich eine Woche zuvor nach Schiedsrichter-Kritik beim 1:1 in Leverkusen eine Sperre abgeholt.
Auf der 1860-Bank saß der Wiener Peter Pacult.
Lorant coachte die „Sechziger“ am 15. April 2000 zum historischen Derby-Doppelsieg. Nie zuvor und auch danach nie wieder gewann der Deutsche Meister von 1966 in einer Saison beide Bundesliga-Duelle gegen die Bayern.
Werner Heinz Erich Lorant hat seine Erinnerungen 1999, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, in Eine beinharte Story (Autor: Jörg Althoff, Verlag: AGON) veröffentlicht.
„Vieles, was darin geschrieben wurde, ist auch wahr“, versicherte er…
Der 2024 verstorbene Weltmeister Bernd Hölzenbein sagte einmal über den schon als Spieler „beinharten“ Werner Lorant bei Eintracht Frankfurt (UEFA-Cup-Sieger 1980, DFB-Pokalsieger 1981): „Seine Härte war gefürchtet! Wenn mich mal ein Gegenspieler nervte, drohte ich ihm mit Werner. Nach dem Motto: Ich hetz‘ den Lorant auf dich. Schon war Ruhe.“
Härte zeigte Lorant vor allem auch im Trainergeschäft. Seine Devise: „Warum sollte ich mit den Spielern reden? Ich bin doch kein Pfarrer!“
Werner Lorant hatte 1860 München als Trainer 1992 übernommen und den leck geschlagenen Traditionsklub von der drittklassigen Bayernliga zurück in die Bundesliga geführt. Mit seinem „Aus“ bei 1860 im Jahr 2001 war seine ganz große Zeit als Trainer vorbei.
Für Kirmes-Nummern bei seinem ehemaligen Verein 1860 hatte er kein Verständnis. „Glauben Sie ernsthaft, ich hätte einen Spieler aufgestellt, der mit einer Wampe ankommt und dann daraus auch noch ein Geschäft macht?“, geißelte der Disziplinfanatiker 2021 eine ironisch gemeinte T-Shirt-Aktion von Ex-1860-Stürmer Sascha Mölders („Die Wampe von Giesing“).
Lorant geriet in finanzielle Turbulenzen, 2011 wurde sein Haus in Dorfen bei München zwangsversteigert.
Seine letzte Trainerstation war 2019 der Amateurklub FC Hallein in Salzburg (Österreich).
Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Werner Lorant auf einem Campingplatz in Waging am See und in einem Seniorenheim.
„Ich muss nicht als Millionär sterben, sondern als korrekter Mensch“, sagte er einmal. Möge er in Frieden ruhen.