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·4 de julio de 2023

Wer ist Danel Sinani? – Ein Spielerprofil

Imagen del artículo:Wer ist Danel Sinani? – Ein Spielerprofil

Der FC St. Pauli hat den luxemburigschen Nationalspieler Danel Sinani von Norwich City verpflichtet. Sinani ist ein flexibler und hochinteressanter Offensivspieler. Sein Spielerprofil.(Foto: FC St. Pauli)

Zunächst einmal ein großes Achtung: Danel! Nicht Daniel! Wird leicht übersehen…Danel Sinani ist der vierte Neuzugang des FC St. Pauli zur neuen Saison (nach Philipp Treu, Hauke Wahl und Andreas Albers). Wenn man die gezogene Kaufoption bei Karol Mets hinzunimmt, ist der 26-Jährige also der fünfte Transfer.


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Von Serbien nach Luxemburg

Danel Sinani ist im April 1997 in Belgrad geboren, fünf Jahre später zog seine Familie mit ihm nach Luxemburg. Seine Eltern sind im Kosovo geboren, die Frage für Albanien oder den Kosovo zu spielen stellte sich für ihn aber nie, wie er 2018 in einem Interview sagte. Er ist sehr froh, für das Nationalteam Luxemburgs aufzulaufen, für dessen Jugendteams er seit der U15 spielte und im Herrenbereich bereits auf 55 Länderspiele kommt.

In der Jugend spielte er für den FC Differdingen 03, ehe er mit 15 zum RFC Union wechselte und dort 2014 und 2015 U19-Meister wurde. Er kam bei RFC Union aber auch schon gleich zu Anfang auf Einsätze im Herrenbereich, wo direkt im ersten Jahr der Aufstieg in die 1. Liga gelang. In insgesamt 72 Spielen für RFC kam er auf 31 Torbeteiligungen.

Von Luxemburg nach England

2017 ging es für ihn dann zu F91 Düdelingen, wo er sich als immer noch recht junger Spieler gleich durchsetzen konnte und in den ersten beiden Saisons gleich Meister wurde. Noch besser lief es für ihn in der Saison 19/20, als er nach 16 Spielen bereits 14 Tore und vier Vorlagen auf dem Konto hatte – ehe die Pandemie den Fußball auch in Luxemburg stoppte. Für die Torschützenkrone reichte es trotzdem. Auch in der Europa League hatte er vier Mal getroffen, je zwei Tore bei APOEL Nikosia und gegen den FC Sevilla.In etwa aus dieser Zeit stammt auch ein Highlight-Video von ihm. Achtung: Unbedingt die Musik ausmachen, es ist furchtbar…

Erfahrung in Belgien, fast in der Premier League

Insgesamt 99 Spiele für Düdelingen, 46 Tore und 29 Vorlagen – das zog dann auch internationale Aufmerksamkeit auf sich und da sein Vertrag auslief ging es für ihn auf die Insel, zu Norwich City, damals wie heute in der 2. Liga Englands aktiv. Allerdings reichte es nur zu einem Einsatz in der Reserve, ehe man ihn noch im September nach Belgien verlieh, wo er für den SK Waasland Beveren (Sportchef dort damals: Roger Stilz) immerhin 21x zum Einsatz kam, den Abstieg aber auch nicht verhindern konnte.

Es folgte die nächste Leihe – und die sollte auch international den Durchbruch bringen: Bei Huddersfield Town (2. Liga) kam er auf 47 Einsätze (sieben Tore, fünf Assists) in den verschiedenen Wettbewerben. Das Team verpasste erst im Play-Off-Finale gegen Nottingham den Aufstieg in die Premier League. Dies förderte dann auch das nächste Highlight-Video zu Tage, die Musik ist nur ein bisschen weniger nervig:

In der abgelaufenen Saison begann er also wieder bei den Canaries in Norwich – und wurde im Winter nach Wigan verliehen, die in der gleichen Liga spielten. So richtig erfolgreich verlief die Saison nicht für ihn. In allen Wettbewerben und für beide Teams zusammen kam er auf 29 Einsätze (ein Tor), am Saisonende fehlte er längere Zeit aufgrund einer Oberschenkelverletzung (er ist aber alles andere als verletzungsanfällig). Da klingen die zwei Tore in vier Länderspielen schon wieder versöhnlicher, insgesamt hat er in 55 Länderspielen elf Treffer erzielt.

Social Media-Aktivitäten von ihm gibt es auf Instagram, u.a. erfährt man dort, dass er zuletzt in Ägypten Urlaub gemacht hat. Einen Twitter-Account scheint es auch zu geben, allerdings wurde dieser schon seit August 2022 nicht mehr aktualisiert.Ein Kurzportrait hat der Verein auch schon veröffentlicht, in dem er u.a. von sich selbst sagt, dass er als Spieler gerne den Ball haben will und er eine gute Übersicht hat.

Was sagen die Daten und der visuelle Eindruck?

Das Global Soccer Network sieht Danel Sinani am stärksten als Rechtsaußen (inverser Flügelstürmer), er kann aber auch als Linksaußen, im linken Mittelfeld oder im offensiven Mittelfeld spielen. Er überzeugt dabei mit seinen Standards und im Passspiel, beides fußt auf einer sehr guten Technik. Sinani ist kreativ und beweist in engen Spielsituationen eine gute Übersicht, ist zudem sehr beweglich und antrittsstark. Verbesserungspotenzial hat das Global Soccer Network in der Defensive (1-gegen-1 und Positionierung) ausgemacht, sowie der Konstanz seines Spiels über die vollen 90 Minuten. Trotz guter Übersicht ist seine Entscheidungsfindung nicht immer optimal. Das zeigt sich zum Beispiel bei der schwachen Quote an Schüssen, die den Weg auf das Tor finden (unter 10%).

Der aktuelle GSN-Index von Danel Sinani liegt bei 64.11 (durchschnittliches Bundesliga-Niveau). Dieser kann auf 67.94 ansteigen (gutes Bundesliga-Niveau). Das GSN-Fazit: „Wenn Sinani es seriös angeht, kann er durchaus ein Unterschiedsspieler in der 2.Liga sein. Sollte Hürzeler seine Schwächen in den Griff bekommen, kann er prägend für St. Pauli sein.“

Überragend im offensiven Passspiel

Der Blick in die Wyscout-Daten bestätigt die Einschätzung vom Global Soccer Network: Danel Sinani ist der Spieler in der zweiten englischen Liga der Vorsaison mit den meisten „deep completions“, also erfolgreichen Pässen nahe am gegnerischen Tor. Zudem spielte er die zweitmeisten Schnittstellenpässe, hat die höchste Anzahl erfolgreiche „smart passes“, also Zuspiele zwischen die Ketten hindurch und fast 70% seiner Pässe ins letzte Drittel waren erfolgreich – das sind wirklich bemerkenswerte Daten. Die er aber in den anderen Kategorien (Defensive, Torgefahr) nicht halten kann.

Da es einfacher ist den Spielstil und die Skills von Danel Sinani einschätzen zu können, wenn man einen vergleichbaren Spieler nennt, wage ich mich mal aus der Deckung: Filip Kostić. Damit meine ich nicht die Qualität, die natürlich nicht ganz so hoch anzusiedeln ist. Aber als ich die Bewegungen und die technischen Fähigkeiten von Sinani sah, musste ich unweigerlich an Kostić denken. Eine noch tiefergehende Analyse seines Spielstils findet sich bei TotalFootballAnalysis.

Brutale Standardstärke

Da Danel Sinani, anders als Kostić, meist über die linke Seite kommt, ist eine Bewegung aber deutlich anders: Er wackelt die Gegenspieler aus, verlangsamt dabei das Tempo und legt sich den Ball mit dem linken Außenrist nach innen, er kann aber auch aufgrund seines Antritts direkt vorbeiziehen. Auffällig, und auch von Fabian Hürzeler im Rahmen der Verpflichtung hervorgehoben, ist die enorme Stärke von Sinani bei Standardsituationen. Ich habe den gesamten gestrigen Abend mit Videoscouting verbracht, mir endlos viele Flanken von ihm angeschaut und von den vielen Ecken landete nahezu jede genau dort, wo sie hingehört. Neben den spielerischen Fähigkeiten wird es ja immer etwas unterschätzt, wie wichtig ein guter Standardschütze für ein Team sein kann. Mit Leart Paqarada hat ein starker Linksfuß den FCSP verlassen. Mit Danel Sinani ist ein womöglich noch stärkerer Standardschütze hinzugekommen – und ein Linksfuß, der auf der offensiven Außenbahn noch fehlte.

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Stark im Dribbling, noch stärker mit dem linekn Fuß – Danel Sinani bringt dem FC St. Pauli neue Skills

(Stephen Pond/Getty Images/via OneFootball)

High risk, high gain

Bei all den guten Werten im Passspiel muss jedoch beachtet werden, dass Danel Sinani defensiv zulegen muss, allein schon um den Ansprüchen zu genügen, die Fabian Hürzeler an seine Offensivspieler hat. Zudem spielt er eine Vielzahl an Risikopässen, er sucht oft die Verlagerung und bisher zu oft den Torabschluss aus schlechten Positionen. Diese Fehlerquote dürfte auch der Grund sein, warum Sinani bisher nicht noch höher gespielt hat. Es ist also eine Spielweise, die zu vielen Ballverlusten führt, aber eben auch eine die, wenn in die richtigen Bahnen gelenkt, in der 2. Bundesliga den Unterschied ausmachen kann.

Danel Sinani ist ein Spieler, den ein Kader aushalten muss, jemand, der das Risiko sucht und dadurch gegnerische Abwehrreihen knacken kann. Von solchen Spielertypen darf ein Team nicht zu viele auf dem Platz haben. Umso besser, dass Sinani beim FC St. Pauli ein gefestigtes Gerüst vorfindet. Er dürfte aufgrund seiner sehr auffälligen Spielweise der erste sein, den man im Stadion für schlechte Leistungen anzählen wird, aber auch der erste, den man für gute Leistungen feiert. Er wird im Trikot des FCSP sicher Bälle und Duelle verlieren, aber hoffentlich umso öfter für besonders Momente sorgen.

Herzlich willkommen am Millerntor, Danel Sinani!// Maik & Tim

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