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·27 de junio de 2024

Wer ist Alexander Blessin? – Ein Trainerprofil

Imagen del artículo:Wer ist Alexander Blessin? – Ein Trainerprofil

Der neue Cheftrainer des FC St. Pauli heißt Alexander Blessin. Der 51-jährige kommt vom belgischen Pokalsieger Royal Union Saint-Gilloise ans Millerntor.(Titelbild: Laurie Dieffembacq/Belga Mag/AFP/Getty Images/via OneFootball)

Etwas mehr als eine Woche hat es gedauert, bis der FC St. Pauli nach dem Abschied von Fabian Hürzeler einen neuen Cheftrainer präsentiert. Alexander Blessin kommt aus Belgien zum FCSP und dieser Wechsel ist zweifelsohne ein ziemlich dickes Pfund. Aber der Reihe nach…


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The Story So Far

Alexander Blessin hatte kürzlich Geburtstag: Am 28. Mai 1973 wurde er in Bad Cannstatt geboren. Als Spieler gelang ihm über den SV Bonlanden und TSF Ditzingen 1997 der Sprung zur zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart. Von dort schaffte er kurzzeitig in der Saison 98/99 auch den Sprung zu den Profis. Auf sieben Einsätze in der Bundesliga und einen im UEFA-Cup brachte es der Stürmer. Weiter ging es ab 1999 bei den Stuttgarter Kickers, wo Blessin zwei Jahre spielte, ehe es ihn aus Stuttgart wegzog.

Türkei, Burghausen, Pfullendorf

Ab jetzt wird es etwas unübersichtlich in der Spielerkarriere von Alexander Blessin: 2001 ging es zu Antalyaspor, wenige Monate nach diesem Wechsel stand er bei Wacker Burghausen unter Vertrag, ehe er dann zwei Jahre beim VfB Leipzig kickte. 2005 spielte Blessin dann für den SC Pfullendorf in der Regionalliga Süd, wo er mit 16 Treffern seine toremäßig stärkste Spielzeit hatte. Von dort ging es innerhalb der Regionalliga Süd zur TSG Hoffenheim und wieder ein Jahr später zu den Sportfreunden Siegen. Es folgte eine Saison bei Jahn Regensburg und SSV Reutlingen, ehe Blessin seine Karriere zwischen 2010 und 2012 beim SV Bonlanden beendete.

Was folgte, hat Alexander Blessin mal in ziemlicher Ausführlichkeit selbst bei CoachesVoice.com aufgeschrieben. Und diese Beschreibung seines Weges hin zu einem erfolgreichen Fußballtrainer ist wirklich sehr zu empfehlen. Blessin arbeitete nämlich für ein paar Jahre für eine Versicherung. Ralf Rangnick, der Blessin kurzzeitig in Stuttgart und Hoffenheim trainierte, holte ihn 2012 zu RB Leipzig, wo er insgesamt acht Jahre tätig war. Alexander Blessin ist also ein Trainer der „RB-Schule“ – und einige dürften bereits jetzt wissen, was das für die Spielweise seiner Teams bedeutet.

RB-Schule, dann Durchbruch in Oostende

In Leipzig durchlief Alexander Blessin erst als Co-, später als Cheftrainer die U-Teams des Clubs. Nachdem Julian Nagelsmann als Cheftrainer der Profis einen langfristigen Kontrakt unterzeichnete und Blessin selbst etwas auf diesen Posten geschielt hatte, ging es für ihn im Sommer 2020 zu KV Oostende. Mit dem Abstiegskandidaten spielte er eine sehr erfolgreiche Saison in der ersten belgischen Liga. Das Team wurde am Saisonende Tabellenfünfter, Blessin wurde im Anschluss zum Trainer des Jahres gewählt.

Zwar unterzeichnete er 2021 einen langfristigen Vertrag bei Oostende, doch im Winter 21/22 zog es Alexander Blessin zu CFC Genua, wo er – übrigens zusammen mit Leo Østigård – versuchte, den Abstieg zu verhindern. Das gelang nicht und nach weniger als einem Jahr war das Kapitel Italien für Blessin bereits wieder beendet. Warum? Auf jeden Fall gelang es ihm, den Fußball des Teams recht deutlich zu ändern. Das gefiel aber wohl nicht allen. Die Aussagen von Federico Marchetti (damals aussortierter Ersatztorhüter) haben es jedenfalls in sich. Zu seiner Zeit in Genua, dazu und dass der Präsident des Clubs lieber jemand anderen an die Seitenlinie geholt hätte und auch zum Nachtreten von Marchetti hat sich Alexander Blessin in einem Interview Anfang 2023 ausführlich geäußert.

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Zum Abschluss seiner Zeit bei Royal Union Saint-Gilloise gewann Alexander Blessin (links) noch den belgischen Pokalwettbewerb.

// (c) David Pintens/Belga Mag/AFP/Getty Images/via OneFootball)

Belgiens Trainer des Jahres

Es ging zurück nach Belgien, wieder zu einem datenaffinen Club, wie es auch Oostende war: Royal Union Saint-Gilloise – ausgerechnet der Zweitclub von Tony Bloom, Besitzer von Brighton & Hove Albion. Mit Saint-Gilloise konnte Blessin den belgischen Pokal gewinnen und in der Liga lag man nach 30 Spielen auf Platz eins. In den Meisterschafts-Playoffs langte es dann aber knapp „nur“ zu Platz zwei. Blessin wurde nach dieser Saison erneut zum Trainer des Jahres in Belgien gewählt.

Nun zieht es Alexander Blessin zum FC St. Pauli. Dieser Schritt kommt sicher etwas überraschend. Saint-Gilloise tritt kommende Saison in der Quali zur Champions League an, spielt sicher international. Der Schritt in die Bundesliga ist also nicht so selbstverständlich, wie er auf den ersten Blick wirken mag. Sicher ist hingegen, dass Blessin einen sehr guten Ruf in der Branche genießt (vielleicht abgesehen von Teilen Genuas – hier dürften die Verantwortlichen des FCSP genau hingeschaut haben, was da nicht gepasst hat).

Das sagt der Experte

In Belgien bei Royal Union Saint-Gilloise hat Alexander Blessin in der letzten Saison auf jeden Fall ziemlichen Eindruck hinterlassen. Das bestätigt uns auch der angehende Journalist und RUSG-Fan Dimitri, der den Twitter-Account „Royal Apaches“ betreibt. Er hat uns ein paar Fragen zum neuen Trainer des FC St. Pauli beantwortet.

Moin Dimitri, wie würdest Du den Spielstil von Royal Union Saint-Gilloise unter der Leitung von Alexander Blessin beschreiben?In der letzten Saison haben wir die meiste Zeit auf Konter gespielt, aber seit Blessin da ist, ist das Gegenpressing das wichtigste Element unseres Spiels. Weil Blessin vor ein paar Jahren Cheftrainer von Oostende war, war das bereits bekannt. Also wussten wir, was wir zu erwarten hatten, als er zu Union kam. Übrigens hat er bei uns nur im 3-5-2 oder 3-4-2-1 gespielt, je nachdem, welche Spieler auf dem Platz waren.

Was für eine Art Trainer ist er? Ist er beliebt bei seinen Spielern?Ja, das war er. Er ist ein ziemlich zurückhaltender Trainer, meistens ruhig, nicht der Typ, der bei jedem Spiel eine Karte bekommt. Auch wenn er am Ende der Saison ein wenig die Ruhe verlor und öffentlich die Schiedsrichter der Liga kritisierte. Er ist als Gentleman bekannt, einer der besten Trainer der Liga und alle Journalisten und Berater schätzen ihn.

Was würdest Du als größte Stärke seiner Spielidee bezeichnen?Wahrscheinlich sein Gegenpressing und ich weiß nicht genau wie, aber er hat uns einen Schritt nach vorne gebracht. In den beiden vorangegangenen Spielzeiten (kurz nach dem Aufstieg) schienen wir die kleine Mannschaft zu sein, die mit viel Glück Erfolg hatte. Aber mit Blessin an der Seitenlinie wurden wir ernster genommen. Wahrscheinlich dank seines Rufs und seiner Fähigkeiten.

Royal Union Saint-Gilloise hat eine beeindruckende Saison unter Blessin gespielt. Verlief es perfekt oder gab es auch Dinge, die nicht so richtig funktioniert haben?Ich denke, seine größte Schwäche sind die Auswechslungen. Er wechselt aus meiner Sicht oft zu spät während eines Spiels. Auch wenn ein Spieler mehrere Spiele hintereinander nicht gut ist, zögert er lange, bevor er ihn auf die Bank setzt, vor allem, wenn der Spieler ein Star ist.

Alexander Blessin wird jetzt mit dem FC St. Pauli in der Bundesliga um den Klassenerhalt spielen. Glaubst Du, dass das passt?Schwer zu sagen. Vor zwei Jahren hat er es nicht geschafft, Genua vor dem Abstieg zu bewahren. Aber kurz danach hatte er bei Union großen Erfolg. Zumindest kann man sicher sein, dass er alles für den Verein geben wird, was er hat. Seine Familie ist in Deutschland und seine Frau ist seit Beginn der Saison teilweise gelähmt. Trotzdem ist er bei Union geblieben und der Verein hat zum ersten Mal seit 89 Jahren einen Pokal gewonnen. Aber natürlich war es angesichts der Situation seiner Familie keine Überraschung, dass er gehen würde. Jetzt glaube ich, dass er in Deutschland bleiben wird.Vielen Dank für den Einblick, Dimitri!

Die Verpflichtung von Alexander Blessin als dicken Fisch zu beschreiben, der dem FC St. Pauli ins Netz gegangen ist, wirkt nicht verkehrt. Blessin hat sich durch seine Erfolge mit KV Oostende und Royal Union Saint-Gilloise in der belgischen Liga und auch darüber hinaus einen äußerst guten Ruf erarbeitet. Und da ein solch wichtiger Transfer eben auch einer gründlichen Berichterstattung bedarf, haben wir uns mit der Spielweise der Teams von Alexander Blessin in einem zweiten Artikel ausführlich gewidmet, der zeitnah folgen wird. der jetzt online ist: „Same, same? Different!“

Hier nun der wichtigste Satz dieses Artikels:Herzlich Willkommen am Millerntor, Alexander Blessin!// Tim

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