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·11 de marzo de 2025

Vorentscheidung in der Frauen-Bundesliga? Vorschau zum Topspiel Bayern vs. Wolfsburg

Imagen del artículo:Vorentscheidung in der Frauen-Bundesliga? Vorschau zum Topspiel Bayern vs. Wolfsburg

Die Iden des März, das weiß nicht nur Julius Cäsar, sind gefährlich. Auch Fußballteams kennen sich bestens mit dieser tückischen Zeitperiode in der Mitte des März aus, wenn der Frühling erst zögerlich kommt, und sie zwar keinen Dolch im Rücken fürchten müssen, dafür aber schlauchende englische Wochen, das Schmelzen von vor Kurzem noch als komfortabel erachteten Polstern, und Verletzungskrisen.

In diesem schönen Zeitfenster fällt gerne das Wort "Vorentscheidung", das beide Seiten dann ebenso prompt dementieren wie Cäsar damals die ihm bevorstehende Gefahr. Aber zweifellos droht Unheil, wenn der FC Bayern München und der VfL Wolfsburg zum Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga aufeinandertreffen. Für wen, das ist noch nicht ganz klar. Immerhin: Cäsar selbst wurde einen Tag später, am 15. März, erst vom Unheil heimgesucht. Die Vorschau zum Spitzenspiel.


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Im Vorfeld des Spitzenspiels gab es einige Störgeräusche, rund um die Frage: Was ist eine angemessene Kulisse für so ein Topspiel? Der FC Bayern München war der Meinung, dass der heimische Campus (2.500 Sitzplätze) dafür ausreiche, woraufhin erwartbar viele Fans mit leeren Händen dastanden. Damit werden die Münchnerinnen diese Saison wohl kein einziges Spiel im großen Stadion, der Allianz Arena, austragen.

Das ZDF und der DFB dagegen waren für ein Topspiel unter Flutlicht nicht zu haben, und setzten die Partie an das etwas unorthodoxe Datum des Freitagnachmittag, 14. März, um 16:55 Uhr, an - auch das zum Unmut einiger Fans, schließlich will am Freitag ja noch gearbeitet werden. Bei der kleinen Kapazität des Campus sollte es allerdings das kleinste Problem werden, die Tickets loszuwerden. Übertragen wird die Partie live im ZDF sowie auf Magenta Sport und DAZN.

Die sportliche Situation

Der VfL Wolfsburg gibt sein Bestes, um das Spitzenspiel wieder als diejenige Konstellation zu vermarkten, die ihnen am besten liegt: Wolfsburg unter Zugzwang, verlieren verboten, Bayern als klarer Favorit und damit unter Druck.

In dieser Konstellation konnten die Wölfinnen zuletzt einige überraschende und überzeugende Siege gegen die Rivalinnen feiern, etwa im DFB-Pokalfinale 2024 und im Bundesliga-Hinspiel, als sie mit 2:0 triumphierten. Auch da standen sie schon mit dem Rücken zur Wand, schienen die Meisterschaftschancen schon fast verspielt zu haben.

Jetzt aber ist alles wieder offen. Bayern liegt mit 41 Punkten auf Rang eins, dahinter folgen Frankfurt und Wolfsburg mit je 38. Die Wolfsburgerinnen machten sich ihre Underdog-Credibility leider mit einem allzu überzeugenden Auftritt gegen Frankfurt (6:1) etwas kaputt, wodurch das Narrativ nicht mehr ganz so gut funktioniert.

Dennoch hat Bayern die Nase vorn, bei einem Sieg würde der Vorsprung auf den VfL auf sechs Punkte anwachsen. Das wäre wohl genug, um einen Titelgewinn des VfL auszuschließen, zumal es nicht ganz unwahrscheinlich scheint, dass die Wolfsburgerinnen auch gegen andere Gegnerinnen Federn lassen.

Bei einem Triumph von Wolfsburg und einem anschließenden Sieg von Frankfurt gegen Freiburg hätten wiederum alle Spitzenteams gleich viele Punkte auf dem Konto, nämlich 41. Are you not entertained?

Die aktuelle Form

Bayern hat sich nach einer teils wackligen Hinrunde nach der Winterpause stabilisiert. In den letzten sieben Bundesligaspielen kassierten die Münchnerinnen nur ein Tor, allerdings war auch wenig Glanz und Gloria dabei. Gegen Leipzig und Bremen gewann die Elf von Alexander Straus nur mit Mühe mit 1:0.

Der letzte Test vor dem Topspiel dürfte Bayern dagegen Mut gemacht haben: Mit 3:0 gewannen sie vor mehr als 35.000 Zuschauern gegen Köln. Eine tolle Atmosphäre im Kölner Stadion, in der die amtierenden Meisterinnen sogar noch deutlich mehr als drei Tore hätten erzielen können.

Die Wolfsburger Saison ähnelt bisher eher einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Anfang Februar schien der Zug zur Meisterschaft schon abgefahren, als der VfL gegen Köln nur zu einem ideenlosen Remis kam. Als kurz danach die erste Niederlage im DFB-Pokal seit zehn Jahren folgte, war die Stimmung am Tiefpunkt.

Aber genau dann sind die Wolfsburgerinnen stets am stärksten, sie tanken ihre Kraft aus der Frustration und dem "Wir-beweisen-es-euch-und-uns-Gefühl". So ließen sie einer desolaten Eintracht Frankfurt in einer furiosen Vorstellung keine Chance. Darauf ließ die Stroot-Elf ein unspektakuläres 2:0 gegen Leipzig folgen.

Beide werden im Topspiel auch schon den Blick auf die nächsten Herausforderungen haben, denn unter der Woche steht die Champions League an. Bayern empfängt am Dienstag (21 Uhr) zuhause Olympique Lyonnais, während Wolfsburg auf Barcelona trifft. Viel größere Herausforderungen kann es nicht geben - wer den Luxus hat, im Topspiel Körner zu sparen, wird daher gleich doppelt glücklich sein.

Team-News und Verletzungen

Bei Bayern stand zuletzt eine Personalie im Fokus, die auch im Topspiel eine Rolle spielen dürfte: Klara Bühl verlängerte in München, nach langen Spekulationen - 90min hatte bereits vor einer Woche einen entsprechenden Bericht zu Bühls Zukunft bestätigt.

Bühls Verlängerung ist ein klares Statement vom Rekordmeister - Bayern konnte eine international begehrte Topspielerin halten, anders als das bei Wolfsburg mit Jule Brand der Fall war - Brand zieht es im Sommer wohl nach Frankreich.

Beide Teams müssen neben Transferfragen auch mit Verletzungen umgehen - die Münchnerinnen hat es dabei schlimmer getroffen: Bayern muss weiterhin auf die Langzeitverletzten Lena Oberdorf (Kreuzbandriss), Katharina Naschenweng (Kniegelenksdistorsion) und Georgia Stanway (Außenbandriss) verzichten. Dafür ist Sarah Zadrazil wieder mit von der Partie, die Mittelfeldspielerin gab im letzten Bundesliga-Spiel gegen Köln ihr Comeback. Auf Wolfsburger Seite fehlen die Verteidigerinnen Kathrin Hendrich und Camilla Küver sowie Kristin Demann.

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