VfL Osnabrück
·8 de enero de 2025
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·8 de enero de 2025
Am Donnerstagnachmittag kommt es für den VfL Osnabrück im Trainingslager im spanischen Alicante zu einem Testspiel gegen den kroatischen Erstligisten HNK Hajduk Split (Anpfiff: 14:00 Uhr). Die Lila-Weißen treffen damit auf eine Mannschaft, die nicht nur mit vielversprechenden Talenten, sondern auch mit einigen bekannten Namen geschmückt ist. Der Vorbericht.
Der Gegner Hajduk Split, vollständig „Hrvatski nogometni klub Hajduk Split“ (Kroatischer Fußballklub Hajduk Split), ist ein traditionsreicher Fußballverein aus der Stadt Split in Kroatien direkt am Mittelmeer. Hajduk Split ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Vereine des Landes. Mit insgesamt neun Meistertiteln und acht Pokalsiegen ist man nach Dinamo Zagreb der zweiterfolgreichste Verein des Landes. Im ehemaligen Jugoslawien war Hajduk Split mit ebenfalls neun Meisterschaften und neun Pokalsiegen der erfolgreichste kroatische Verein. Zuletzt gewann der Verein in der Saison 2004/05 die kroatische Meisterschaft und 2023 zum achten Mal den kroatischen Pokal.
Topstar der Mannschaft ist zweifelsohne Ivan Rakitić. Der 36-Jährige wechselte im Sommer 2024 in die zweitgrößte Stadt Kroatiens. Der 106-fache kroatische Nationalspieler, der jedoch in der Schweiz geboren und aufgewachsen ist, spielt damit erstmalig im Heimatland seiner Eltern. In der bisherigen Saison verpasste Rakitić nur ein einziges Spiel und konnte in 17 Partien ein Tor erzielen und drei weitere vorlegen. Ansonsten ist der Kader mit einigen jungen Talenten, aber auch dem ein oder anderen erfahrenden Spieler, gespickt. Insgesamt weist der Kader von Hajduk ein Durchschnittsalter von 25,2 Jahren auf und hat damit einen ähnlichen Durchschnitt wie der Kader des VfL Osnabrück (25,8 Jahre). In der Offensive von Split gibt es einen herausragenden Mann. Mittelstürmer Marko Livaja war in dieser Saison bereits an 18 Toren (10 Tore, 8 Vorlagen) beteiligt. Der heute 31-Jährige begann seine Karriere bei Hajduk Split und wechselte dann im Jahre 2010 zum damals aktuellen Champions Legaue-Sieger Inter Mailand. Dort konnte er sich jedoch nicht durchsetzen und kam auf nur 13 Einsätze, bei denen er allerdings viermal ins Tor traf. Nach Stationen bei unter anderem Atalanta Bergamo, Rubin Kazan, UD Las Palmas und AEK Athen kehrte Livaja im Februar 2021 zurück nach Split und konnte sich seitdem zweimal als Torschützenkönig in der heimischen Liga krönen.
Ein vielversprechendes Talent im Kader von Split ist zum Beispiel der erst 17-Jährige Bruno Durdov. Dieser ist seit dieser Saison Teil des Profikaders und konnte in vierzehn Partien bereits dreimal treffen. Die ausgezeichnete Jugendarbeit bildet sich auch in den Leistungen von Simun Hrgovic wieder. Der 20-Jährige Linksverteidiger kann in dieser Saison ebenfalls vierzehn Einsätze vorweisen, in denen er nicht nur seine Defensivqualitäten nachweisen konnte, sondern mit drei Torvorlagen auch in der Offensive sein Talent unter Beweis stellte. In der Sturmspitze von Split ist außerdem ein Deutsch-Kosovoraner aktiv. Der 23-Jährige Leon Dajaku wurde beim VfB Stuttgart und FC Bayern München ausgebildet und fand über Union Berlin, Sunderland und St. Gallen den Weg zu Hajduk Split. Seit Sommer 2023 ist Dajaku in Split aktiv und konnte seitdem in 38 Partien vier Tore erzielen und vier weitere vorlegen.
Trainer bei Hajduk Split ist seit vergangenem Sommer Gennaro Gattuso. Der 46-Jährige ist bereits seit über zehn Jahren im Trainergeschäft tätig und trainierte zuletzt bei Napoli, dem FC Valencia und Olympique Marseille. Bei seinem aktuellen Arbeitgeber kann der Italiener nach 24 Spielen eine Punkteschnitt von 1,96 vorweisen. Damit ist Hajduk Split nach seiner Tätigkeit bei der U19 vom AC Mailand bislang die zweitbeste Station seiner Trainerkarriere.
Die Ausgangslage Hajduk Split spielte eine sehr gute Hinrunde sowohl in der Liga als auch im kroatischen Pokal. So verlor man insgesamt nur drei Partien und steht nach 18 Spieltagen mit 36 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Dabei trennt Split nur das schlechtere Torverhältnis vom Tabellenführer HNK Rijeka. Auf diese trifft man auch im Viertelfinale des Pokals, welches Ende Februar ausgetragen wird. Insgesamt ist man also sehr zufrieden mit der ersten Saisonhälfte in Split, ist das große Ziel doch nach über zehn Jahren wieder einmal kroatischer Meister zu werden.
In anderen Sphären befindet sich dagegen der VfL Osnabrück. Nach einem enttäuschenden Saisonstart fand man zuletzt oder Neu-Coach Marco Antwerpen wieder besser in die Spur und konnte, durch den 2:0-Heimsieg gegen Rot-Weiss Essen und dem 1:1-Unentschieden beim SC Verl, den Abstand auf das rettende Ufer auf fünf Punkte verkürzen. In der bisherigen Winterpause waren die Lila-Weißen nicht nur auf dem Trainingsplatz, sondern auch auf dem Transfermarkt sehr aktiv. Nachdem man die Abgänge von David Richter, Brian Beyer, Lirodon Mulaj, Erik Engelhardt, sowie die Leihe von Kevin Wiethaup verkündete, konnte man auch auf der Zugangsseite einige neue Namen vermelden.
So reiste der VfL mit insgesamt vier neuen Gesichtern in das Trainingslager nach Alicante. Kurz vor Weihnachten wurde bereits die Leihe von Niklas Kölle bekannt gegeben, der zunächst für ein halbes Jahr für die Osnabrücker auflaufen wird. Der Linksverteidiger kam in der Hinrunde beim Zweitligisten SSV Ulm nur zu einem Einsatz, bringt aber dennoch aus seiner Zeit beim MSV Duisburg die Erfahrung aus 55 Drittligaspielen mit in die Hasestadt. Als zweiter Neuzugang des Winters stelle Michael Welling den Innenverteidiger Jannik Müller vor. Der 30-Jährige spielte in der letzten Saison noch mit dem SV Darmstadt in der Bundesliga und kam dort insgesamt 16-mal zum Einsatz. Zudem lief Müller für Darmstadt 98 und Dynamo Dresden bereits 134-mal in der 2.Bundesliga auf. Der Rechtsfuß war seit Sommer vereinslos und kam somit ablösefrei zum VfL.
Neben den beiden Defensivakteuren wurde auch etwas offensive Qualität dazugeholt. Mit Bryan Henning konnte der VfL einen Rückkehrer an der Bremer Brücke begrüßen. Der 29-Jährige spielte bereits von 2019 bis 2021 für die Osnabrücker und kam nun vom Ligakonkurrenten Viktoria Köln zurück zum VfL. In der bisherigen Saison kommt Henning bereits auf 16 Einsätze, in denen ihm fünf Torbeteiligungen (zwei Tore, drei Vorlagen) gelangen. Noch torgefährlicher ist der vierte Winterneuzugang des VfL. Nikky Goguadze kam vom Regionalligisten Bremer SV erst am vergangenen Samstag nach Osnabrück. Der Niederländer konnte sich in den vergangenen Jahren stets weiterentwickeln und diese Saison in der Regionalliga Nord in 19 Partien insgesamt 18 Tore erzielen. Dabei profitiert der 1,77m große Stürmer unter anderem von seiner Beidfüßigkeit, wodurch er in der Offensive variabel einsetzbar ist. Alle vier neuen Gesichter werden aller Voraussicht nach am Donnerstag gegen Hajduk Split beim Testspiel im „La Finca Football Center“ erstmals im lila-weißen Dress zum Einsatz kommen. Dabei wird die Partie in zweimal sechzig Minuten ausgetragen, sodass möglichst viele Spieler viele Einsatzminuten bekommen können.
Das Personal Bei Hajduk Split muss Gattuso auf den defensiven Mittelfeldspieler Mihael Zaper verzichten. Dessen Rückkehr nach einer Knie-OP noch unbekannt ist.
Beim VfL trainierte im Trainingslager bislang Bashkim Ajdini nur individuell, er fällt morgen aus. Anders als Bastien Conus, der angeschlagen war, aber morgen einsatzfähig ist.
Stimmen zum Spiel VfL-Cheftrainer Marco Antwerpen möchte im morgigen Testspiel vor allem defensive Stabilität von seiner Mannschaft sehen. „Es ist unser einziges Testspiel, also wir wollen defensiv gutstehen. Ich glaube, wir werden besonders in der Defensive gefordert sein, aber das wollen wir gut machen. Und letztendlich geht es morgen auch darum, das Spiel zu gewinnen. Die Jungs sollen zeigen, wer gegen Sandhausen auf dem Platz stehen möchte.“
Außerdem freut sich Antwerpen über die Ansetzung des Testspiels auf 120 Minuten: „Es ist gut, dass wir so viele Spieler wie möglich dann auch noch mal im Einsatz haben. Wir wollen vielen Spielern die Möglichkeit geben können, sich nochmal unter Wettkampfbedingungen gegen einen wirklich guten Gegner zu zeigen.“
Livestream und Liveticker Das Spiel kann wie gewohnt im Liveticker in der App oder auf der Website verfolgt werden. Zudem bietet die NOZ einen Livestream an.
Text: Jendrik Greiwe Foto: osnapix