MillernTon
·21 de febrero de 2025
Vorbericht: 1. FSV Mainz 05 – FC St. Pauli (23. Spieltag, 24/25)
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·21 de febrero de 2025
Den FC St. Pauli erwartet ein hochintensives Spiel in Mainz. Die Rheinhessen haben es mit harter Arbeit und klarer Spielstruktur ins obere Tabellendrittel geschafft. Eine Mammutaufgabe.(Titelfoto: Stefan Groenveld)
Im „Vor dem Spiel“-Gespräch hat sich Casche mit der Wortpiratin Mara Pfeiffer unterhalten. Hört da gerne rein. Zudem hat sich Nina intensiv die Historie des 1. FSV Mainz 05 und dessen Fanszene angeschaut.
Der FC St. Pauli erlebte am Mittwoch auf dem Trainingsplatz an der Kollaustraße einen Schreckmoment. Elias Saad knickte um, musste behandelt werden und danach das Training abbrechen. Inzwischen ist klar, dass es sich aber nicht um eine strukturelle Verletzung handelt. Saad habe zwar Schmerzen, dürfte aber am Freitag wieder auf dem Trainingsplatz stehen. Ein kleines Fragezeichen hinter seinem Einsatz am Wochenende gibt es dennoch, wie Alexander Blessin auf der Pressekonferenz sagte.
Sollte Saad einsatzbereit sein, dann wird der Kader des FC St. Pauli im Vergleich zur Vorwoche nur auf einer Position verändert werden müssen: Die schwere Verletzung von James Sands führt dazu, dass vermutlich Marwin Schmitz in den Spieltagskader aufrücken wird. Möglich ist aber auch, dass Connor Metcalfe diesen freien Platz besetzt. Zumindest wollte Blessin nicht ausschließen, dass der 25-jährige nach langer Pause zurückkehrt.
Der FCSP-Cheftrainer selbst wird am Samstag aber ganz sicher fehlen, zumindest auf der Trainerbank. Blessin sah gegen Freiburg seine vierte Gelbe Karte und muss daher das Spiel woanders im Stadion verfolgen. Co-Trainer Peter Nemeth wird die Rolle an der Seitenlinie übernehmen und das Vertrauen in ihn ist extrem groß, das betonte Blessin auch noch einmal auf der Pressekonferenz.
Zwar findet die Pressekonferenz des 1. FSV Mainz 05 erst am Freitag statt (also nach Veröffentlichung dieses Vorberichts), doch bereits vorher ist klar, dass Trainer Bo Henriksen einen gut gefüllten Kader zur Hand haben wird für das Spiel gegen den FC St. Pauli. Einzig eine kleine Erkältungswelle macht dem Team aktuell zu schaffen. Stammtorhüter Robin Zentner und Innenverteidiger Stefan Bell hat es erwischt. Beide mussten unter der Woche mit dem Training aussetzen. Bell hatte allerdings ohnehin aufgrund einer Oberschenkelverletzung zuletzt nicht gespielt.
Dass der 1. FSV Mainz 05 nach 22 Spieltagen auf dem sechsten Tabellenplatz stehen würde, damit hätten vor dem Hinrundenspiel gegen den FC St. Pauli wohl nur die wenigsten gerechnet. Nach nur einem Sieg aus den ersten fünf Ligaspielen machte sich etwas Unzufriedenheit breit rund um das Mainzer Team. Was danach folgte, fasst Alexander Blessin so zusammen: „Man sieht, was man durch Arbeit erreichen kann. Als sie zu uns gekommen sind, stand der Trainer gehörig unter Druck. Sie sind ruhig geblieben und haben gearbeitet.“
Die Rheinhessen wurden stärker im Saisonverlauf. Zusammen mit dem 3:0-Erfolg am Millerntor holte das Team von Trainer Bo Henriksen in den letzten 17 Bundesligaspielen satte 30 Punkte. Das ist nicht weniger als die Ausbeute eines Clubs, der um die Qualifikation für das internationale Geschäft mitspielt. Klar, der Hauptgrund ist die von Blessin genannte Arbeit, die die Mainzer dorthin gebracht hat. Aber was machen sie dabei denn so gut?
Angesichts von nur 24 Gegentreffern in dieser Saison, die zweitwenigsten der Bundesliga (knapp vor dem FC St. Pauli), fällt die Antwort nach den Qualitäten von Mainz 05 relativ leicht. Unter Bo Henriksen haben die Mainzer eine Struktur gegen den Ball, die nur ganz schwer zu knacken ist. Und diese ist – zumindest, wenn das Team sehr tief steht – jener des FC St. Pauli sehr ähnlich. Denn auch Mainz zieht sich gerne in ein kompaktes 5-2-3/5-4-1 zurück und lässt den Gegnern dabei ganz wenig Raum in den kritischen Zonen.
Der Mainzer Moritz Jenz hatte im Hinspiel gegen den FC St. Pauli nur wenig Probleme mit Johannes Eggestein & Co. und hat sich in Abwesenheit von Stefan Bell dank starker Leistungen einen Stammplatz in der Innenverteidigung erspielt. // (c) Stefan Groenveld
Der Unterschied zum FC St. Pauli ist dann aber, was die Mainzer machen, wenn sie den Ball aus dieser Struktur heraus gewinnen. Blessin: „Sie sind extrem stark in den Umschaltmomenten. Sie spielen sehr schnell den langen Ball und gehen auf den zweiten Ball sehr gut nach mit den Sechsern.“ Der FCSP-Cheftrainer nutzt bei den Ausführungen zum Mainzer Umschaltspiel auch das Wort „überfallartig“ und ich finde, dass das die passendste Beschreibung ihres Spiels ist. Die Rheinhessen spielen nach Ballgewinn eigentlich immer sofort den vertikalen Pass nach vorne und das Team schiebt dann in hohem Tempo nach.
Wie gut dieses Umschaltspiel funktioniert, musste der FC St. Pauli im Hinspiel am eigenen Leib erfahren, als man sich gleich zwei Treffer aus Mainzer Umschaltmomenten fing. Für Blessin ist daher auch wichtig, dass „man solche Fehler vermeidet wie im Hinspiel“, denn da habe man „zweieinhalb Geschenke verteilt.“ Der FCSP ist daher angehalten, „nicht zu viel zu schnell zu wagen.“Mainz ist also stark in eigenen offensiven Umschaltmomenten. Doch das Team hat bei gegnerischen Umschaltmomenten Lücken, wie Blessin erklärt: „Wenn wir in die Umschaltmomente kommen, dann haben sie Freiräume, die wir auch nutzen müssen. In den Momenten müssen wir den Blick nach vorne richten und versuchen, die Pässe in die Tiefe zu spielen und da dann auch hinkommen.“
Sowieso darf man erwarten, dass es ein sehr intensives Spiel am Samstag werden wird. Dafür werden die Mainzer schon sorgen. Denn ein weiteres Merkmal der Henriksen-Elf ist das extrem hohe Pressing des Teams. Dadurch werden viele lange Bälle des Gegners forciert, welche dann von der Dreier-Innenverteidigung der Mainzer oft sehr gut verteidigt werden. Für den FC St. Pauli bedeutet das eine Umstellung: „Freiburg hat uns sicher mehr Räume gegeben, als Mainz uns geben wird“, so Blessin. Doch der FCSP-Cheftrainer sieht darin auch Chancen: „Wir haben ein paar Sachen besprochen, wo wir denken, dass wir Räume haben.“
Es ist extrem schwer, aus dem Mainzer Team Spieler hervorzuheben. Die drei Innenverteidiger stehen sehr sicher. Die beiden Außenverteidiger, Caci und Mwene, sind besonders durch ihre Flankenläufe sehr gefährlich (beide bereits fünf Torvorlagen). Die Doppelsechs besitzt defensiv (Sano) und offensiv (Amiri) internationale Klasse. Der wohl wichtigste Spieler des 1. FSV Mainz 05 steht aber ganz vorne drin: Johnny Burkardt hat in 18 Ligaspielen starke 13 Treffer erzielt, traf im Hinspiel doppelt, und hat diese Saison sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft gefeiert. Blessin beschreibt seine Stärken: „Er macht die Bälle richtig gut fest, hat eine gute Dynamik, hat einen guten Abschluss, links wie rechts und einen guten Riecher.“ Auf ihn wird man beim FC St. Pauli besonders achten müssen.
Das klingt insgesamt alles sehr unangenehm? Ja, das ist es auch. Der 1. FSV Mainz 05 mag vom Namen her vielleicht nicht ins alleroberste Regal der Bundesliga gehören. Aber Mainz ist ein sehr etablierter Bundesligist und hat daher, wie übrigens auch der SC Freiburg, inzwischen eine solch hohe Qualität im Kader, dass die Rheinhessen im Spiel gegen den FC St. Pauli als klarer Favorit gelten. Dieser Unterschied ist im Vergleich zum letzten Aufeinandertreffen beider Clubs in Mainz (Saison 10/11) einfach riesengroß geworden. Der FCSP trifft am Samstag auf einen Gegner, der in Sachen individueller Qualität einfach besser ist. Was aber natürlich nicht bedeutet, dass der FC St. Pauli chancenlos ist!
Die Startaufstellung der Mainzer ist aktuell auf zwei Positionen fraglich. Sollte Zentner nicht im Tor stehen können, dürfte Lasse Rieß sein Bundesligadebüt feiern. Dann stellt sich noch die Frage, ob Henriksen auch weiterhin auf Nachwuchsstürmer Nelson Weiper setzt. Der erst 19-jährige hatte im Januar den verletzten Burkardt im Angriff vertreten und machte seine Sache dort extrem gut. So gut, dass er zuletzt zusammen mit Burkardt im Angriff spielte.
Somit könnte sich das von Mainz eigentlich praktizierte 3-4-2-1 (mit Jae-Sung Lee und dem starken Paul Nebel auf den offensiven Außenpositionen) erneut zu einem 3-4-1-2 wandeln, bei dem Nebel dann als alleiniger Zehner agiert. „Ich glaube nicht, dass sie so viel ändern im Vergleich zum letzten Spiel“, erklärt Blessin, der damit also von einer Doppelspitze ausgeht. Dem möchte ich natürlich nicht widersprechen.
Erwartete Aufstellung beim Spiel 1. FSV Mainz 05 gegen FC St. Pauli
M05: Zentner – da Costa, Jenz, Kohr – Caci, Sano, Amiri, Mwene – Nebel – Burkardt, Weiper
FCSP: Vasilj – Wahl, Smith, Nemeth – Treu, Irvine, Boukhalfa, Van der Heyden – Weißhaupt, Eggestein, Saad
Beim FC St. Pauli stellt sich die Frage, wer den schwer verletzten James Sands auf der Sechserposition ersetzen kann. Die logische Antwort wäre Carlo Boukhalfa, der seinen Stammplatz an Sands verloren hatte. Doch Alexander Blessin blieb ziemlich nebulös auf der Pressekonferenz, als er auf die Besetzung der Doppelsechs angesprochen wurde: „Wir haben ein paar Ideen und verschiedene Möglichkeiten.“Eine dieser Ideen wäre ein Vorziehen von Eric Smith ins defensive Mittelfeld. Das würde vermutlich Siebe Van der Heyden in die Innenverteidigung und Lars Ritzka auf die linke Außenverteidigerposition spülen. Eine andere habe ich nicht, lasse mich aber gerne überraschen.
Denkbar ist zudem, dass Dapo Afolayan in die Startelf zurückkehrt, sollte Elias Saad doch größere Schmerzen haben und nicht oder nur für wenige Minuten einsatzfähig sein. Dann würde Noah Weißhaupt vermutlich wieder auf die linke Offensivseite wechseln. Einen weiteren Wechsel könnte es auf der linken Außenverteidigerposition geben, wo der nun hoffentlich vollständig genesene Lars Ritzka anstelle von Siebe Van der Heyden infrage kommt.
Nach zwei Niederlagen in Folge ohne eigenen Treffer und einer doch inzwischen ziemlich heftigen Verletzungsmisere steht für den FC St. Pauli ein Spiel an, bei dem man ganz klar nicht der Favorit ist. Gerade das starke Umschaltspiel der Mainzer dürfte für das Team eine sehr große Herausforderung darstellen. Allerdings gab es das letzte Mal bei dieser Ausgangsposition (zwei Niederlagen in Serie, ein ausgedünnter Kader und auswärts bei einem starken Gegner) den viel umjubelten 1:0-Erfolg in Stuttgart. Nun liegt Mainz zwar nicht in Baden-Württemberg, aber…Forza!// Tim
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