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·11 de noviembre de 2024

Tiefe Risse zwischen Präsidium und Verwaltungsrat: Ist das noch zu kitten?

Imagen del artículo:Tiefe Risse zwischen Präsidium und Verwaltungsrat: Ist das noch zu kitten?

VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)

Ein kurzer sporadischer Blick auf die Ehrentribüne des Grünwalder Stadions reicht eigentlich immer ganz gut aus, um zu erkennen, wie gerade die Schwingungen und unterschiedlichen Interessenslagen beim TSV 1860 München e.V. sind. Am Samstag beim starken 3:0-Heimsieg über Waldhof Mannheim saßen rund um Präsident Robert Reisinger Vize Norbert Steppe, Ex-Vize Heinz Schmidt und Präsidenten Adabei Svend Friderici, der früher schon dafür sorgte, dass Kult-Präsident Karl-Heinz Wildmoser immer genügend Zigaretten hatte.


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Und wo hielten sich die Mitglieder des Verwaltungsrats auf, die zu früheren Zeiten oft im Dunstkreis von Reisinger Platz nahmen und Einigkeit im Mutterverein demonstrierten? Aus Sicht des Fotografens saßen die zwei e.V.-Kontrolleure Sebastian Seeböck und Nicolai Walch rechtsaußen zusammen, mit deutlichem Abstand zum Präsidium. Der Regensburger Anwalt kam aber erst später dazu, und zwar erst, nachdem Anthony Power seinen Stuhl geräumt hatte.

Die Beobachtungen sind deshalb im Moment so interessant, weil spätestens seit letzter Woche - auch für Unbeteiligte - deutlich zu sehen ist, wie tief die Risse innerhalb des Muttervereins fortgeschritten sind. Der letzte Auslöser: Die finanzielle Rettung der Fußballfirma, dem Flaggschiff des TSV 1860.

Während das Präsidium alles daran setzte, den Spielbetrieb abzusichern, Arbeitsplätze zu retten und in Folge dessen einer Darlehensvereinbarung mit Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik zustimmte, fühlte sich der mächtige Verwaltungsrat zu spät informiert. Kurios auch deshalb, weil die e.V.-Kontrolleure Sebastian Seeböck im Aufsichtsrat beziehungsweise Nicolai Walch im Beirat vertreten sind - und eigentlich wissen sollten, wie es um die Fußballfirma bestellt ist. Warum man nicht den kurzen Draht gewählt hat, darüber ist nur zu spekulieren.

Das gesamte Finanzpaket soll zwischen acht und neun Millionen Euro betragen. Eine beträchtliche Summe, nachdem die e.V.-Funktionäre in den vergangenen Jahren zumindest in der Öffentlichkeit immer so taten, als könne sich der Profifußball bei 1860 alleine finanzieren. In der Presseerklärung des Präsidiums steht aber jetzt: “Wie der Verwaltungsrat in seiner Stellungnahme zutreffend ausführt, ist die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA auf eine Fremdfinanzierung angewiesen. Kann die Aufwandsseite nicht allein durch Erlöse der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA gedeckt werden, sieht der im Jahr 2011 geschlossene Kooperationsvertrag zwischen den Gesellschaftern eine Finanzierung durch die HAM International Ltd. mit Sitz in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, das Beteiligungsunternehmen unseres Mitgesellschafters Hasan Ismaik, vor.”

Und Reisinger stellte dabei außerdem klar, dass das autonome Handeln der Gremien durch den offen kritisierten Rettungsvertrag “weder aufgegeben noch gefährdet” sei. Genau das sieht der Verwaltungsrat jedoch anders, der offenbar Angst hat, selbst an Einfluss zu verlieren und dass dadurch die 50+1-Regel ausgehebelt wird.

Dass man die Streitereien nun auch öffentlich austrägt, verheißt für die Zukunft nichts Gutes, zeigt aber wiederum auch: Der e.V. ist gespalten wie nie, was ja zuletzt auch ganz gut auf der Mitgliederversammlung der e.V.-Fußballer in der VIP-Alm zu beobachten war. Ist das Verhältnis zwischen Präsidium und Verwaltungsrat noch zu kitten?

Bleibt es bei dieser toxischen Mischung, ist derzeit davon auszugehen, dass die Amtszeit von Präsident Reisinger nach acht Jahren im Sommer 2025 endet.

Zur Erinnerung: Der Verwaltungsrat hat das Vorschlagsrecht und wird vermutlich im März oder April sich zu dieser Position äußern. Gerüchte, dass Reisinger nicht mehr der Top-Kandidat sein wird, gibt es schon länger.

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