90PLUS
·6 de abril de 2025
Starkes St. Pauli erkämpft sich spätes Remis gegen Gladbach

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·6 de abril de 2025
Wegen eines späten Ausgleichstreffers von Afolayan verpasste Borussia Mönchengladbach am Millerntor den fünften Auswärtssieg in Folge. Tatsächlich war St. Pauli jedoch die bessere Mannschaft und hätte die Partie bei besserer Chancenauswertung ganz für sich entscheiden können.
Abstiegskampf gegen Europapokal-Ambition, oder anders: St. Pauli gegen Gladbach. So hieß die vorletzte Partie des 28. Spieltags der Bundesliga. Bei den Kiezkickern durften im Vergleich zur knappen 2:3-Pleite in München Wahl und Ritzka für Van der Heyden und Dzwigala starten. Gerardo Seoane stellte erwartungsgemäß Tim Kleindienst auf, der zuletzt aufgrund einer Gelbsperre fehlte. Cvancara nahm auf der Bank Platz.
Die Hausherren erwischten den besseren Start in die Partie und stellten den jungen Keeper der Gladbacher, Pereira Cardoso, gleich zwei Mal auf den Prüfstand. Wahls erster Abschluss blieb noch recht harmlos, bei Sinanis Versuch aus 18 Metern musste er sich dann aber sehr lang machen, um den Ball um den Pfosten zu lenken (4.). Kurz darauf verpasste Irvine nach einer Ecke das 1:0 nur knapp per Kopf (8.).
St. Pauli ließ den Ball in der Anfangsphase gut laufen und schnürte Gladbach über weite Strecken in deren Hälfte ein. Nach zehn Minuten verbuchten die Gastgeber schon zwei sehr gute Möglichkeiten. Die ersten Gladbacher Vorstöße nach vorne entschärfte zunächst Ritzka mit einer starken Grätsche gegen Plea, anschließend wurde Hack in aussichtsreicher Position von Nemeth und Smith fair vom Ball getrennt. Nach Ritzkas erster Klärungsaktion musste Vasilj das erste Mal eingreifen und eine unangenehm abgefälschte Flanke aus dem kurzen Eck boxen (12. & 16.).
Jetzt waren die Gäste besser im Spiel. Honorat setzte den bis dahin blassen Kleindienst schön in Szene. Der Kopfball des deutschen Nationalspielers ging aber deutlich am Tor vorbei (25.). Da war mehr drin. So auch bei Hacks Versuch aus rund 30 Metern, als er den weit vor dem Tor stehenden Vasilj vergeblich überlupfen wollte (29.).
Die bis dahin beste Chance des Spiels gab es dann wieder auf der anderen Seite. Im Strafraumgetümmel fiel der Ball Saad vor die Füße, der sichtlich überrascht aus drei Metern an Pereira Cardoso scheiterte (30.). Dann stand Referee Dingert im Mittelpunkt des Geschehens: Weißhaupt ging im Zweikampf gegen Elvedi an der Strafraumgrenze zu Fall. Dingert gab zunächst Freistoß. Der VAR schickte Dingert raus an den Monitor zur Überprüfung eines möglichen Strafstoßes. Nach Ansicht der Bilder bewertete er den leichten Kontakt, der tatsächlich innerhalb des Strafraums war, nicht als Foul und nahm den Freist0ß zurück.
Und als sich alle schon auf den Pausenpfiff einstellten, schlug Gladbach im Stile einer Spitzenmannschaft zu. Itakura stieg nach einer Honorat-Ecke am höchsten und köpfte den Ball in hohem Bogen ins lange Eck (45+2). Ein bitterer Gegentreffer für die Hausherren, die die bessere Mannschaft waren und sich vorwerfen lassen müssen, nicht selbst das Führungstor markiert zu haben.
Trotz oder gerade wegen des Gegentreffers kam St. Pauli erneut sehr druckvoll aus der Kabine. Saliakas‘ krummen Distanzschuss parierte Pereira Cardoso unkonventionell (47.), kurz darauf traf Sinani das Außennetz (49.). Es entwickelte sich dieselbe Spieldynamik wie im ersten Durchgang. St. Pauli machte über weite Strecken das Spiel, Gladbach konzentrierte sich auf das Verteidigen und brachte die wenigen Entlastungsangriffe nicht zu Ende gespielt. Der aktive Saad scheiterte zunächst erneut am Gladbacher Keeper und köpfte dann völlig freistehend kläglich am Kasten vorbei (59. & 61.).
Die Gastgeber blieben weiterhin das bessere Team, kamen jetzt aber seltener in den gegnerischen Strafraum. Wer dachte, die Fohlen würden diese Phase für eigene Offensivaktionen nutzen, sah sich jedoch weiterhin getäuscht. Einerseits aufgrund der eigenen Passivität, andererseits aufgrund des sehr energischen Gegenpressings des Teams von Alexander Blessin.
St. Pauli blies zur Schlussoffensive und warf alles nach vorne. Der eingewechselte Metcalfe schoss aus aussichtsreicher Position klar drüber (83.). Und dann belohnte sich St. Pauli endlich: Afolayan hielt aus der Distanz einfach mal drauf, der Ball schlug unhaltbar für den starken Pereira Cardoso im rechten Eck ein (85.), das Millerntor tobte.
Mit dem Punktgewinn rangiert Gladbach jetzt auf dem sechsten Tabellenrang und bleibt weiter voll im Rennen um den Europapokal. Für St. Pauli war aufgrund des starken Auftritts sogar mehr drin, das Polster auf den Relegationsplatz beträgt jetzt immerhin vier Punkte.
FC St. Pauli – Borussia Mönchengladbach 1:1
Tore: 0:1 Itakura (45+2.), 1:1 Afolayan (85.)
St. Pauli: Vasilj, Saliakas, Nemeth, Wahl, Ritzka (61. Guilavogui), Treu, Irvine (C), Smith, Sinani (83. Eggestein), Weißhaupt (74. Afolayan), Saad (74. Metcalfe)
Gladbach: Pereira Cardoso, Scally, Itakura, Elvedi, Ullrich (61. Netz), Reitz, Weigl (C), Honorat (61. Chiarodia), Plea (75. Stöger), Hack (86. Friedrich), Kleindienst (86. Ngoumou)
(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)
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