Saisonrückblick: Fenerbahçe 2024/25 | OneFootball

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·12 de junio de 2025

Saisonrückblick: Fenerbahçe 2024/25

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Fenerbahçe hat in der Saison 2024/25 viel investiert, viel erlebt und am Ende wieder nichts Zählbares geerntet. Mit Superstar-Trainer Jose Mourinho am Ruder, einer aufgerüsteten Mannschaft und der großen Mission, die zehnjährige Meister-Durststrecke zu beenden, war die Euphorie riesig. Doch trotz verheißungsvollem Start in der Liga und beachtlichen Auftritten in Europa blieb am Ende nur Platz zwei hinter Erzrivale Galatasaray. Der Saisonrückblick zeigt, warum Fenerbahçe letztlich leer ausging.

Starker Auftakt: Mourinho-Effekt und Transferoffensive


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Die erste Saisonhälfte stand ganz im Zeichen des Neubeginns. Nach dem Vize-Titel unter Ismail Kartal verpflichtete Fener mit Jose Mourinho einen Weltstar an der Seitenlinie. "The Special One" brachte internationalen Glanz und eine klare Vorstellung von defensiver Ordnung. Namhafte Spieler wie Youssef En-Nesyri, Allan Saint-Maximin oder Sofyan Amrabat wurden geholt, während einer der wichtigsten Leistungsträger, Ferdi Kadıoğlu, den Klub verließ. Dass man Kadıoğlu nicht ersetzt, sollte sich im Laufe der Spielzeit spürbar machen. Besonders schmerzlich war auch der ablösefreie Wechsel von Michy Batshuayi zu Galatasaray.

In der Liga startete Fener mit einem knappen 1:0 gegen Adana Demirspor, kassierte dann aber einen Rückschlag gegen Göztepe, wo eine 2:0-Führung verspielt wurde. Darauf folgten klare Siege gegen Rizespor, Alanyaspor und Kasımpaşa, ehe man bei der 1:3-Derbyniederlage zu Hause gegen Galatasaray einen ersten Tiefpunkt sah. Nach 18 Spielen standen 13 Siege, 3 Remis und 2 Niederlagen zu Buche. Dennoch war der Rückstand auf Tabellenführer Galatasaray auf acht Punkte angewachsen. Mourinho, der mit großen Vorschusslorbeeren gestartet war, geriet zunehmend in die Kritik.

Rückrunde: Aufholjagd, Derbydramen und Disziplinprobleme

Im Januar 2025 kam Fenerbahçe gut aus der Winterpause. Starke Spiele gegen Hatayspor (2:1), Kasımpaşa (3:0), Adana Demirspor (4:0), Göztepe (3:2) und Lyon (0:0) sowie Midtjylland (2:2) sorgten für neue Hoffnung. Auf dem Transfermarkt legte man mit Milan Škriniar und Diego Carlos nach, Talisca kam für die Offensive.

Doch trotz steigender Formkurve zeigte sich Fener in den großen Spielen erneut anfällig: Gegen Beşiktaş verlor man das Derby mit 0:1. Gegen Galatasaray verpasste am 25. Spieltag die große Chance, den Punkteabstand auf drei Zähler zu verkürzen, gerade als der Rivale der angeschlagen und formlos wirkte, und musste sich mit einem dünnen 0:0 zufrieden geben.

Trotzdem hielt Fenerbahçe in der Liga Anschluss. Siege gegen Sivas (4:0), Kayseri (6:2) und Gaziantep (3:1) zeigten die Offensivqualitäten, die Kombination Dzeko-En-Nesyri funktionierte. Auch in der Europa League lief es nicht schlecht. Dennoch: Galatasaray ließ sich die Tabellenführung nicht mehr nehmen. Die Derbypleiten, die Disziplinprobleme, die Verlagerung der Aufmerksamkeit auf Nebenschauplätze und die verschenkten Punkte gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel (nur 13 von 30 möglichen Punkten) waren entscheidend.

Europa und Pokal: Licht und Schatten

Der europäische Weg Feners begann holprig: In der Champions-League-Qualifikation scheiterte Fenerbahçe nur knapp an Lille. Mit zwei Siegen, vier Remis und zwei Niederlagen reichte es in der Europa League gerade so zum letzten Platz unter den Top 24, was zur Teilnahme an der K.o.-Playoff-Runde berechtigte. Highlight war bis hierhin das 1:1-Unentschieden zu Hause gegen Manchester United.

In der Playoff-Runde traf Fener auf den belgischen Vertreter Anderlecht und setzte sich mit einem souveränen Gesamtergebnis von 5:2 durch. Im Achtelfinale wartete dann Glasgow Rangers. Nach einem couragierten 2:3 auswärts im Hinspiel wurde das Rückspiel in in Kadıköy mit 1:3 verloren – das europäische Abenteuer war beendet. Insgesamt bot Fenerbahçe international ansprechende Leistungen, scheiterte aber am ersten echten Härtetest.

Im Türkiye Kupası zog Fenerbahçe nach souveränen Auftritten ins Viertelfinale ein, wo das erneute Aufeinandertreffen mit Galatasaray für Turbulenzen sorgte. Das Spiel ging mit 1:2 verloren. Mourinho sorgte mit einem Übergriff gegen Galatasaray-Trainer Okan Buruk für einen handfesten Skandal. Die Szene ging viral, die Folgen: Sperre, Geldstrafe und erheblicher Imageschaden. Gerade als viele dachten, dass das Momentum nach guten Leistungen von Fener in der Liga und Europa und der Formschwäche von Galatasaray auf die Seite der Gelb-Dunkelblauen kippte, war diese Pokalniederlage sehr richtungsweisend für den Ausgang der Saison.

Topspieler und Mourinhos Taktik

Youssef En-Nesyri (20 Ligatore), Edin Džeko (21 Saisontreffer) und Topscorer Dusan Tadić (13 Tore, 18 Assists) prägten das Offensivspiel. Auch Fred, Szymanski und Amrabat zeigten starke Leistungen im Mittelfeld. Die Abwehr stabilisierte insbesondere der Winterneuzugang Milan Škriniar, während Diego Carlos unter großer Kritik steht. Saint-Maximin zeigte starke Ansätze, doch keine gute Konnektivität zu seinen Mitspielern, während Talisca mit 14 Scorerpunkten in 23 Spielen die Rückrunde von Fener prägte.

Mourinho setzte grundsätzlich auf ein strukturiertes 4-2-3-1 mit Fokus auf Umschaltmomente. Doch er wechselte auch oft auf 3er-Kette und eine unterschiedliche Spielerwahl von Spiel zu Spiel, weshalb er viel Kritik von den Fans bekam. Trotz hohem Ballbesitz und solider xG-Werte fehlte es in engen Spielen an Spielwitz und Cleverness. Oft versuchte die Mannschaft, knappe Führungen zu verwalten, und wurde eines besseren belehrt. Die engen Spiele gegen nahe Konkurrenten konnte "The Special One" nur selten für sich entscheiden.

Viel Show, wenig Substanz?

Fenerbahçe 2024/25 war ein Team voller Potential, aber auch voller Widersprüche. Der Glanz von Mourinho, die Offensive mit Džeko, Talisca, En Nesyri und Co. und hoffnungsvolle Auftritte in Europa (u.a. Weiterkommen gegen Anderlecht) stehen Derbypleiten, Disziplinproblemen und mangelnder Konstanz gegenüber. Der Titeltraum lebt weiter – doch auch im elften Jahr ohne Schale bleibt die Sehnsucht in Kadıköy unerfüllt. Mourinho wird sich im Sommer an seinen Taten messen lassen müssen, darf die Mannschaft jedoch voraussichtlich weiter anführen.

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