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Selina Eckstein·13 de julio de 2025
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Selina Eckstein·13 de julio de 2025
Er hätte der nächste Lionel Messi sein können. Denn schon in der Jugend trug er den Spitznamen "Messi de los Palacios" ("Messi aus Los Palacios"). Doch sein Körper hatte andere Pläne.
Dass Fabián Ruiz eben nicht der nächste kleine, wuselige Messi wurde und bislang unter dem Radar flog, lag an einem Wachstumsschub im Alter von 14 Jahren. Wie 'L'Equipe' berichtet, wuchs der heutige PSG-Star aus Andalusien, der Fabián genannt werden möchte, damals in nur wenigen Monaten um 29 Zentimeter. Zum Vergleich: Wäre Messi in seiner Jugend sprunghaft um 29 Zentimeter gewachsen, wäre er heute 1,99 Meter groß und könnte Per Mertesacker in die Augen gucken.
Ein großer Sprung also, den Fabián bewältigen musste und der sich auch auf sein Fußballspiel auswirkte. Allerdings sollte er erst Jahre später damit erfolgreich sein. Die ganz großen Titel kamen nämlich erst ab Sommer 2024 hinzu. Nach dem EM-Titel mit Spanien wurde er von der Uefa in die Topelf des Turniers gewählt.
Somit rückte er in der medialen Berichterstattung mehr und mehr in den Fokus. Vor dem Turnier in Deutschland flog er eher unter dem Radar. Als er 2022 von Napoli in die französische Hauptstadt wechselte, hoffte er noch auf einen Platz im Kader der spanischen Nationalmannschaft für die WM 2022 in Katar. "Ich habe ihn nicht mit zur Weltmeisterschaft genommen und das war ein Fehler", gestand der heutige PSG-Coach Luis Enrique im Februar 2025 ein. Mittlerweile bezeichnet Enrique Fabián als einen der besten Spieler, den er im Mittelfeld habe.
Mit dieser Entwicklung hätten die Fans zu Beginn seiner PSG-Zeit wohl nicht gerechnet. In seinen ersten beiden Saison kam Fabián in der Ligue 1 auf fünf bzw. vier Scorer. In dieser Spielzeit waren es neun und dass, obwohl das Toreschießen und Vorbereiten gar nicht seine Hauptaufgaben sind. Denn mit Dembélé, Doué, Kvaratskhelia und Co. haben die Pariser einige kreative Köpfe, die die gegnerische Abwehr aufwirbeln können. Vitinha wiederum übernimmt im PSG-Mittelfeld den defensiven Part, lässt sich oft nach hinten fallen, damit sich seine Teamkollegen offensiv einschalten können.
Aber was hat sich unter Enrique geändert, dass Fabián mit 29 Jahren auf einmal der Boss im PSG-Mittelfeld ist? Mit einem taktischen Kniff kitzelte sein Trainer die Stärken des Mittelfeldstars noch mehr hervor. Er wurde von der Sechs (also einer defensiveren Position) auf die Acht (offensiver) gestellt.
Auf der linken Seite konnte und kann sich der Box-to-Box-Spieler mit seinen Vorstößen mehr ins Offensivspiel einschalten. Seine gute Abstimmung mit Vitinha und João Neves ermöglichen es PSG, das Tempo zu kontrollieren. Im Spielaufbau kann der Spanier die Bälle lange halten und gezielt an den Mann bringen.
Fabián ist anpassungsfähig, das hat sich durch den Positionswechsel noch einmal stärker verdeutlicht. Diese Anpassungsfähigkeit bewies er auch schon damals mit 14 Jahren, als er sich an seine neue Körpergröße anpassen musste.
Er hat gelernt, einen besonders guten Blick für die freien Räume zu entwickeln, die er mittlerweile aufreißt und so gegnerische Spieler an sich bindet. "Mit Fabián zu spielen ist einfach. Er sieht alles vor allen anderen und bringt mich immer in eine gute Position. Man merkt, dass er in dieser Saison eine neue Dimension erreicht hat", stellte auch sein Teamkollege Vitinha im Interview mit 'Canal+' im März fest.
Von seiner Spielübersicht schwärmte auch sein Trainer im April. "Fabián ist ein Spieler, der das Spiel besser versteht als viele andere. Er weiß, wann er beschleunigen muss, wann er das Spiel beruhigen soll – er bringt die anderen zum Spielen. Ein stiller, aber unverzichtbarer Anführer", führte Enrique aus.
Genau das, was Messi bis heute auch ist. Ein stiller Boss im Angriff, der die Gegner an sich bindet und das Team auf dem Platz anführt ohne herum zu schreien und laut zu sein. Ein Teil von Messi konnte sich Fabián aneignen. PSG hat somit gewissermaßen wieder einen Messi. Nur eben den Messi aus Los Palacios, der 1,89 Meter groß ist.
📸 ANGELA WEISS - AFP or licensors