Miasanrot
·27 de noviembre de 2024
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Am 27. November 1971 sorgte der FC Bayern München dafür, dass der BVB eine historische Niederlage erfährt. Am kommenden Wochenende treffen beide Clubs ebenfalls aufeinander.
An diesem Wochenende steht der deutsche Klassiker auf dem Fußball-Programm (obwohl man diese Bezeichnung ruhig noch einmal überdenken sollte, aber das ist ein anderes Fass, das an dieser Stelle zunächst verschlossen bleibt).
Die Duelle zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund werden oft mit Spannung erwartet, obwohl ein Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt, dass die Begegnungen recht einseitig verliefen, zumindest die Ergebnisse betreffend: Lediglich im letzten Spiel konnte Dortmund einen Sieg gegen die Münchner einfahren, das letzte Mal gelang dies in der Bundesliga im März 2018.
Und tatsächlich war es auch Borussia Dortmund, das vor über einem halben Jahrhundert als Schießbude für die Bayern herhalten musste. Am 27. November 1971 besiegten die Münchner im Grünwalder Stadion vor 17.000 Zuschauer*innen am 16. Spieltag den BVB mit einem beeindruckenden 11:1. Dieses Spiel ist bis heute der höchste Sieg in der Vereinsgeschichte.
Es dauerte nicht lange, bis die Bayern sich die ersten Chancen erspielten. Bereits in den ersten zehn Minuten hätte es bereits 2:0 stehen können, aber noch verhinderte die Querlatte einen frühen Rückstand für Dortmund. Diese Glückssträhne sollte jedoch nicht lange anhalten, denn danach traf Gerd Müller an diesem Tag zum ersten Mal für die Münchner. Mit einem 4:0 im Rücken verabschiedeten sich die Bayern in die Halbzeitpause.
Falls die Dortmunder sich vorgenommen hatten, das Spiel in der zweiten Hälfte noch zu drehen, wurden sie schnell eines Besseren belehrt. Als die Bayern Treffer Nummer fünf und sechs erzielten, war der Wille der Schwarzgelben endgültig gebrochen. Auch das zwischenzeitliche 1:6 durch Mittelfeldspieler Dieter Weinkauff konnte daran nichts mehr ändern.
Als der Schiedsrichter die Dortmunder nach 90 Minuten mit dem Schlusspfiff endlich erlöste, stand es 11:1. Gerd Müller konnte vier Tore für sich verbuchen, Uli Hoeneß zwei, und „Bulle“ Roth ebenfalls zwei. Willi Hoffmann, Paul Breitner und Franz Beckenbauer reihten sich jeweils mit einem Treffer in die Torschützenliste ein.
Der bedauernswerte Keeper des BVB, Jürgen Rynio, erinnert sich verständlicherweise nur ungern an das Spiel. „Aber ich war die ärmste Sau. Meine Mitspieler standen mir alle vor der Nase rum. Um überhaupt etwas zu sehen, wenn ‚Bulle‘ Roth losgeballert hat, musste ich drei Mann durch die Beine gucken.“ so der heute 76-Jährige in einem Artikel, der 2021 auf der Webseite des FC Bayern erschien.
Er erinnere sich noch daran, so Rynio weiter, dass die Zuschauer*innen im Stadion nach dem neunten Treffer lautstark den nächsten forderten, um zweistellig zu werden. „Und weil sie so schrien, habe ich mich umgedreht und die Anzeigetafel gesehen. Da dachte ich mir: Da oben ist doch gar kein Platz für ein zweistelliges Ergebnis. Geht das überhaupt?“
Wie sich nur sechs Minuten später herausstellen sollte: Es funktionierte. In der Not wird man erfinderisch, und natürlich machten die Gastgeber es möglich, auf der Anzeigetafel das am Ende tatsächlich zweistellige Ergebnis ordnungsgemäß darzustellen; der Tafelmann schraubte kurzerhand eine zweite Nummer auf der Tafel anzubringen.
Besonders Gerd Müller, der „Bomber“, schien an jenem denkwürdigen Tag unermüdlich gewesen zu sein. „Der war ja immer ein Albtraum“, so Rynio. „Bei jedem Schuss hat er nachgesetzt und auf einen Abpraller gehofft. Der stand ständig einen Meter neben mir, sodass wir flachsen konnten.“
Auch wenn der 27. November ein rabenschwarzer Tag für Dortmund Torwart Rynio war – Bayern wurde in jener Saison übrigens zum dritten Mal Deutscher Meister, während der BVB abstieg – nimmt er das Ganze inzwischen mit Humor: „Wenn ich sehe, dass Barcelona heute gegen Bayern acht kriegt, war das gar nicht so schlimm.“
Damals, das sollte nicht unerwähnt bleiben, trafen sich Bayern und Dortmund nicht auf Augenhöhe. „Ein normales Spiel war das, nichts Besonderes“, sagte Rynio. „Wir waren nicht mehr als ein talentierter Haufen. Bayern München dagegen war eine gestandene Mannschaft mit einem eingespielten Gerüst.” Eine Begegnung also, die weit entfernt von dem war, was heute als Klassiker bezeichnet wird.
Trotzdem wird der FC Bayern auch am kommenden Samstag als Favorit in die Partie gegen den BVB gehen und versuchen, sich mit einem Sieg an der Tabellenspitze festzusetzen. Ob es jemals wieder zu so einem hohen Ergebnis gegen die Schwarzgelben kommen wird, bleibt natürlich fraglich, selbst bei Harry Kanes Vorliebe für Hattricks, Jamal Musialas neu gefundener Kopfballstärke und Namensvetter Müller.
Und dennoch darf es nur der einzige Anspruch der Münchner sein, drei Punkte mit nach Hause zu nehmen.
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