FC Schalke 04
·14 de marzo de 2023
Niklas Castelle: Vom Heimatverein zum Herzensclub

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·14 de marzo de 2023
Stolz steht der Knirps im orangefarbenen Schalke-Trikot Arm in Arm mit seinem Bruder Tim vor der Kulisse in der VELTINS-Arena. Damals ahnt Niklas Castelle noch nicht, dass er irgendwann den Schritt raus aus der Heimat in Senden gehen und selbst für den S04 auflaufen wird.
„Als ich gehört habe, dass Manni Dubski mich beim Spiel beobachten wird, war ich schon nervös“, berichtet der heute 20-jährige Angreifer der königsblauen U23. „Ich wollte zeigen, was ich kann, denn für mich gibt’s nichts Schöneres, als für den Lieblingsverein zu spielen.“ Von einem Herzensclub zum nächsten – und das mit vier Ligen Unterschied. Denn der heimische VfL Senden spielt in der Landesliga, Castelle netzt dort 24-mal ein bis zur Winterpause 2021/2022. Und schließlich rufen die Knappen in der Regionalliga.
Es ist das vorläufige Highlight im fußballerischen Werdegang des Angreifers, der bereits mit vier Jahren die Fußballplätze in der Sendener Umgebung unsicher macht, zwischenzeitlich vom eigenen Vater beim VfL trainiert wird, häufig ins Team des zwei Jahre älteren Bruders hochgezogen wird und ab der U12 sein Glück beim SC Preußen Münster versucht. Doch in der U14 setzt der Trainer kaum auf das seinerzeit eher schmächtige Talent. „Für mich herrschte da noch nicht dieser krasse Leistungsgedanke, deshalb war mir der Spaß beim Spiel mit meinen Freunden wichtiger.“ Also: zurück nach Senden.
In der Heimat blüht das Eigengewächs auf und reift bis in den Seniorenbereich. Und wenn kein eigenes Spiel ansteht, nimmt die Mutter – königsblau vorgeprägt durch ihren Vater Horst, dessen Name Niklas ebenfalls trägt – ihre beiden Söhne mit auf Schalke. Sie hat sich im Familienclinch bei beiden Söhnen gegen den Papa durchgesetzt, der es eher mit Borussia Mönchengladbach hält. „Das kann er aber ganz gut verkraften“, findet Castelle und lacht. Dass sein Sohn nach dem Wechsel zum S04 ausgerechnet im ersten Spiel gegen die U23 seiner Fohlen das Tor trifft? Dürfte ebenfalls verziehen sein.
Mittlerweile kann der 20-Jährige auf ein Jahr zurückblicken, „in dem ich alles erlebt habe, was man sonst eigentlich in einer gesamten Karriere mitnimmt“. Dem Debüttreffer folgt ein starkes Halbjahr, Treffer, Assists und Klassenerhalt inklusive. Sogar bei den Profis darf er im Sommer für eine Woche mitmischen. „In den ersten beiden Tagen war ich total nervös, da sind mir die einfachsten Bälle versprungen. Aber als Fan ist man sicher auch einen Tick angespannter als andere.“ Doch beim Regionalliga-Auftakt gegen den SV Straelen wird dem Stürmer die Nase gebrochen, die Maske stört wochenlang. „Das war eine schwierige Zeit für mich.“
Erst im November schafft Castelle mit zwei Treffern und zwei Vorlagen beim 8:2 gegen den 1. FC Bocholt den ersten wichtigen Schritt aus dieser Zeit heraus. „Noch läuft es nicht wie zu Beginn, aber es wird spürbar besser.“ Dafür konzentriert er sich momentan ganz auf den Fußball. „Ich möchte noch professioneller werden und den Fokus noch stärker auf den Sport legen.“ Wo der Weg hinführt, bleibt abzuwarten. In der Heimat hat er aber schon mal einige Fans. „Und ich gebe mein Bestes, möglichst viele Sendener auch zu Schalkern zu machen“, sagt er mit einem Augenzwinkern.