
Miasanrot
·2 de mayo de 2025
Neuer-Rückkehr beim FC Bayern: Wie geht es mit Jonas Urbig weiter?

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·2 de mayo de 2025
Manuel Neuer steht kurz vor seinem Comeback und wird zumindest in der laufenden Saison keine Spiele mehr freiwillig abgeben. Was bedeutet das für Jonas Urbigs Zukunft als designierten Neuer-Nachfolger? Wie wird seine Rolle in der kommenden Spielzeit aussehen?
Dass Jonas Urbig Ende April bereits elf Pflichtspiele für den FC Bayern absolviert haben wird, damit hätten bei seiner Verpflichtung im Januar wohl die wenigsten gerechnet. Sein Transfer wurde zunächst mit viel Kritik beäugt. Viele sprachen davon, dass er sich verwechselt und aus dem Schicksal von Alexander Nübel wenig gelernt habe.
Doch Urbig wurde innerhalb weniger Monate von einem Bankplatz in Deutschlands zweithöchster Spielklasse zur Nummer eins in einem Viertelfinale in der Königsklasse befördert – ein weiterer Beweis dafür, wie schnell es im Fußball doch gehen kann.
Was wäre, wenn Manuel Neuer ein Stück weniger ausgelassen gejubelt hätte? Oder Daniel Peretzs Nierenprobleme den Rekordmeister nicht zu einem Transfer auf der Torwartposition gezwungen hätten? Urbigs Status wäre jedenfalls nicht derselbe. Auch dessen Entwicklung hat von den vergangenen Paraden und Partien ohne Gegentor profitiert.
Doch nun steht Neuers Rückkehr ins Tor kurz bevor. Der ehemalige Welttorhüter wird wohl auch keine weiteren Partien mehr abgeben. Sowohl in der Bundesliga als auch bei der Klub-WM. Wie geht es also mit Urbig in Zukunft weiter? Wie wird dessen Rolle in der kommenden Saison aussehen? Ist ihm die Neuer-Nachfolge wirklich zuzutrauen?
Sowohl die Verantwortlichen des Rekordmeisters als auch Neuer selbst trauen ihm dieses Erbe mehreren Aussagen und Medienberichten zufolge jedenfalls zu. Im Gegensatz zu den anderen Verpflichtungen, die der Klub in den vergangenen Jahren auf der Position getätigt hat.
Daniel Peretz wird den FCB nämlich aller Voraussicht nach im Sommer verlassen – entweder per Leihe oder sogar permanent. Einige Teams aus der Bundesliga – unter anderem Eintracht Frankfurt – zeigen laut Sky Interesse am Münchner Ersatzkeeper. Auch der FC Southampton sowie der RC Lens seien interessiert.
Trotz mehrerer starker Leistungen und Paraden in der israelischen Nationalmannschaft ist dem 24-Jährigen der Sprung auf das höchste Niveau wohl nicht mehr zuzutrauen. Vor allem dessen Fähigkeiten im Spiel mit dem Ball lassen zu Wünschen übrig und lassen an einer möglichen Neuer-Nachfolge zweifeln.
Nationalkeeper Alexander Nübel steht zwar noch bis 2029 beim FC Bayern unter Vertrag, wird jedoch mindestens die kommende Spielzeit noch in Stuttgart verbringen. „Ich persönlich habe keine Signale empfangen, dass es eine Änderung geben soll“, sagte Vorstandschef Alexander Wehrle in einem Interview bei Sky. Man freue sich darauf, dass Nübel auch nächste Saison für den VFB spielen werde.
Damit hält sich der Rekordmeister zwar eine weitere Option für die Neuer-Nachfolge offen, auch wenn der 28-Jährige wohl nur als Übergangslösung, beispielsweise bei einer ausbleibenden Entwicklung von Urbig, infrage käme. Damit steht das Torwart-Trio für kommende Spielzeit bereits fest: Mit Manuel Neuer als unangefochtener Nummer eins sowie Jonas Urbig und Sven Ulreich als Ersatzkeeper.
Doch würde eine ganze Spielzeit als Nummer zwei dessen gerade angestoßene und so erfreuliche Entwicklung nicht bremsen? Zwar ist die Arbeitsteilung von Torhütern bei Profiklubs in den letzten Jahren in Mode gekommen, doch Neuer war in der Vergangenheit nicht gerade dafür bekannt, Spiele aus freien Stücken abzugeben.
Gerade einmal vier Spiele waren es, die der 39-Jährige widerwillig Nübel in der Saison 2020/2021 überließ. Nur ein Drittel der laut mehreren Medienberichten vom damaligen Sportdirektor Hasan Salihamidžić versprochenen zwölf Partien. Auch die letzten Saisonspiele in der Bundesliga und die Partien der Klub-WM möchte der Weltmeister von 2014 laut der tz unbedingt bestreiten, weshalb der FCB anscheinend sogar darüber nachdenkt, Urbig zur U21-Europameisterschaft zu schicken.
Dennoch plant der Rekordmeister in der kommenden Saison in jedem Fall mit Urbig. Der 21-Jährige soll sich weiter an das Umfeld sowie die Ansprüche des FC Bayern gewöhnen. Zudem wird Neuer laut eigener Aussage Einsätze an Urbig abgeben. Ein wichtiger Unterschied im Vergleich zur Vergangenheit, auch wenn noch nicht absehbar ist, um wie viele Partien es sich dabei handelt.
Doch genau dieses Detail ist entscheidend für die Bewertung von Bayerns Zukunftsplan für Urbig. Bekommt der gebürtige lediglich die derzeit üblichen zwei bis drei Spiele im DFB-Pokal, um sich zu beweisen? Oder wird Neuer auch mehrere (im Vorhinein festgelegte) Partien in der Bundesliga sowie in der Champions League abgeben?
Zwar ist aufgrund der gestiegenen Verletzungsanfälligkeit des alternden Kapitäns mit ungeplanten Einsätzen zu rechnen, doch von solchen Zufällen sollte der Klub die Zukunft seines designierten Neuer-Nachfolgers nicht abhängig machen.
Diese zugegebenermaßen spekulative Frage ist natürlich im Rahmen dieses Artikels nicht zu beantworten. Auch Michael Rensing galt lange als passende Erbe von Oliver Kahn. Der Ausgang ist bekannt. Der Vergleich hinkt zwar auch ein wenig, da man mit Rensing einen Nachfolger für den Titan aus der eigenen Jugend forcieren wollte. Urbig dagegen ist ein extern verpflichteter Torhüter, der sein Talent bereits mehrmals im Profibereich nachgewiesen hat.
Ob es für die Ansprüche des FC Bayern reicht, kann dennoch nur spekuliert werden und ist auch an Neuers Karriereplan gebunden. Hängt der Kapitän nun 2026 oder erst 2027 seine Schuhe an den Nagel? Wie weit ist Urbig dann in seiner Entwicklung? Der Maßstab beim FC Bayern ist so oder so riesig. Urbig muss sich daran gewöhnen, nicht nur mit dem jetzigen Neuer, sondern auch mit dem Neuer vor einigen Jahren verglichen zu werden.
Und er muss sich daran gewöhnen, dass in München verlangt wird, dass er auch von den vermeintlich Unhaltbaren den einen oder anderen hält, auch wenn er 89 Minuten lang nichts zu halten bekommt. Seine Paraden gegen Heidenheim und Mainz sind dafür zumindest erste Anzeichen, die optimistisch stimmen.
Zudem weiß der 21-Jährige im Spiel mit dem Ball zu gefallen und wird bereits gut von seinen Mitspielern eingebunden. 79 Prozent seiner Pässe bekommt er an den Mann, was bei 41,6 Ballaktionen pro Spiel (Quelle: Sofascore) ein mehr als ordentlicher Wert ist, auch wenn die Stichprobe beim FC Bayern logischerweise noch recht gering ist. Zum Vergleich: Neuer kommt auf 85 Prozent bei 45,3 Ballaktionen in dieser Saison.
Urbig besitzt jedoch noch genügend Steigerungspotential. Dies hat er in den vergangenen Wochen bewiesen. Nun liegt es am FC Bayern, sein Talent so gut es geht (mit Spielzeit) zu fördern und ihm auch den ein oder anderen Fehler zuzugestehen. Ob der Plan des Rekordmeisters aufgeht und Urbigs Beförderung im April nächstes Jahr bevorsteht, steht dennoch in den Sternen. Denn im Fußballbusiness kann es bekanntermaßen ziemlich schnell gehen.