Neuer nach Niederlage gegen Benfica: „Viele Chancen liegen gelassen“ | OneFootball

Der FC Bayern München hat am Dienstag gegen Benfica Lissabon eine Niederlage im letzten Spiel der Gruppenphase der Klub-Weltmeisterschaft einfahren müssen. Mit 0:1 verlor man in einer Hitzeschlacht im Bank of America Stadium in Charlotte. Torwart Manuel Neuer zeigte sich enttäuscht über die liegengelassenen Chancen gegen Benfica, doch geht auch mit einem positiven Gefühl aus der Partie. Auch Trainer Vincent Kompany und FCB-Legende Thomas Müller äußerten sich nach dem Spiel.

Neuer kritisiert Bayerns fehlendes Momentum gegen Benfica

„Ich glaube einfach, weil wir die Intensität in der ersten Halbzeit nicht so hatten, wie wir es dann in der zweiten Halbzeit auf den Platz gebracht haben. Das ist unser Fehler, wir waren nicht ganz da gewesen. Natürlich haben wir viele Chancen auch liegen gelassen„, sagte Neuer enttäuscht im Interview mit DAZN nach dem Spiel und fügt hinzu: „Dieses Momentum hat dann einfach gefehlt, dass wir dieses Tor erzielen.“ In der zweiten Hälfte gab es einige Wechsel, in der frische Kräfte wie Michael Olise und Joshua Kimmich das Spiel der Münchener beschleunigten.

Die Aktion um den vermeintlichen Ausgleichstreffer von Kimmich fand der 39-Jährige ärgerlich und erklärt, dass solche Szenen im Spiel fehlten: „Dann war es ein bisschen ärgerlich mit der Abseits-Situation von Harry, wo der Jo das Tor macht. Ich glaube, das hat heute ein bisschen gefehlt einfach. Aber wie gesagt, die erste Halbzeit, da müssen wir kritisch mit umgehen und das analysieren.“ Trotzdem: „Aber das, was wir in der zweiten Halbzeit gezeigt haben, das war der FC Bayern und so wollen wir spielen.“

Kompany und Müller über das enttäuschende Ergebnis

Im Interview mit dem englischen Ausleger von DAZN kritisierte Trainer Vincent Kompany die nicht genutzten Chancen: „Wenn man Chancen hat, zum Beispiel im Eins-gegen-Eins mit dem Torwart, und wenn man sie nicht nutzt, zahlt man irgendwann den Preis.“ Hier sprach er eindeutig über die Szene von Leroy Sané, der in einer Szene frei vor Benficas Keeper Anatoliy Trubin stand, aber den Ball nicht am 23-Jährigen vorbeizirkeln konnte. Neuer lobte Trubin: „Mein Gegenüber hat es super gemacht, das muss man ganz klar sagen.“ Auch Müller sprach sein Lob aus über den Ukrainer.

Zusammenfassend sagte Müller: „Das Ergebnis ist enttäuschend. Ich denke, die zweite Halbzeit war ein sehr gutes Spiel, wir haben sehr aggressiv mit dem Ball gespielt, und wir haben sie müde gemacht. Und um ehrlich zu sein, haben wir einige klare Chancen ausgelassen. Es ist also ein bisschen unsere Schuld, dass wir nicht unentschieden gespielt oder sogar gewonnen haben. Am Ende müssen wir das Ergebnis hinnehmen… so ist der Fußball.“

Über das Gegentor sagte der 35-Jährige: „Wenn man ein Gegentor bekommt, ist das nie schön, aber es gehört zum Spiel dazu. Wir müssen aufpassen, dass wir eine bessere erste Halbzeit spielen, um ehrlich zu sein. Der Rest war eine gute Reaktion, aber wir haben es versäumt, unsere Chancen zu nutzen. Wir müssen es annehmen. Mehr gibt es nicht zu sagen.“

Gleiche Voraussetzungen bei Hitze – positives Gefühl vor Flamengo

Die Partie fand unter extremen Bedingungen statt. Während des Spiels erreichte das Thermometer um die 36 Grad Celsius, was fast unerträglich sein kann. Für Neuer ist die Hitze aber keine Ausrede für die erste Bayern-Niederlage gegen Benfica aller Zeiten, denn alle Spieler waren den gleichen Bedingungen ausgesetzt.

„Da müssen wir die Spieler fragen. Für mich als Torwart ist es noch erträglicher, wobei man auch sagen muss, dass alle die gleichen Bedingungen haben“, antwortete Neuer auf die Frage, wie nah die Hitze an der gesundheitlichen Belastbarkeit war und erklärte weiter: „Deshalb wollen wir jetzt gar nicht den Finger auf die Hitze legen, dass wir sagen, wir suchen irgendwelche Ausreden. Natürlich, die Bedingungen sind schwierig, aber alle haben die gleichen Voraussetzungen.“

Trotz der Niederlage geht Neuer mit Hinblick auf die zweite Hälfte mit einem positiv Gefühl in die kommende Achtelfinal-Begegnung: „Wenn wir beim nächsten Spiel nochmal die gleichen Chancen über 90 Minuten kreieren, dann wird es gut ausgehen“, so der Keeper. Der FC Bayern wird am Sonntag auf den brasilianischen Klub Flamengo treffen, wo sich Müller über die Atmosphäre freut.

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