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·16 de noviembre de 2024
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Holger Scholze ist nicht länger Präsident der SG Dynamo Dresden. Wie die Sachsen am Samstagabend bekanntgaben, hat der 53-Jährige sein Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt.
Damit zieht Scholze die Konsequenzen aus einem Streit mit dem Ehrenrat. Dieser hatte ihm Vorteilsnahme im Amt vorgeworfen, weil Scholze im November 2023 zwei Geschäftspartner durch das Trainingszentrum von Dynamo geführt, danach Fotos auf seinem Social-Media-Account gepostet und den Text mit Hashtags versehen hatte, die keinen Bezug zur SGD, sondern seinem beruflichen Umfeld als Investmentmanager hatten. Dadurch habe Scholze "sehr ausführlich und gezielt Werbung für seine unternehmerische Arbeit in der Investmentbranche" gemacht, wie es im Geschäftsbericht der Saison 2023/24 heißt. Der Ehrenrat hatte den Dynamo-Präsidenten daher mit einer Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro belegt.
Weil der 53-Jährige, der die Vorwürfe stets abgestritten hatte, die Strafe allerdings nicht zahlen wollte, weil dies einem Schuldeingeständnis gleichgekommen wäre, waren ihm vom Ehrenrat die Mitgliederrechte entzogen worden. Die Mitgliederversammlung am Samstag fand daher ohne den Dynamo-Präsidenten statt. Im Rahmen der Versammlung sollte eigentlich über eine Aufhebung des Beschlusses des Ehrenrates abgestimmt werden, allerdings war der entsprechende Antrag gar nicht erst zugelassen worden, da der Antragssteller kein Verfahrensbeteiligter war. Der Beschluss blieb somit bestehen, was Scholze nun dazu veranlasst hat, sein Amt niederzulegen.
"Wir bedauern die Entscheidung von Holger Scholze, sein Amt in unserem Gremium niederzulegen, respektieren jedoch seinen Entschluss", erklärt Vizepräsident Dr. Michael Bürger. "In den zurückliegenden Jahren haben wir stets eine enge Zusammenarbeit gepflegt und gemeinsam die SG Dynamo Dresden repräsentiert. Wir bedanken uns für seinen Einsatz im Ehrenamt und wünschen ihm für seine Zukunft alles erdenklich Gute." Scholze war seit 2018 im Amt – zunächst interimsweise, dann dauerhaft. Wer seine Nachfolge antreten wird, ist noch offen.
Scholze selbst wertete den Entzug seiner Mitgliederrechte und die Abstimmung am Samstag in einem Statement als "Misstrauensvotum" und spricht von "Kleingeistigkeit, persönliche Eitelkeiten, Wichtigtuerei, Machtbesessenheit, Selbstüberschätzung, Amtsanmaßung, Neid, Missgunst und leider oft auch mangelhafte Kompetenz und fehlender Weitblick". Diese Aspekte seien die Hauptgründe, warum Dynamo derzeit nur in der 3. Liga spielt. "Viel zu oft stehen wir uns selbst im Weg. Und dennoch sind wir nach Tiefschlägen niemals liegen geblieben, sondern zu jeder Zeit als Verein gestärkt zurückgekommen. Das stimmt mich zuversichtlich", so der 53-Jährige, der eine Reduzierung der Anzahl der Gremienvertreter für "unabdingbar" hält, da "einfach viel zu viele Personen mitreden bzw. gefragt werden".
Zuvor war im Rahmen der Mitgliederversammlung bekanntgeworden, dass André Gubsch für Jens Hieckmann in den Aufsichtsrat der Sportgemeinschaft einzieht. Darüber hinaus vermeldeten die Sachsen, die vergangene Saison dank Corona-Hilfszahlungen mit einem Gewinn von 2,8 Millionen Euro abgeschlossen zu haben. Das Eigenkapital beläuft sich auf rund 11,5 Millionen Euro. Für die laufende Serie wird mit einem Verlust im Millionen-Bereich gerechnet.
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