VfL Osnabrück
·10 de julio de 2025
Mit junger Offensivpower in den Profifußball – Aufsteigervorstellung TSG Hoffenheim II

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·10 de julio de 2025
Mit der Zweitvertretung der TSG Hoffenheim startet ein weiterer Neuling in der kommenden Saison in der 3. Liga. Mit neuem Trainer und einer sehr jungen Kaderstruktur wollen die Hoffenheimer die Herausforderung des Profifußballs annehmen und den Klassenerhalt schaffen.
Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte wird die Turn- und Sportgemeinschaft 1899 in der 3. Liga antreten. Während die erste Mannschaft der TSG im Jahr 2007 direkt aus der damals drittklassigen Regionalliga Süd in die 2. Bundesliga aufstieg und die heute bekannte 3. Liga erst ein Jahr später eingeführt wurde, tritt die U23 des Vereins nun also erstmals in diesem Wettbewerb an. Schon seit der Saison 2010/11 ging die Hoffenheimer Zweitvertretung in der viertklassigen Regionalliga an den Start, etablierte sich allerdings erst in den letzten Jahren zu einem Aufstiegsaspiranten.
Erfolgstrainer Vincent Wagner übernahm die Mannschaft im Sommer 2022 und führte diese zunächst zweimal hintereinander auf den dritten Platz in der Regionalliga Südwest. In der vergangenen Saison gelang dann der Aufstieg in den Profifußball. Mit 75 Punkten und der besten Offensive (86 Tore) als auch Defensive (33 Gegentore) setzte man sich souverän gegen die Konkurrenten durch und stieg als Meister direkt in die 3. Liga auf. Keine andere Regionalligamannschaft erzielte so viele Tore wie die Kraichgauer. Diese herausragenden Leistungen weckte auch das Aufsehen bei anderen Vereinen, sodass Wagner die TSG vor wenigen Wochen nach drei Jahren verließ und nun die Nachfolge von Horst Steffen beim SV Elversberg in der 2. Bundesliga antritt.
Ersetzt wurde Wagner von Stefan Kleineheismann. Für den 37-Jährigen ist das Traineramt bei der TSG Hoffenheim II die erste Cheftrainerposition im Profifußball. Zuvor war er als Co-Trainer beim 1.FC Schweinfurt 05, Arminia Bielefeld und zuletzt bei Greuther Fürth tätig. Bei den Hoffenheimern wird Kleineheismann unter anderem auch den Ex-Osnabrücker Florian Bähr trainieren, der seit diesem Sommer zurück bei der TSG ist. Der gebürtige Heidelberger spielte schon in der Jugend für die Hoffenheimer und wechselte von dort im Sommer 2022 zum VfL. Nachdem er in der vergangenen Saison an den TSV 1860 München ausgeliehen war, kehrte er nach der Vertragsauflösung bei den Lila-Weißen zur TSG zurück. Für die Osnabrücker lief Bähr insgesamt fünfmal auf.
Nicht mehr Teil des Kaders ist dagegen Stürmer David Mokwa. Der 21-Jährige Franzose hatte in der vergangenen Spielzeit mit seinen 20 Treffern und sechs Vorlagen einen entscheidenden Anteil am Aufstieg der TSG und wurde im Zuge dessen in diesem Sommer in den Bundesligakader der Hoffenheimer hochgezogen. Schon in der abgelaufenen Saison sammelte der U-Nationalspieler jeweils zwei Kurzeinsätze in der Bundesliga und in der Europa League. Trotz des Wegfalls des Toptorschützen ist die Offensive der Hoffenheimer immer noch gut besetzt. So werden mit Paul Hennrich und Ayoube Amaimouni-Echghouyab die beiden Topvorlagengeber der vergangenen Regionalligaspielzeit auch in der 3.Liga für die Hoffenheimer auflaufen. Während der 20-Jährige Hennrich in 30 Partien neun Treffer selbst erzielen und neun weitere vorlegen konnte, kann Amaoimouni-Echghouyab in 28 Partien sieben Tore und neun Vorlagen vorweisen.
Trotz dieser starken Offensive waren die Hoffenheimer auch schon auf dem Transfermarkt aktiv. Neben zehn Nachwuchsspielern, die aus der U19 in die U23 hochgezogen wurden, vermeldete man auch vier externe Neuzugänge. Mit dem bereits angesprochenen Florian Bähr verstärkte man sich auf der Linksverteidigerposition. Als weiteren Neuzugang fürs Mittelfeld präsentierte man den 22-Jährigen Denis Donker, der bei Rot-Weiß Oberhausen mit 15 Torbeteiligungen während der vergangenen Spielzeit in der Regionalliga West auf sich aufmerksam machen konnte. Zudem stoß in diesem Sommer auch Mittelstürmer Ben Opoku Labes in den Kader der TSG dazu. Bei der SC Weiche Flensburg überzeugte der gebürtige Kieler mit 10 Toren und 3 Vorlagen in 33 Spielen in der Regionalliga Nord.
Diese Transfers wurden jedoch zweifellos durch die Präsentation von Rechtsaußen Nader Jindaoui überschattet. Der gebürtige Berliner ist vor allem durch seine enorme Social-Media-Präsenz (2,2 Millionen Follower auf Instagram) bekannt und beendete vor wenigen Wochen auf eigenen Wunsch das Kapitel beim Ventura County FC in den USA. Daraufhin unterschrieb er bei den Kraichgauern. Bei der TSG will Jindaoui nun endlich seinen Traum vom Profifußball verwirklichen, nachdem ihn in seiner Karriere immer wieder Verletzungen zurückgeworfen haben. In Deutschland war er vor seiner Station in den USA bei seinem Heimatklub Hertha BSC unter Vertrag. Bei den Berlinern kam er vorwiegend in der zweiten Mannschaft zum Einsatz, absolvierte aber auch einen Kurzeinsatz in der 2. Bundesliga sowie einen Einsatz im DFB-Pokal. Im Achtelfinale gegen den Hamburger SV konnte er im Spiel, das mit 6:5 nach Elfmeterschießen endete, ebenfalls einen Elfmeter verwandeln. Mit 28 Jahren ist Jindaoui der zweitälteste Spieler im Kader der Hoffenheimer, der mit einem Durchschnittsalter von 20,9 Jahren aktuell der jüngste aller Drittligamannschaften ist.
Mit dem Transfer von Nader Jindaoui erhoffen sich die Verantwortlichen bei der TSG auch einen Zuschauerzuwachs bei den Spielen der Zweitvertretung. Die Heimspiele werden auch in der kommenden Drittligasaison im Dietmar-Hopp-Stadion ausgetragen, welches mit einer Kapazität von 6.350 Plätzen zwar drittligatauglich ist, in der vergangenen Spielzeit aber im Schnitt nur 483 Zuschauern bei den Heimspielen willkommen hieß. Für den VfL Osnabrück geht es allerdings erst im kommenden März nach Hoffenheim. Zunächst empfangen die Lila-Weißen die Kraichgauer am neunten Spieltag im Stadion an der Bremer Brücke. Dann kommt es zur ersten Begegnung zwischen dem VfL und der U23 der TSG. Gegen die erste Mannschaft der Hoffenheimer spielte man bereits zweimal in der 2.Bundesliga. In der Spielzeit 2007/08 musste man sich allerdings zweimal mit 1:3 und 0:3 gegen den späteren Aufsteiger geschlagen geben.
Mit einem jungen, talentierten Kader und einem neuen Cheftrainer startet die TSG Hoffenheim II also in ihre erste Saison im Profifußball. Die Mannschaft bringt viel Offensivdrang und individuelle Qualität mit, wird sich in der 3. Liga jedoch erst behaupten müssen. Für den VfL Osnabrück wartet am neunten Spieltag eine interessante Premiere gegen den Liganeuling. Dann wird sich zeigen, wie gut sich die Zweitvertretung der TSG auf dem neuen Niveau zurechtfindet und ob der VfL seine bisherige Bilanz gegen Teams aus dem Kraichgau verbessern kann.
Text: Jendrik Greiwe Fotos: Uwe Grün & osnapix