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·18 de enero de 2025

Köln gastiert beim HSV: Ein Rückrundenauftakt mit Endspielcharakter

Imagen del artículo:Köln gastiert beim HSV: Ein Rückrundenauftakt mit Endspielcharakter

Volksparkstadion, Samstagabend, Flutlicht: Als wären diese Rahmenbedingungen nicht schon großartig genug, treffen mit dem HSV und dem 1. FC Köln auch noch die vermeintlichen Zugpferde der 2. Bundesliga aufeinander.

HSV und Köln eröffnen den Aufstiegskampf

Als Fan des Hamburger SV hat man in den vergangenen sechs Jahren die leidvolle Erfahrung gemacht, dass über den Aufstieg in die Bundesliga nicht schon Mitte Januar, sondern viel eher im April und im Mai entschieden wird. Das ist selbstredend auch in dieser Saison nicht anders. Und dennoch hat das bevorstehende Heimspiel gegen den FC Köln schon etwas von einem vorgezogenen Aufstiegsendspiel.


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Nicht nur tabellarisch kommt der Partie gegen den Tabellenführer aus der Domstadt eine absolute Schlüsselrolle zu, insbesondere der emotionale Stellenwert dieser Begegnung ist von schier unermesslichem Ausmaß. Merlin Polzin wird gegen den Effzeh zum ersten Mal als unangefochtener Cheftrainer an der HSV-Seitenlinie stehen und hat bei einem Sieg sogar die theoretische Möglichkeit, seine Farben auf den ersten Platz zu führen.

Besonders im Fokus: Davie Selke

Doch nicht nur Polzin wird am Samstagabend bis in in die Haarspitzen motiviert sein – auch für Davie Selke ist das Aufeinandertreffen mit seinem ehemaligen Arbeitgeber etwas ganz besonderes. Noch im Sommer ging der Goalgetter mit den Müngersdorfern im Unguten auseinander, nachdem sich beide Partien nach langem Hin und Her nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen konnten. Selke verschaffte seinem Frust darüber öffentlich Luft und klagte via Instagram: „Diese Chance wurde mir final genommen.“ Anschließend unterschrieb der 29-Jährige ablösefrei beim HSV.

Beinahe wäre Selke für den Rückrundenauftakt nicht rechtzeitig fit geworden, doch die im Winter-Trainingslager erlittene Blessur ließ er pünktlich zum Spitzenspiel hinter sich. Starke zehn Tore erzielte der gebürtige Schwabe in der Hinrunde und strafte damit die zahlreichen Kritiker seiner Verpflichtung lügen. Auch beim Effzeh ist man sich der starken Form seines ehemaligen Angreifers durchaus bewusst. „Natürlich haben wir in den vergangenen Wochen auch über ihn gesprochen. Jetzt kommt er möglicherweise wieder auf uns zu. Wir wissen, was er mitbringt. Eine Torgarantie und eine Nase fürs Toreschießen und für die richtige Positionierung“, warnte Trainer Gerhard Struber auf der abschließenden Pressekonferenz.

Und tatsächlich: Die richtige Positionierung fürs Toreschießen hatte der frühere Junioren-Nationalspieler in seinem ersten HSV-Halbjahr immer wieder. Vor allem die Hereingaben der linken Hamburger Seite, bestehend aus Miro Muheim und Jean-Luc Dompe, verwerte Selke in aller höchster Regelmäßigkeit. Sechs seiner zehn Tore wurden vom Duo Muheim/Dompe assistiert. Insbesondere in der Endphase der Hinrunde stellte das Zusammenspiel jener drei Akteure die wichtigste Waffe im hanseatischen Offenspiel dar.

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(Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Der verletzungsbedingte Ausfall von Top-Torjäger Robert Glatzel, der zuvor in nur 427 Einsatzminuten auf überragende sieben Treffer kam, konnte so dennoch aufgefangen werden. Trotz der langen Abwesenheit seiner Lebensversicherung besitzt der ehemalige Bundesliga-Dino mit 39 Toren den mit Abstand besten Angriff des Unterhauses. Glatzel wird voraussichtlich März auf das Spielfeld zurückkehren und dürfte das Spiel des HSV dann um eine weitere hochgefährliche Komponente erweitern.

Insgesamt ist die Stimmung rund um das Volksparkstadion in diesen Tagen erstaunlich gut. Die Beförderung von Polzin zum Cheftrainer wurde von weiten Teilen des Umfeld positiv aufgenommen, die Freude auf den Wiederauftakt ist riesig. Als „geiles Spiel“ bezeichnete der 34-Jährige die Partie: „Und wir haben richtig Bock, uns intensiv darauf vorzubereiten. Köln ist ein Highlight-Spiel, und genau so gehen wir es auch an.“

Effzeh-Neuzugang mit Schlüsselrolle

Trotz der Tabellenführung und einer noch immer laufenden Serie von sieben ungeschlagenen Spielen ist die Stimmung am Rhein hingegen etwas gedämpfter. Struber war mit der Vorbereitung seiner Mannschaft nur begrenzt zufrieden und redete sich insbesondere nach dem knappen 3:2-Testspielerfolg gegen den Stadtrivalen Viktoria Köln in Rage.  „Wenn wir glauben, wir können mit Standgas Spiele gewinnen, geraten wir unter die Räder“, prangerte der Österreicher nach der durchwachsenen Leistung gegen den Drittligisten an. So verkündete Struber, dass das Rennen um die Startplätze einmal mehr neu eröffnet sei.

In diesem Rennen werden auch die Neuzugänge Joel Schmied und Jusuf Gazibegovic ein gewichtiges Wörtchen mitreden wollen. Der Schweizer Schmied, der für satte 2,5 Millionen Euro vom FC Sion kam, soll der gerade zu Saisonbeginn anfälligen Kölner Innenverteidigung weitere Stabilität verleihen. Auch Gazibegovic, zuletzt beim Champions-League-Teilnehmer SK Sturm Graz aktiv, war mit einer Ablöse von zwei Millionen Euro alles andere als ein Schnäppchen.

Und der bosnische Rechtsverteidiger steht vor einem anspruchsvollen Debüt: Er muss die brandgefährliche linke Offensivseite des HSV in Schach halten. Struber sprach dem Neuankömmling dafür quasi eine Startelfgarantie aus: „Wir wollen ihm die Chance geben, hier schnell zu landen. Dafür ist Spielzeit natürlich hilfreich. Er hat direkt Verantwortung übernommen und schon unter Beweis gestellt, wie schnell er mit den anderen harmoniert. Er ist ein Spieler, der uns noch interessanter macht und früher oder später eine Stütze für uns sein wird.“

Gegen die geballte hanseatische Wucht will der dreifache deutsche Meister jene Fähigkeiten auf die Platte bringen, die ihn im Jahresendspurt 2024 zum Tabellenführer machten. Das sind vor allem Konstanz, defensive Kompaktheit und eine neu gewonnene Stärke auf fremden Plätzen. Die Kölner feierten zuletzt vier Auswärtssiege in Folge – allesamt mit 1:0. Ein Ergebnis, das vermutlich jeder Effzeh-Fan auch für die Partie in Hamburg sofort unterschreiben würde. Die Domstädter würden sich mit sechs Punkten vom Nord-Klub absetzen und einen klaren Fingerzeig in Richtung Bundesliga-Rückkehr tätigen.

(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)

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