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·9 de noviembre de 2024
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Sie nimmt immer größere Formen an, die Krise des VfL Osnabrück. Nicht nur, dass die Lila-Weißen beim 0:3 gegen Dynamo Dresden die zweite Niederlage in Folge kassierten, nun seit fünf Partien sieglos sind und weiterhin den letzten Tabellenplatz belegen, auch das Abwehrverhalten bereitet große Sorgen. In vielen Phasen agierten die Lila-Weißen diesbezüglich wie ein Absteiger, was die Alarmglocken schrillen lässt.
Erst gab es Pfiffe, dann zarten Applaus und schließlich "Wir wollen Euch kämpfen sehen"-Gesänge von den Rängen: Der Gang in die Kurve war für die Spieler des VfL Osnabrück alles andere als leicht. "Es fühlt sich natürlich scheiße an, zu den Fans gehen zu müssen", gab Marcus Müller im Interview mit "MagentaSport" zu. "Aber du musst dich den Fans stellen und ihnen in die Augen schauen." Dass die Anhänger sauer waren, dafür hatte Trainer Pit Reimers "allen Grund zum Verständnis, denn sie haben sich deutlich mehr versprochen. Wir aber auch". Den Eindruck der Fans, die Mannschaft habe nicht gekämpft, teilte der 40-Jährige allerdings nicht: "Wir sind nicht so gut in die Zweikämpfe gekommen, deswegen sah das vielleicht so aus, als ob man nicht wollte. Aber ich mache den Jungs keinen Vorwurf."
Eher war die deutliche Pleite mit der Abwehrleistung zu erklären, die in vielen Bereichen desolat und nicht drittligareif war. Vor allem beim 0:1 (42.) und 0:3 (67.) fehlte im Strafraum komplett die Zuordnung, sodass Daferner keine Probleme damit hatte, den Ball im Tor unterzubringen. Vor dem zweiten Gegentreffer (45.+2) verlor Ajdini nach einem Einwurf zudem den Ball, was ebenfalls nicht passieren darf. "Wir haben es nicht auf die Kette bekommen, die Tor zu verteidigen", legte Müller den Finger in die Wunde. Auch Reimers befand: "Wir müssen uns ankreiden lassen, dass wir es nicht geschafft haben, es gut wegzuverteidigen." Und das, nachdem er in der ersten Halbzeit über lange Zeit "keine große Befürchtung" gehabt habe, "dass wir ein Gegentor bekommen". Insgesamt wertete Reimers den Auftritt als "klaren Rückschritt", da seine Mannschaft nicht die Energie und Bereitschaft aus dem Erfolg im Landespokal unter der Woche transportiert bekam.
Zum siebten Mal in Folge gehen die Lila-Weißen als Tabellenletzter aus einem Spieltag heraus, zudem ist der Rückstand auf das rettende Ufer auf fünf Punkte angewachsen. Sollte Rot-Weiss Essen am Samstag in Aue punkten, wären es gar schon sechs Zähler. "Wir sind im Abstiegskampf, das ist ganz klar", befand Müller. Es müsse jedem bewusst sein, "dass wir da unten drin sind. Da gibt es auch kein Wegschauen mehr. Wir müssen schleunigst da rauskommen". Reimers, unter dem Osnabrück aus sieben Liga-Spielen nur einen Sieg und zwei Unentschieden geholt hat, warb ebenfalls für den Zusammenhalt: "Wichtig ist, dass wir uns nicht verstecken. Wir werden es nur gemeinsam da rausschaffen und müssen zusammenstehen."
Die anstehende Länderspielpause kommt dem 40-Jährigen gelegen, hat er nun doch zwei Wochen Zeit, um seine Mannschaft auf das Auswärtsspiel in Ingolstadt vorzubereiten. Schon jetzt ist klar, dass es dann zu mindestens drei Umstellungen kommen wird, da Maxwell Gyamfi und Dave Gnaase jeweils ihre fünfte gelbe Karte gesehen haben und Joel Zwarts wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit mit glatt Rot vom Platz geflogen ist. Reimers blieb aber gelassen: "Unser Kader ist groß genug. Dann kommen andere rein und ersetzen sie." Und viel schlechter kann es ohnehin nicht mehr werden.